Henschel Hs 123

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HS 123.jpg

Die Henschel Hs 123 war ein einsitziger, einmotoriger Doppeldecker der Henschel Flugzeug-Werke A.G. mit festem Fahrwerk und offener Kabine, der ab 1935 als Sturzkampf- und Erdkampfflugzeug der deutschen Luftwaffe vorgesehen war. Konzeption und Leistung entsprachen jedoch nicht mehr den Anforderungen. Bis zum Auslaufen der Produktion Mitte 1937 wurden dennoch etwa 250 Hs 123 gebaut. Einige Flugzeuge kamen im Spanischen Bürgerkrieg bei der Legion Condor als Transport-, Kurier- und Aufklärungsflugzeuge zum Einsatz.

Einsätze nach Produktionsauslauf

Henschel Hs 123 A-1.jpg

Die Hs 123 kam 1939 bei der Besetzung der Rest-Tschechei und im Polenfeldzug zum Einsatz; sie bewährte sich dabei dermaßen, daß das Flugzeug auch im Westfeldzug 1940 zum Einsatz kam, z. B. die mit Hs 123 ausgerüstete II. (Schlacht-)/LG 2, die maßgeblich am Übergang über die Maas bei Sedan beteiligt war. Anschließend sollten die verbliebenen Hs 123 an die Flugschulen abgegeben werden.

Jedoch auch beim folgenden Balkanfeldzug mußte die im Landserjargon „Einszweidrei“ oder „Obergefreiter“ genannte Maschine eingesetzt werden und trug dort ebenfalls oftmals die Hauptlast der Schlachtfliegerei. Die Hs 123 der II. (Schlacht-)/LG 2 waren im rollenden Einsatz oft den ganzen Tag im Einsatz und 1941 der Flugzeugtyp mit den meisten Kampfeinsätzen.

An der Ostfront wurde der Typ auch für Erdkampfeinsätze und Nachtschlachteinsätze eingesetzt, bei dem vor allem Störangriffe geflogen wurden. Gegenüber ihrem sowjetischen Gegenstück in dieser Rolle, dem leichten Schulflugzeug Polikarpow Po-2, war die Henschel Hs 123 dabei weit leistungsfähiger. Zudem war sie äußerst manövrierfähig und so robust, daß sie auch Einsätze unter schwerem Beschuß überstand. 1942 bildete sie den Haupttyp der neu gebildeten Nahkampf-Fliegerverbände und blieb an der Ostfront sogar noch bis 1944 im Einsatz. Ihr Neubau wurde von der Truppe gefordert, jedoch war dies aufgrund der 1938 veranlaßten Verschrottung von Bauvorrichtungen und Werkzeugsätzen nicht mehr möglich.

Varianten

Hs 123 V1
Prototyp (D-ILUA, Werknummer 265) mit 725 PS BMW 132A-Motor und 3-Blatt-Propeller
Hs 123 V2
Prototyp (WkNr. 266), zuerst mit 770 PS Wright Cyclone G R-1820-F 52-Motor, nach Unfall mit 725 PS BMW 132A (Hs 123 V8)
Hs 123 V3
Prototyp (D-IKOU, WkNr. 267), mit 660 PS BMW 132A-Motor
Hs 123 V4
Prototyp (D-IZXY, WkNr. 670), mit 660 PS BMW 132A-Motor, Musterflugzeug für die A-0-Serie
Hs 123 V5
Prototyp (D-INRA, WkNr. 76), zuerst mit 830 PS BMW 132G-Motor, dann 910 PS BMW 132J, dann 960 PS BMW 132K V109A und 3-Blatt-Propeller
Hs 123 V6
Prototyp (D-IHDI, WkNr. 797), 910 PS BMW 132J oder 960 PS BMW 132K und 3-Blatt-Propeller, geschlossenes Cockpit, Bewaffnung mit 4 MGs, größere interne Treibstoffkapazität, Bombenlast bis 500 kg
Hs 123 V7
Prototyp (D-IUPO) mit BMW 132K V110-Motor
Hs 123 A-0
Vorserienflugzeuge, 16 gebaut, WkNr. 628–635 und 788–795
Hs 123 A-1/B-1
Serienversion, 229 gebaut (100 von Henschel, 129 von AGO)
Hs 123C
geplante Serienversion der Hs 123 V6, nicht gebaut

Technische Daten

Baumustertafel Hs 123.jpg
Henschel Hs 123 A-1
Kenngröße Daten
Länge    8,33 m
Flügelspannweite    10,50 m oben,
8,00 m unten
Tragflügelfläche    24,85 m²
Höhe    3,20 m
Antrieb  ein BMW 132Dc Sternmotor mit 647 kW (880 PS)
Höchstgeschwindigkeit    340 km/h in 1.200 m Höhe
Reichweite    855 km (mit 150-l-Zusatztank)
Besatzung    1 Mann
Dienstgipfelhöhe    9.000 m
Leergewicht    1.500 kg
Fluggewicht    2.215 kg
Bewaffnung    zwei 7,92-mm-MG 17, bis zu 450 kg Bomben, alternativ bis zu 200 kg Bomben und Zusatztank

Literatur

  • Henschel Hs 123 A und B, Schlachtflugzeug: Technisches Kompendium auf CD: Flugzeug-Handbuch, Flugzeug-Beschreibung Bedienungsvorschriften, Motor und Bewaffnung. Erscheinungsjahre 1937–1940 [CD-ROM]
  • Flugzeug-Profile: Henschel Hs 123

Verweise