Hyperinflation

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Unter einer Hyperinflation versteht man eine durch den Staat betriebene rasante, im Verhältnis zur Produktions- und Umlaufmenge aller Güter vollständig unangemessene Geldvermehrung bzw. Inflation, für gewöhnlich sehr schnell gefolgt von einer galoppierenden Geldentwertung. In einem solchen Fall verliert die betroffene Währung Monat für Monat mindestens über die Hälfte – oder noch weit mehr – ihrer Kaufkraft. Eine direkte Folge dieses Verlustes an Kaufkraft ist die massive Dezimierung oder meist gänzliche Vernichtung der (monetären) Ersparnisse eines Volkes. In der Regel erweist sich als einziger Ausweg eine Währungsreform, d. h., die alte Währung wird gegen eine neue, stabilere Währung ausgetauscht.

Beispiel

Deutschland war im Jahr 1923 als Folge der Rheinlandbesetzung von einer Hyperinflation betroffen: Um die damit verbundenen Besatzungs- und Reparationskosten sowie die Löhne von zwei Millionen Arbeitern, die sich im passiven Widerstand gegen das Versailler Diktat befanden, aufzubringen, wurde der Bestand an (Fiat-)Geld drastisch erhöht. Eine direkte Folge war die galoppierende Teuerungsrate der reichsdeutschen Währung. Verlauf: Im Januar 1922 zahlte man für einen Dollar 200 Mark, im Juli = 500, im Januar 1923 = 18.000 Mark, im Juli 1923 = 350.000, im August 1923 = viereinhalb Millionen, im September fast 100 Millionen, im Oktober 25 Milliarden und am 15. November 1923 = 4,2 Billionen.

Erst mit der Einführung der Rentenmark durch Hjalmar Schacht und Karl Helfferich wurde die Hyperinflation wieder beendet, und die Regierung konnte der Teuerungsrate wieder Herr werden. Gleichwohl wäre es ein Irrtum, den populären Beschreibungen der Hyperinflation zu folgen, die diesen Vorgang (auch metaphorisch) üblicherweise wie ein Naturereignis schildern. Die Hyperinflation ist jedoch ein technisches Mittel, das Zentralbanken anwenden, um die akute Zahlungsunfähigkeit von Großbanken zu verhindern. Diese Zentralbanken stellen somit die Interessen des Bankenkartells klar über die Interessen von Millionen einzelnen Sparern und Lohnabhängigen.

Zitate

  • Eine meiner kläglichsten Erinnerungen aber ist [...] jener Tag, als Vater nach Ablauf der Inflation von seiner Bank nach Hause kam. Man hatte ihn aufgefordert, das »Konto wegen Geringfügigkeit« aufzulösen. In einem Zigarrenkistchen trug er die kümmerlichen Reste seiner Ersparnisse aus fast fünfzig Lebensjahren nach Haus. Er saß lange darüber, blätterte in den Aktienbögen, murmelte: »Papier, Papier, nur noch Papier!«“ — Hans Fallada[1]

Siehe auch

Literatur

  • Paul Craig Roberts: Wirtschaft am Abgrund. Der Zusammenbruch der Volkswirtschaften und das Scheitern der Globalisierung, Weltbuch Verlag, Dresden 2012, ISBN 978-3-93870-638-1

Verweise

Fußnoten

  1. In: Damals bei uns daheim, 1942, Kapitel „Reisevorbereitungen“