Jerusalemkreuz 1898

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Jerusalemkreuz 1898

Das Jerusalem-Kreuz wurde mit Wirkung vom 31. Oktober 1898 von Kaiser Wilhelm II. gestiftet und konnte an alle Personen seines Gefolges verliehen werden, die ihn auf der Reise nach Palästina begleitet und an der Einweihung der deutschen evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem teilgenommen haben. Der Kaiser hatte 200 Exemplare von „J. Godet & Sohn, Königliche Hofjuweliere“ mitgebracht, die am 29. Oktober 1898 im deutschen Lager im Zelt des Kaisers feierlich überreicht wurden. Es ist jedoch nicht unmöglich, daß später weitere Exemplare nachbestellt wurden. Ebenfalls konnten diejenige, welche das Kreuz erhielten, bei J. Godet & Sohn Zweit- und Drittexemplare nachbestellen, auch gab es Miniaturen z. B. für die Frackkette.

Erläuterung

General der Infanterie Curt von Morgen mit dem Jerusalem-Kreuz (links am Überrock über dem Kriegsband).

Künker

Vom 11. Oktober bis zum 26. November 1898 unternahm der Deutsche Kaiser Wilhelm II. König von Preußen (1859‒1941, reg. von 1888 bis 1918) eine Palästinareise. Nachdem er Konstantinopel besucht hatte, wo er mit dem Sultan des Osmanischen Reiches, Abdülhamid II. (1842‒1918, reg. von 1876 bis 1909) zusammengetroffen war, führte ihn seine Reise weiter nach Haifa, Jaffa, Jerusalem und Beirut. Als Höhepunkt der Reise gilt die Einweihung der protestantischen deutschen Erlöserkirche in Jerusalem. Laut Nimmergut (in NI4 S. 1814, zitiert nach Mirbach: Das deutsche Kaiserpaar im Heiligen Lande im Herbst 1898. Berlin 1898) nahmen insgesamt 188 Personen an dieser Reise teil, wovon 171 als offizielle Teilnehmer galten. Ob diese alle das Jerusalemkreuz erhielten, konnte bisher nicht festgestellt werden. Laut Tewes und Bannicke (In: Numismatisches Heft 18 (2010), S. 161‒173) wurden insgesamt 200 Jerusalemkreuze hergestellt.[1]

Trageweise

Getragen wurde die Auszeichnung an einem zinnoberroten Band auf der linken Brust an der Großen Ordensschnalle, zuweilen auch auf der rechten Seite im Knopfloch des Überrocks bzw. Interimsrock.[2]

Verleihungszahlen

Zu den Verleihungszahlen gibt es verschiedene Angaben. Die meisten Quellen gehen von 171 bis 188 Verleihungen aus:

Vereinzelte Quellen glauben, daß der Verleihungskreis größer war. So gibt es Bilder des Marine-Oberstabsarzts II. Klasse (später Marine-Generalarzt) Dr. Paul Dammann auf der SMS „Hertha“, eines Oberbootsmann von Mühldorfer von der S. M. Jacht „Hohenzollern“, eines Stabshoboist von der SMS „Fürst Bismarck“ und ein Musikmeister in Berlin, die alle das Jerusalemkreuz tragen.

Es scheint für diese Quellen nicht ausgeschlossen, daß auch Besatzungsmitglieder der beteiligen Schiffe derart ausgezeichnet wurden. So hatte die S. M. Jacht „Hohenzollern“ unter Kapitän zur See Conrad von Bodenhausen 307, die SMS „Hela“ unter Korvettenkapitän Fritz Sommerwerk 169, die SMS „Hertha“ unter Korvettenkapitän Guido von Usedom 478 und die S. M. Jacht „Loreley“, Stationsschiff in Konstantinopel, unter Korvettenkapitän Job Wilhelm Friedrich von Witzleben (1859–1923) rund 50 Mann Besatzung.[3]

Fußnoten

  1. Jerusalemkreuz 1898, Künker
  2. Laut preußischer Bekleidungsvorschrift waren am Überrock (kleiner Dienstanzug) zu tragen: Pour le Mérite, Eisernes Kreuz I. Klasse und Jerusalem-Kreuz. Gestattet waren danach: ein Halsorden, ein preußischer Kriegsorden oder dessen Band (das konnte z. B. auch das Kriegsband – schwarz mit weißen Seitenstreifen – des Roten Adlerordens, IV. Klasse mit Schwertern sein) oder das Band der Rettungsmedaille im zweiten Knopfloch von oben. Das Tragen des Gedenkzeichen für die Königlichen Prinzen, Generaladjutanten und Adjutanten von 1888 war wohl auch erlaubt, wie Bilder zeigen.
  3. Jerusalemkreuz