Eisenbarth, Johann Andreas

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Zeitgenössischer Kupferstich (beschnitten) des Wanderarztes Johann Andreas Eisenbarth

Johann Andreas Eisenbarth (Lebensrune.png 27. März 1663 in Oberviechtach bei Schwandorf, Todesrune.png 11. November 1727 in Hannoversch Münden) war ein deutscher Arzt und Chirurg, wohl der erfolgreichste und fortschrittlichste seiner Zeit.

Leben und Wirken

Eisenbarth erfand eine Starnadel und einen Polypenhaken. Besonders durch die Starstecherei machte er sich einen Namen. Wegweisend war vor allem die durch ihn entstandene Sterilisation der ärztlichen Instrumente durch Ausglühen. In Preußen wurde er wegen seiner augenärztlichen Leistungen vom „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. zum Hofrat und Hof-Augenarzt ernannt. Eisenbarths Operationstechniken wurden noch 25 Jahre nach seinem Tod durch den Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie in Deutschland, Lorenz Heister, als mustergültig gewürdigt. In seinem 1753 erschienenen Werk „Medicinische, Chirurgische und Anatomische Wahrnehmungen“ beschrieb Heister mehrere Eingriffe Eisenbarths, die dieser im Gasthaus von Heisters Vater in Frankfurt am Main während der Frankfurter Messe vorgenommen hatte; Heister war damals – vermutlich 1701 – 17 Jahre alt und noch Gymnasiast.

Nicht zuletzt durch das bekannte Spottlied „Ich bin der Doktor Eisenbarth“ gilt Eisenbarth heute bei vielen als Scharlatan, was jedoch nicht mit der historischen Realität übereinstimmt. In Magdeburg steht an der Stelle des ehemaligen Hauses „Zum Güldenen Apfel“, dem langjährigen Wohnsitz Eisenbarths, der Eisenbarthbrunnen. Auf diesem ist auch eine Variante des bekannten Lieds angebracht.

„Den Ruf des Quacksalbers dürften ihm Neider verschafft haben; zum Teil lag es aber [wohl] auch am Werberummel, den er um seine Heilkunst veranstaltete.“[1]

In Oberviechtach befinden sich das Eisenbarth-Museum und das Eisenbarth-Archiv. Dort gibt es auch die „Doktor-Eisenbarth-Schule“. An einem Gebäude in der Langen Straße in Hannoversch Münden befindet sich eine farbige Holzstatue des Chirurgen, die ihn mit Klistierspritze in den Händen und Arzneiflasche an seinen Füßen darstellt: Ein Vorgängergebäude des Fachwerkbaus war das Gasthaus „Zum wilden Mann“, in dem er verstarb.

Fußnoten

  1. Dr. Otto Scrinzi: Ich bin stolz Deutscher zu sein, S. 131