Gossel, Johann

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Johann Gossel (1900–1931)

Johann Gossel (Lebensrune.png 1. Januar 1900; Todesrune.png 21. Juni 1931 in Bremen) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.

Leben

Johann Gossel kämpfte noch als Achtzehnjähriger im Ersten Weltkrieg gegen die Übermacht der Staaten, die dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hatten. Im Jahre 1928 wurde er Mitglied der NSDAP.

Ermordung

Die Radfahrgruppe des Sturmes 3 befand sich am 14. Juni 1931 auf der Heimfahrt von Hannover nach Bremen. Sie war bereits in Bremen angelangt und nur noch ein paar Straßen von ihrem Zuhause entfernt. Der letzte der acht Radler war Johann Gossel, Arbeiter und SA-Mann. Als sie an der Huckelriebe vorbeikamen, hörten die Vorderen von ihnen hinter sich Lärm, Getöse, für sie bedeutete dies, vom Rad herunterzusteigen, um herauszufinden, was los war. Es herrschte ein Auflauf, sie fragten sich, wo sich Gossel befand. Da sahen sie mit Entsetzen, wie er von einer Horde wüster Gestalten umringt wurde, aus dem Hinterhalt stürzten diese hervor, auf den Letzten der Gruppe, dem sie aufgelauert hatten. Ehe er vom Rade herunterstieg, umkreisten ihn die Mörder, die Messer schlugen in Kopf, Rücken und Leib. In Sekundenschnelle waren die Kameraden bei ihm, in diesem Moment kamen weitere Angreifer aus dem nahen Lokal der Kommune heraus. Die Mörder erhielten Nachschub, hundert Wegelagerer standen acht SA-Männern gegenüber. Genaugenommen standen sie sieben von ihnen gegenüber. Der achte, Johann Gossel, lag bereits todwund am Boden. Sanitäter kamen, doch es geschah etwa Unmenschliches: Der Mordhaufen hinderte die Samariter an ihrem Werk, er ließ nicht zu, daß die Wunden verbunden wurden.

Am 21. Juni 1931 erlag Johann Gossel seinen Wunden. Er war der erste Tote der Bremer SA.

Johann Gossels letzte Worte waren:

„Es mag mancher denken, ob das, was ich getan habe, recht ist oder nicht. Ich weiß, daß ich recht gehandelt habe und wenn ich sterbe, dann will ich im Braunhemd begraben werden. Ich sterbe für mein Vaterland."

Der Platz bei der Hucketriebe, wo er ermordet wurde, trug im Dritten Reich den Namen „Johann-Gossel-Park“, und das einstige „Rote Haus“ der kommunistischen Partei im Buntentorsteinweg in Bremen wurde ab 22. April 1933 „Johann-Gossel-Haus“, Heim des Sturmbannes III/75 genannt. Für Johann Gossel wurde 1934 im Huckelrieder Park ein Denkmal errichtet. Sein Name wurde in Stein gehauen, verziert mit einem Hakenkreuz.

Literatur