Gabcik, Josef
Josef Gabcik (8. April 1912 in Poluvsis; † 18. Juni 1942 in Prag) war ein tschechischer Agent und am Attentat auf Reinhard Heydrich beteiligt.
Leben
Josef Gabcik wurde am 8. April 1912 in Poluvsis, Bezirk Sillein geboren. Seine Eltern waren Ferdinand Gabcik und dessen Frau Maria, geborene Beranek.
Er war ehemaliger Zugführer des früheren tschechoslowakischen Infanterie-Regiments Nr. 14. Zuletzt war er Magazinverwalter einer chemischen Fabrik in Sillein.
Nach der Errichtung des Reichs-Protektorates Böhmen und Mähren, ging er auf verschiedenen Wegen nach England, wo er von der Mordzentrale Eduard Beneschs, den Engländern zur Ausbildung als Fallschirm-Agent für Sabotage- und Terrorakte, überstellt wurde.
Mit den zum Teil später am Tatort zurückgelassenen Mordwerkzeugen versehen, und mit ausdrücklichen Auftrag zur Ausführung des Attentats auf SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, wurde er in der Nacht zum 29. Dezember 1941 in der Nähe von Pilsen, von einem britischen Langstreckenbomber per Fallschirm abgesetzt.
Nachdem zahlreiche Zeugenaussagen der tschechischen Bevölkerung, welche zum Teil wertvolle Spurenhinweise waren, stellte die Gestapo in Prag, durch die weitere Ermittlungen im Laufe des 17. Juni 1942, die ersten verwertbaren Erkenntnisse über den Aufenthaltsort des Attentäters fest.
Durch die Aussage von anderen tschechischer Fallschirmagenten, die sich aufgrund des Verfolgungsdrucks vorher freiwillig gestellt hatten, wurde letzendlich als Aufenthaltsort die Karl-Borromäus-Kirche in Prag II, Resselgasse, ermittelt.
Hier waren die geständigen Fallschirmagenten, zusammen mit weiteren Kameraden, von dem inzwischen verhafteten Priester, in der Kirche seit dem Attentat, verborgen gehalten worden.
Es erfolgte in der ersten Morgenstunden des 18. Juni 1942 der Zugriff der Staatspolizei-Leitstelle Prag. Die Mörder, die sich in der Kirche regelrecht verschanzt hatten, versuchten aktiven Widerstand mit Pistolen und Handgranaten zu leisten.
Zur Brechung dieses Widerstandes verwendete die miteingesetzte Waffen-SS Handgranaten und tötete mehrere Agenten darunter auch die beiden Mörder Heydrichs.
Unter den Getöteten befand sich neben den zwei Hauptattentätern Jan Kubis und Josef Gabcik, auch noch ein Leutnant des ehemaligen tschechoslowakischen Gebirgs-Infanterie Regiments Nr. 2, namens Adolf Opalke.
Die von der deutschen Reichsregierung ausgesetzte Belohnung über 1 Million Reichsmark, sowie eine von der Protektoratsregierung zusätzlich und ebenfalls ausgesetzte in Höhe von 1 Million Reichsmark, wurden an die zahlreichen tschechischen Helfer, bei der Ermittlung der Täter, in den nächsten Tagen an diese als Dank und Anerkennung ausgezahlt.