Honomichl, Josef
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Josef Honomichl ( 26. Juli 1934 in Innsbruck) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das Dollfuß-Regime in Deutsch-Österreich und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung. Der SA-Sturmbannführer wurde während der Juli-Erhebung festgenommen und anschließend aus politischen Gründen hinterrücks erschossen.
Inhaltsverzeichnis
Tirols Blutopfer
- „Die Tage der Volkserhebung im Juli 1934 leben in der Erinnerung aller Nationalsozialisten des Gaues Tirol im Gedenken an die Todesopfer unserer Parteigenossen Friedrich Wurnig und Hauptmann a. D. Josef Honomichl fort.
- Pg. Fritz Wurnig zählt zu jenen dreizehn Helden der Bewegung in der Ostmark, die von Henkern des christlichen Ständestaates in mittelalterlich grausamer Weise am Galgen erwürgt wurden. Pg. Honomichl wurde von haßerfüllten Heimatwehrleuten in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli in bestialischer Weise ermordet.
- Pg. Honomichl hatte im Weltkrieg als Sappeuroffizier einer Aussiger Genietruppe Dienst getan. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und war unter anderem Träger der Goldenen Tapferkeitsmedaille. Besonders tat er sich bei einer Sprengung an der italienischen Front hervor, die er mit freiwilligen Mannschaften mit besonderer Schneid und Umsicht durchführte. Als Grenzlanddeutscher, der um die Bedrohung seines Volkes aus eigener Erfahrung von Kindheit an wußte, stand Honomichl von jeher bewußt im völkischen Lager. Die Erfahrungen, die er als deutscher Soldat und Offizier nach dem Kriege in der Tschecho-Slowakei machen mußte, konnten nur dazu beitragen, die Gesinnung dieses aufrechten Mannes noch weiter zu festigen. Im Jahre 1931 trat er der NSDAP. bei und wurde einer der eifrigsten Kämpfer für die Bewegung des Führers. In unermüdlichem Einsatz tat er Dienst beim NSKK [Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps]. Seine kameradschaftliche Hilfsbereitschaft sicherte ihm die Zuneigung aller Nationalsozialisten in ebensolchem Maße, wie seine Haltung ihm den Haß der damaligen Systemgrößen und ihrer Organe eintrug. Nach dem Verbot der Partei in Oesterreich gehörte Honomichl zu jener entschlossenen Schar, die den Glauben an die Befreiung der Ostmark unentwegt hochhielt. Für die Erfüllung dieses Hochzieles setzte er sich ohne Rücksicht auf die eigene Person ein. Für die SA. wurde Pg. Honomichl in jener Zeit ein unentbehrlicher Helfer und Berater. Mehrmalige Einkerkerungen konnten ihn nicht abhalten, seine übernommenen Pflichten weiterzuführen. Neben seinem SA.-Dienst war er auch als politischer Leiter tätig.
- Es kam der 25. Juli 1934. An jenem Tag, da der mannhafte Versuch unternommen wurde, die Schmach der Ostmark durch eine gewaltsame Erhebung zu enden, sollte sich das Schicksal unseres Pg. Honomichl erfüllen. Doch war es ihm nicht vergönnt, im offenen Kampfe zu fallen. Sein Opfertod war einsam und furchtbar in seiner meuchlerischen Art.
- In den Nachtstunden des 25. Juli [1934] wurde Pg. Honomichl von einem Trupp der Penzplatte [Heimwehr-Schlägertrupp/Sturmkompanie der Brüder Penz, Hötting] überfallen und in die Kaserne der Heimwehr geschleppt. Die Mitglieder dieser Heimwehrtruppe hatten schon seit Jahr und Tag die nationalsozialistisch gesinnte Bevölkerung Tirols und auch des benachbarten Salzburg terrorisiert. Im Falle Honomichl hatten sie nun endlich ein Opfer, an dem sie vollends ihr Mütchen kühlen konnten. Honomichl wurde von den Heimwehrleuten in der Kaserne einem zweimaligen ‚Verhör‘ unterzogen. Nach dem zweiten Verhör wurde er über eine Stiege geführt. Man ließ ihn vorausgehen. Auf den Anruf eines Heimwehrmannes drehte sich Honomichl auf der Treppe um. In diesem Augenblick feuerte der Heimwehrmann [Johann] Tomaschek auf ihn zwei Schüsse aus nächster Nähe aus seiner Pistole ab. Das eine Geschoß drang Honomichl in den Schädel, während das zweite in den Mund ging. Schon nach kurzen Augenblicken muß Pg. Honomichl verschieden sein [...].
- Die Frau des Pg. Honomichl suchte die Nacht über und noch am nächsten Tag vergebens nach ihrem Mann, bis man sie schließlich in das Gebäude des pathologisch-anatomischen Instituts brachte, wo sie ohne weitere Vorbereitung auf das Schreckliche, das ihrer harrte, vor die Leiche des Gemeuchelten geführt wurde. Die Systembehörden ließen eine Überführung des Leichnams zur Einäscherung nach München nicht zu. Diese erfolgte dann in Salzburg. Bei der darauffolgenden Beisetzung in Innsbruck boten die Behörden eine Unzahl von Beamten auf, um den Friedhof gegen alle Gesinnungsgenossen des Toten abzuriegeln. Sofort nach dem Begräbnis wurde Frau Honomichl aus ihrer Wohnung heraus verhaftet und einem Verhör unterzogen. Ihr Sohn saß unterdessen, wie so viele Nationalsozialisten, im Kerker des Innsbrucker Landesgerichtes. P[artei]g[enossi]n Honomichl war während der folgenden Jahre fortwährenden Schikanen ausgesetzt. Als das Grab des toten Helden einmal mit Blumen geschmückt wurde, drohte ein eifriger Systembeamter, ‚den ganzen Plunder auszureißen‘.
- Im Februar 1938 wurde Frau Honomichl durch behördliche Verfügung ständig aus Oesterreich ausgewiesen. Auf Grund von Interventionen verschiedener Persönlichkeiten wurde ihr dann doch gestattet, noch sechs Monate in Österreich zu bleiben, „vorausgesetzt, daß sie sich gut führe“. Erst die Befreiung der Ostmark hat diesen Verfolgungen endlich ein Ende gemacht [...].“[1]
Auszeichnungen
- Tapferkeitsmedaille in Gold
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Eher-Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München 1938
- Otto Reich von Rohrwig: Der Freiheitskampf der Ostmark-Deutschen, 1942