Jürgens, Josefine

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Josefine Jürgens (Lebensrune.png 1904 in Düsseldorf; Todesrune.png 1981) war ein deutsche Frau, SPD-Mitglied, Mitarbeiterin der Stillen Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.

Leben und Wirken

Jürgens stammte aus einer großbürgerlichen Familie und betrieb eine Wäscherei. Sie war NSDAP-Mitglied, trat 1971 der SPD bei und erwarb sich den Ruf des „Engels der Lebenslänglichen“, da sie einen Großteil ihrer Lebenszeit für die Rehabilitation von Strafgefangenen opferte. Sie war Brieffreundin, Besucherin, Heiratsvermittlerin und Helferin bei Eingaben, Gnadengesuchen und Wiederaufnahmeverfahren für Inhaftierte, was ihr bei den Düsseldorfer Justizbehörden zu hohem Ansehen verhalf. Im Frühjahr 1981 erhielt sie durch Bundespräsident Karl Carstens auf Vorschlag der Düsseldorfer Staatskanzlei das Bundesverdienstkreuz.

Beim dritten Maidanek-Prozeß vor dem Landgericht Düsseldorf, der zwischen 1975 und 1981 stattfand, zog sie sich den Haß der Lügenpresse, der Juden und der SPD-Parteigenossen zu. Jürgens hatte sich dort für Angeklagte und Verurteilte eingesetzt, die wegen Straftaten aus der Zeit des Nationalsozialismus angeklagt waren. Insbesondere kümmerte sie sich um Hildegard Lächert und Hermine Ryan-Braunsteiner. Den Juden, die als Zeugen aussagten, bescheinigte sie „Haß und Rachsucht“ und bezichtigte sie außerdem eines kollektiven Meineides.[1] In der ARD-Politsendung Monitor bescheinigte Jürgens den Düsseldorfer Richtern, „nicht im Namen des Deutschen Volkes, sondern im Namen von Kommunisten und Juden Recht zu sprechen“. Unmittelbar danach stellte Johannes Rau den Antrag, ihr das Bundesverdienstkreuz zu entziehen. Die Verfügung wurde von Carstens sofort unterschrieben.[2] Der Zentralrat der Juden in Deutschland stellte sofort Strafanzeige wegen Beleidigung und Volksverhetzung.[1] Im November 1981 erfolgte der Parteiausschluß aus der SPD.[3]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Genossin auf Abwegen, Die Zeit, 3. Juli 1981 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  2. Ehrung Josefine Jürgens, Der Spiegel, 23. November 1981
  3. Parteiausschluß Josefine Jürgens, Der Spiegel, 9. November 1981