Rosheim, Josel von
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Josel von Rosheim[1] ( 1478 in Hagenau im Elsaß, 1554 vermutlich in Rosheim im Elsaß) war ein jüdischer Geldverleiher („Wucherer“), Händler und Rabbiner. Rosheim fungierte als oberster Sprecher und Vertreter der im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation sich aufhaltenden Judenschaft.
Wirken
Josel führte den Titel „Befehlshaber der Judenschaft im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ (zu seiner Zeit sehr eingeschränkt vergleichbar dem heutigen Zentralratsvorsitzenden in der BRD oder einem Anführer der jüdischen Lobby in den VSA). Josel wurde sowohl von der im Reich lebenden Judenschaft als auch von den Autoritäten des Reiches als Oberhaupt der Juden im Reich anerkannt. Die Bezeichnung wurde aber auch als Anmaßung von Machtbefugnissen betrachtet, die Josel von Amts wegen nicht besaß und als Herausforderung der offiziellen Autoritäten des Reiches.
1520 erhielt Josel von Rosheim von Kaiser Karl V. einen Schutzbrief für alle im Reich lebenden Juden.[2]
Im Jahre 1552 erlitt Karl V. gegen das Heer der protestantischen Fürstenopposition unter Kurfürst Moritz von Sachsen bei Innsbruck in Tirol eine entscheidende Niederlage. Es wird behauptet, Josel von Rosheim habe den Kaiser vor dem Angriff gewarnt, so daß dieser vorher fliehen konnte.
Martin Luther soll ein Gesprächsangebot Josel von Rosheims ausgeschlagen haben. Von judäophilen Historikern wird dies bedauert, da Rosheim hierbei Luther angeblich von dessen Judengegnerschaft hätte abbringen können.
Rosheim hat die Interessen der im deutschen Raum lebenden Juden durchaus mit Geschick und Schlauheit vertreten. Es kann von Luther auch weise gewesen sein, sich auf kein Rededuell bzw. keine Disputation mit Rosheim einzulassen, weil eine solche vielleicht sogar durch Rosheim mittels Rhetorik hätte gewonnen werden können. Ohne daß dieser aber in der Sache selbst richtig gelegen hätte.
Rosheim verstand es sich die Gunst der Obrigkeit des Reiches zu sichern.
Verweise
- Walter Abendroth: Wer kennt Josel von Rosheim?, Die Zeit, 6. November 1959
- Befehlshaber der Reichsjuden – Josel von Rosheim (ca. 1480-1554)
- Hans Krebs: Schade, dass Luther nicht wollte, Augsburger Allgemeine, 7. November 2013
- Josel von Rosheim zwischen dem Einzigartigen und Universellen
- Territoriale Reglementierung des jüdischen Lebens – Die Judenordnung Landgraf Georgs I. von Hessen (1585)