Juanita (Mumie)
Juanita, auch als Jungfrau aus dem Eis bezeichnet, ist eine Inka-Mumie aus dem südlichen Peru, die am 8. September 1995 auf dem 6.288 Meter hohen Schichtfeuerberg Ampato nur wenige Meter unterhalb des Gipfels gefunden wurde. Der Fund war dadurch möglich, daß der benachbarte Feuerberg Sabancaya zu dieser Zeit aktiv war und so der Gletscher am Gipfel des Ampato zu schmelzen begann. Die Entdecker der Mumie des Mädchens waren Johann Reinhard und Miguel Zárate. Es handelt sich bei Juanita um die erste gefroren aufgefundene Mumie Südamerikas. Die Mumie war zu einem Bündl geschnürt worden, in einem Beutel fanden sich unter anderen Haarbüschel, eine an einer Schnur aufgezogene Muschelschalen sowie ein kleinerer Beutel aus Stoff. Ferner wurden noch Kokablätter, Gewandnadeln, kleine Figürchen sowie Mais gefunden. Im Mai 1996 wurde die Mumie zu weiteren Untersuchungen in die VSA gebracht. Es wird vermutet, daß das Mädchen während einer Opferrungszeremonie aufgrund von Erschöpfung und möglicherweise auch von Rauschmitteln beeinträchtigt einen schnellen Tod gefunden hat. Das Alter zum Zeitpunkt ihres Todes war etwa 14 Jahre, gelebt hat die Frau etwa um 1470 n. Chr. Unter Besonderen Vorkehrungen zur Erhaltung des Zustandes wurde die Mumie in den VSA und Japan ausgestellt, wo ein hohes Interesse der Besucher an dieser bestand. Aufgrund der gründlichen Untersuchung ist Juanita mit der bisher bekannteste Mumienfund Südamerikas, wenn dieser Erdteil auch eine sehr hohe Zahl an Funden aufweisen kann.
Literatur
- Albert Zink: Die Welt der Mumien. Von Ötzi bis Lenin, Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz 2012.