Judas-Evangelium

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Das Judas-Evangelium oder auch Evangelium nach Judas ist eine apokryphe Schrift des Neuen Testaments, in dem Judas Iskariot nicht wie gewöhnlich als Verräter Jesu dargestellt wird, sondern als der einzige Jünger, der seine Lehre wirklich verstand. Jesus selbst soll Judas den Auftrag gegeben haben, ihn der römischen Besatzungsmacht auszuliefern, um so den Willen Gottes zu erfüllen.

Das Evangelium wurde nicht von Judas selbst geschrieben, sondern nach dessen Tod. Diese neue Betrachtung der Figur Judas sorgte international für Aufsehen und theologische Diskussionen. Fest steht auf jeden Fall, daß die Auslieferung Jesu an die Römer ein zentrales Ereignis für die Geschichte der christlichen Lehre ist, ohne diesen Vorfall wäre deren Geschichte womöglich völlig anders verlaufen.

Sonstiges

Auf dem 2009 erschienem Album „Kreuzfeuer“ der mitteldeutschen Musikgruppe Subway to Sally findet sich ein Lied mit dem Titel „Judaskuss“, in dem Jesus selbst als lyrisches Ich Judas als „mein Bruder“ sowie „treuer Jünger“ bezeichnet und diesen auffordert, ihn zu verraten. Das von Bodenski verfaßte Gedicht folgt damit der Darstellung des Judas-Evangeliums und sieht Judas ebenfalls als Werkzeug Gottes.

Literatur

  • Katharina Ceming / Jürgen Werlitz: Die verbotenen Evangelien. Apokryphe Schriften. Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 978-3-937715-51-3
  • Charles Kingsley Barrett / Claus-Jürgen Thornton (Hgg.): Texte zur Umwelt des Neuen Testaments. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1991 [= UTB, Bd. 1591, ISBN 3-16-145619-X]