Kröhl, Julius

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Julius Hermann Kröhl (auch: Kroehl; Lebensrune.png 1820 in Memel; Todesrune.png 9. September 1867) war ein deutscher Erfinder und U-Boot-Pionier.

Leben

Julius Kröhl zog im Alter von neun Jahren mit seiner Familie aus Ostpreußen nach Berlin. Dort ging er zur Schule und studierte Ingenieurswesen. Seinen Wehrdienst absolvierte er bei der Preußischen Armee. Im Jahre 1844 wanderte er in die VSA aus. Dort konstruierte und baute er das erste seetüchtige U-Boot der Welt aus Stahl namens „Explorer“.

VSA

In Manhattan eröffnete er eine Werkstatt für Metallverarbeitung. Der vielseitige deutsche Ingenieur wurde schnell zu einem gefragten Mann. Mit dem Werkstoff Eisen konnte Kröhl Erstaunliches zu Stande bringen. 1852 gelang ihm mit dem Bau der Kuppel des Neu Yorker Glaspalastes ein technisches Meisterwerk, da das filigrane Dach von damals schwer herzustellenden rundgebogenen Eisenträgern gestützt wurde. 1854 erhielt er die VS-amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Jahr darauf ließ er sich seine fortschrittliche Eisenbiegemaschine, mit der er das starre Metall formen konnte, patentieren. Im Jahr 1858 heiratete er in Washington, D.C. die Deutsche Sophia Leuber.

Das Wrack der „Sub Marine Explorer“, 2001 entdeckt am Strand einer Insel vor Panama; das Unterseeboot war etwa 11 Meter lang, 30 Tonnen schwer und wurde mit Muskelkraft angetrieben. Im Gegensatz zu anderen Modellen seiner Zeit besaß das Boot einen modernen stromlinienförmigen Rumpf und lag aufgrund seines massiven Kieles aus Schmiedeeisen sehr stabil im Wasser. Das U-Boot hatte ein System von Ballastkammern für das Tauchen und Preßlufttanks für das Auftauchen. Außerdem wurde ein Druckausgleich ermöglicht, durch den durch die drei Luken im Boden des Schiffes Arbeiten auf dem Grund möglich waren. Atemluft war für vier Stunden vorhanden. Es konnte bis zu 40 Meter tief getaucht werden. Das Unterwasserfahrzeug hatte einen fortschrittlichen Tauchmechanismus, der im Prinzip noch heute von modernen U-Booten genutzt wird. Auf beiden Seiten waren im Boden je drei Ventile aus Messing angebracht, die man von innen bedienen konnte. Öffnete man diese, gelangte Meerwasser in den äußeren Tauchkörper der Doppelhülle. War die gewünschte Tiefe erreicht, schloß man die Ventile. Wollte man auftauchen, wurde Luft aus einer Preßluftkammer in den Tauchkörper eingelassen. Diese Luft wurde vor dem Tauchgang von einer kleinen Dampfmaschine in die abgedichtete Luftkammer gepreßt.

Auch mit dem Meer machte Kröhl schnell Erfahrungen – er wurde zum Experten für Sprengungen unter Wasser. Bei dieser Arbeit lernte er eine faszinierende technische Entwicklung kennen: eine Tauchglocke, mit der Männer, über einen Schlauch mit Sauerstoff versorgt, in der Tiefe arbeiten konnten – für Kröhl eine Offenbarung. Ein funktionsfähiges Unterseeboot aus Eisen zu bauen, diese Idee ließ den Ingenieur nicht mehr los.

Sub Marine Explorer

1861 begann der Amerikanische Bürgerkrieg. Die United States Navy allerdings lehnte sein Angebot, ihr ein U-Boot als Waffe zu bauen, ab. Doch ein wohlhabender Interessent stellte Kröhl die notwendigen Mittel zum Bau der „Sub Marine Explorer“ zur Verfügung: William Henry Tiffany vom berühmten Juwelier „Tiffany“. Der Grund: Mit einem funktionsfähigen Unterseeboot ließen sich auch die Schätze der Meere wie Perlen bergen.

„Eine Weltsensation erlebte die Stadt New York am 30. Mai 1866. Ein stählernes Ungetüm versank im Hafenwasser des East River. Das Unterseeboot ‚Sub Marine Explorer‘ ging auf Tauchfahrt. Die Menschen hielten vor Spannung den Atem an – würde das Unterseeboot aus eigener Kraft wieder auftauchen können? Das war noch niemals zuvor gelungen. Nach über einer Stunde legte sich die Spannung und schlug in Jubel um. Vom Grunde des Hafenbeckens begann die ‚Sub Marine Explorer‘ mit ihrem Erfinder Julius Kröhl an Bord den Aufstieg. Und durchbrach die Wasseroberfläche, aus eigener Kraft und ohne Hilfe. Der Test war ein voller Erfolg.“

Jules Verne soll durch Julius Kröhls Erfindung zu seinem Meisterwerk „20.000 Meilen unter dem Meer“ inspiriert worden sein.

Wirken

Mitteilung über seine Arbeiten:[1]

Globus, Band 11 - Julius Kröhl.jpg

Tod

Julius Kröhl starb bei Versuchen mit seinem U-Boot auf der Pazifikinsel Telmo zusammen mit seiner gesamten Mannschaft an der bis dahin unbekannten Taucherkrankheit.

Verweise

Fußnoten

  1. Globus – Illustrirte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde, Band 11, 1867, S. 222 (PDF-Datei)