U-Boot

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Brandtaucher, gebaut von Wilhelm Bauer – eines der ersten U-Boote, Militärhistorisches Museum in Dresden

Ein U-Boot (Unterseeboot) ist ein Schiff, vorwiegend Kriegsschiff, das längere Strecken unter Wasser zurücklegen kann. Der Erfinder und Konstrukteur des ersten U-Bootes aus Stahl war der Deutsche Julius Kröhl. Das erste deutsche Militär-U-Boot SM U 1 wurde vom deutschen Marineingenieur Gustav Berling entwickelt und am 14. Dezember 1906 in Dienst gestellt.

Geschichte

Bartsch, Max - Was jeder vom deutschen U-Boot wissen muss.jpg

Im Volksmund gilt Robert Fulton als derjenige, der den Gedanken eines Untersee-Tauchbootes zuerst gefaßt und in bescheidenem Umfange verwirklicht hat. Sein Unterseeboot „Nautilus“ ist durch einen der bekanntesten Romane Jules Vernes populär geworden. Die Idee des Tauchbootes ist, abgesehen von den Taucherglocken, bedeutend älter.

In der Valturio-Handschrift der Dresdener Bibliothek wird ein unterseeisches Schiff bereits im Jahre 1460 in Text und Bild vorgeführt. Natürlich muß man diese Idee als phantastisch ansehen.

Hundert Jahre später schrieb der berühmte Bischof Apsala Olaus Magnus in seinem großen Werk „De genribus septenrienalibus“, daß gewisse Seeräuber lederne Schiffe hätten, mit denen sie sich beliebig auf und unter Wasser fortbewegen können, „und dadurch bohren sie große Löcher in vorbeikommende Kauffahrtschiffe“.

Was Olaus Magnus zu diesem Bericht Veranlassung gab, ist unbekannt. 70 Jahre später erfand der holländische Physiker Drebbel tatsächlich ein bereits brauchbares Tauchboot, in welchem er von Westminster bis Greenwich unter der Wasserfläche der Themse fuhr. Dies war im Jahre 1624, und Drebbel verfolgte bei seiner Konstruktion die Absicht, feindliche Schiffe unter der Wasserlinie anzubohren. In den Wandungen dieses Schiffes waren Bohrer in wasserdichten Fütterungen angebracht und außerdem lange Stangen, um Sprengkörper an feindliche Schiffe heranzubringen.

Später beschäftigte sich Denis Papin mit der Schaffung eines durchaus brauchbaren und zweckmäßig konstruierten Unterseebootes, dessen Einzelheiten bekannt sind. Papin fuhr 1692 unter dem Spiegel der Fulda bei Kassel auch wirklich mit seinem Unterseeboot, aber seine geniale Erfindung hatte tief im deutschen Binnenlande keine rechte Verwendung, und so blieb der Gedanke Papins unfruchtbar.

Im März 1774 verunglückte der Engländer John Day im Catwater mit einem von ihm konstruierten Unterseeboot, und nur drei Jahre später fand die erste praktische Verwendung im Kriege der amerikanischen Union gegen England statt, wo David Bushnell einen allerdings erfolglosen Angriff unter Wasser gegen das englische Linienschiff „Eagle“ unternahm. Erwähnenswert ist schließlich Robert Fulton, der am 17. August 1801 volle fünf Stunden in seinem Tauchboot „Nautilus“ blieb.

Das erste deutsche Kriegsunterseeboot wurde 1849 von Wilhelm Bauer geschaffen, um der dänischen Flotte im schleswig-holsteinischen Krieg Abbruch zu tun. Bauers Unterseeboot sank aber bei der Probefahrt im Kieler Hafen am 1. Februar 1851. 1855 konstruierte er ein weiteres U-Boot für die russische Marine, mit dem er viele Probefahrten zwischen Kronstadt und Petersburg anstellte. Bauer erfand zur Hebung eines untergegangenen Linienschiffes Taucherkammern, Hebeballons und Hebekamele. Das bei Kiel gesunkene erste Unterseeboot der deutschen Marine wurde 1877 gehoben.

Seitdem sind viele andere Unterseeboot-Konstruktionen entstanden. Der erste praktische Erfolg eines Tauchbootes war im amerikanischen Sezessionskrieg zu verzeichnen, als am 17. Februar 1864 das Kriegsschiff „Housatinic“ durch das Sprenggeschoß des von Mc Clintock und Howagate gebauten Unterseebootes „David“ zum Sinken gebracht wurde.

Die moderne Zeit für die Tauchboote leitete im Jahr 1892 der ausgezeichnete schwedische Ingenieur Thorsten Nordenfelt durch seine Arbeiten zur Konstruktion verschiedener, berühmt gewordener Tauchboote in Form von Fischtorpedos ein.

U 1

Das erste deutsche Unterseeboot, genannt „U 1“, lief am 3. August 1906 von Stapel. Nach seinem Vorbild wurden weitere Unterseebooote auf der Kaiserlichen Werft in Danzig gebaut. Abgesehen von Einzelheiten weisen alle Unterseeboote die von Nordenfeldt eingeführte Torpedoform auf, weil sie so am wenigsten Waffendruck zu überwinden haben. Von besonderer Wichtigkeit sind natürlich die Tauchfähigkeit und die Ausrüstung zur Abfeuerung von Torpedos.

Kriegseinsatz

Im gegen Deutschland geführten Ersten Weltkrieg wurden U-Boote auch als Post- und Frachtschiffe eingesetzt, so zum Beispiel U-Deutschland.

Während des gesamten Zweiten dreißigjährigen Krieges gegen Deutschland kam den U-Booten jedoch ebenso eine herausragende Funktion als Waffe zu. Sie waren ein Mittel mit dem das Deutsche Reich trotz der zahlenmäßig um ein vielfaches überlegenen feindlichen großen Überwasser-Kriegsschiffe im Seekrieg dennoch siegreich sein konnte.

U-Boote als Abschreckung

Im sogenannten Kalten Krieg dienten große atomgetriebene U-Boote vorrangig als potentielle mobile Raketenabschußplattform und als Garant für die Stellung einer Seemacht verschiedener Nationen.

Filmbeiträge

Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte

Während des „Kalten Krieges“ spionierten sich die Supermächte USA und UdSSR auf den Weltmeeren gegenseitig aus. Die Dokumentation „Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte“ befaßt sich mit den geheimen U-Boot-Operationen. Er beschreibt riskante Spionage-Einsätze der US-Kampfschwimmer. Auch der Atomunfall an Bord der sowjetischen K-19 und das Verschwinden der K-129 werden behandelt. John Craven, ehemaliger Chefwissenschaftler der US-Navy, glaubt, daß K-129 bei dem Versuch sank, eine Atomrakete auf Hawaii abzuschießen. Professor Ola Tunander, ehemaliger U-Boot-Experte der schwedischen Regierungskommission, glaubt, daß die sowjetischen U-Boote, die Anfang der 1980er Jahre von den Skandinaviern gejagt wurden, eigentlich Teil der psychologischen Kriegsführung der Amerikaner waren.[1]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten