Uhl, Julius
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Julius Uhl ( 3. März 1903 in Böbing[2]; hingerichtet 2. Juli 1934 im Konzentrationslager Dachau) war ein deutscher Kaufmann, Politiker (NSDAP) und SA-Standartenführer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 1. Mai 1931 SA-Sturmführer
- 1. Mai 1931 Führer des Sturms 24 der SA-Standarte L (München)
- 24. Juni 1932 SA-Sturmbannführer
- (Führerbefehl Nr. II) mit Wirkung vom 1. Juli 1932
- 1. Juli 1932 Referent im Stab des Obersten SA-Führers, Führer der Stabswache der Obersten SA-Führung
- 1. März 1933 bis 14.9.1933 zugleich SA-Führer z. b. V. der Obersten SA-Führung,
- 1. März 1933 SA-Standartenführer
- bis 14.9.1933 Kommandant des Stabsquartiers des Obersten SA-Führers
- 15.9.1933 bis 9.4.1934 beauftragt mit der Führung der SA-Standarte 10 (SA-Gruppe Bayerische Ostmark)
- 10.4.1934 bis 1. Juli 1934 Führer der SA-Standarte 10 (SA-Gruppe Bayerische Ostmark)
- 30. Juni 1934 im Zusammenhang mit dem sogenannten Röhm-Putsch verhaftet
- 1. Juli 1934 unter Enthebung von seiner bisherigen Dienststellung und unter Aberkennung seines Dienstgrades aus der SA ausgestoßen
Tod
Julius Uhl wurde am 1. Juli 1934 im KL Dachau von Angehörigen der SS bei Sonnenaufgang erschossen, zuvor hatte er in einem Verhör zugegeben, am Mordkomplott gegen Hitler beteiligt gewesen zu sein.
- „Nun nannte aber der Recht setzende Führer, in seiner Rede vor dem Reichstag in Berlin am 13. Juli 1934, den Standartenführer Julius Uhl als den Mann, der ausersehen war, ihn, den Führer und Reichskanzler, zu beseitigen. Dies hielt man damals für einen Schmarren. Wie sich jetzt herausstellt, war das kein Schmarren. Julius Uhl, wenn auch noch nicht im Rang eines Standartenführers, sondern Sturmbannführers (= Major), [...] ein vorzüglicher Pistolenschütze, war ausersehen worden und hatte sich bereit erklärt, Adolf Hitler zu ermorden. Das war aber vor der Machtergreifung 1933 gewesen. Hitler hatte die ganze Sache kurzerhand zeitversetzt. Ernst Röhm, als Söldnerführer aus Bolivien zurückgeholt, trat Anfang 1931 seinen Dienst als oberster SA-Führer an, ‚Stabschef der SA‘. Formal Hitler unterstellt, war er, wie jetzt mit Hilfe von Richardi und Schumann[3] klar wird, keineswegs der getreue Gefolgsmann Adolf Hitlers, sondern hatte eigene Ziele und bereitete seinen Aufstieg zur Spitze vor. Mag sein, er war nicht so verrückt wie Hitler (‚Adolf ist ein Spinner‘); mag sein, er wollte mit dem Westen gegen den Osten gehen und keinesfalls einen Zweifrontenkrieg. Mag auch sein, daß er kein so fanatischer Judenhasser war. Daß der spätere Standartenführer Julius Uhl, Kommandeur der Stabswache Röhms, Hitler umbringen sollte, wurde jedenfalls in den höchsten SA-Kreisen ausgekungelt. Nur muß man den unmittelbaren Grund bedenken: Uhl wollte Hitler erschießen, weil die SA-Führung ihm nicht mehr zutraute, die braune Bewegung an die Macht zu bringen. Nun hatte der aber bewiesen, daß er all seinen Gegnern, was Machterlangung betraf, überlegen war. Es ist also recht zweifelhaft, ob Uhl den Führer und Reichskanzler tatsächlich hatte umbringen wollen und sollen, als der sein Ziel erreicht hatte. Die fromme Absicht aber genügte.“[4]
Auszeichnungen (Auswahl)
- Blutorden Nr. 11 für seine Teilnahme am Marsch auf die Feldherrnhalle, beim Ausschluß aus der SA am 1. Juli 1934 aberkannt
- SA-Ehrendolch
- SA-Sportabzeichen
- Kampfrune
- Ehrenwinkel für Alte Kämpfer