Kampfrune
Die Tyr-Rune oder Kampfrune war ein Ehrenzeichen der Reichsführerschulen der NSDAP. Es wurde ausschließlich an erfolgreiche Absolventen des „Lehrgangs für politische Führer“ an den Schulen verliehen und am linken Oberarm der Parteiuniform, oberhalb der Hakenkreuz-Armbinde, getragen. Über den Erhalt wurde dem Besitzer zunächst eine Bestätigung ausgestellt und kurze Zeit später eine Urkunde zugesandt.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Das Treueabzeichen zeigte eine Tyr-Rune (Tiwaz: ᛏ), die nach dem germanischen Gott Tyr benannt ist. Tyr, Kriegs- und Schutzgott der Germanen, trug stets ein Speer als Waffe und Rechtssymbol.
Inhalt einer bayerischen Dienstvorschrift
- „Die Reichsführerschule in München hat die Aufgabe, Führer aller Grade – in erster Linie mittlere und höhere – vornehmlich weltanschaulich weiterzubilden. Ihre Lehrgänge, die 3 bis 6 Wochen dauern, werden von Führern aller Gruppenbereiche nach besonderer von der Obersten S.A.-Führung verfügten Verteilung beschickt. Führern, welche einen Lehrgang an der Reichsführerschule besucht haben, wird das von der Obersten S.A.-Führung bestimmte ‚Treueabzeichen‘ verliehen.“
Träger (Auswahl)
- Servais Capolet
- Dietrich von Jagow
- Reichsleiter Viktor Lutze
- Heinrich Schoene
- Julius Uhl
- Oskar von Westernhagen
Bildergalerie
Franz Breithaupt mit der Kampfrune
Karl Sauke mit der „Kampfrune“ über der Armbinde bei der Taufe des Segelflugzeuges Grunau Baby II „Großdeutschland“ im September 1940, rechts der Werksdirektor der Heinkel-Werke Oranienburg Erich Koch. Das Werk war für die Herstellung von Heinkel He 111, Heinkel He 177 und Junkers Ju 88 weltweit geachtet. Zum 1. April 1943 änderte sich die Bezeichnung in Ernst Heinkel AG Werk Oranienburg.
Stehende Raute aus feinem, schwarzem Abzeichentuch, darauf eine Tyr-Rune in silbergrauer Reichszeugmeisterei-Stickerei Ärmelabzeichen des SS-Hauptamtes für SS-Fachunterführer der Gruppen Ergänzung, Erfassung oder Schulung. Dies war allerdings, im Gegensatz zur Kampfrune der Reichsführer-Schulen, als Tätigkeitsabzeichen für SS-Sonderführer/Sonderunterführer bzw. ab Juni 1942 umbenannt in SS-Fachführer/Fachunterführer.
Joseph Goebbels mit vier Ritterkreuzträgern der Westfront, 1940; v. l. n. r. (erste Reihe): Joachim Meißner, Otto Zierach (Sturm-Abteilung „Koch“), Horst von Petersdorff, Goebbels, Viktor Lutze (mit Tyr-Rune) und Oberleutnant d. R. Ludwig Klotz