Luschkow, Juri
Juri Michailowitsch Luschkow (
21. September 1936 in Moskau) ist ein russischer Politiker. Er war von 1992 bis 2010 Bürgermeister von Moskau. Seit seiner Amtsenthebung 2010 ist er politisch allerdings nicht mehr in Erscheinung getreten.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Juri Luschkow war von 1992 bis 2010 der quasi-allmächtige Oberbürgermeister Moskaus. Er gehörte schon in der Sowjetunion als Generaldirektor eines Chemiekonzerns zur Elite.[1]
- Oberbürgermeister Moskaus
Im September 2010 unterzeichnete der russische Staatspräsident Dmitri Medwedew ein Dekret zur Entlassung von Luschkow als Oberbürgermeister von Moskau, als Grund wurde Vertrauensverlust genannt, Hintergrnd waren Vorwürfe der Korruption und Amtsmißbrauch durch Luschkow. Bis zur Bestimmung eines Nachfolgers wurde Luschkows Amt von Vizebürgermeister Wladimir Ressin kommissarisch übernommen. Zu seinem Nachfolger als Moskauer Bürgermeister wurde am 21. Oktober 2010 Sergei Sobjanin gewählt.
Positionen
2006, 2007, 2008 und 2009 machte sich Luschkow als Gegner der Homosexuellen-Propaganda einen Namen. Auf einem Bürgermeistertreffen in Berlin im Februar 2006 bezeichnete er Homosexualität als unnatürlich. Die jährliche Schwulen- und Lesbenparade Moscow Pride hat er regelmäßig verboten und bezeichnete sie im Januar 2007 als „Satanshow“.
- Neurußland
Im Jahr 2008 bezeichnete Juri Luschkow die Stadt Sewastopol – die im Zuge der Ukraine-Krise 2014 als Teil der Halbinsel Krim zwischenzeitlich den Anschluß an Rußland wählte – als eigentlich russische Stadt. Als Folge darauf erteilte ihm die ukrainische Regierung Einreiseverbot in die Ukraine und den Status einer unerwünschten Person.
Privates
Luschkow lebt in zweiter Ehe mit Jelena Baturina, einer bekannten Unternehmerin. Sie ist auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen Rußlands die einzige Frau. Luschkow hat vier Kinder: zwei Söhne aus seiner ersten und zwei Töchter aus seiner derzeitigen Ehe.
Seine Freizeitbeschäftigungen sind Fußball, Tennis und Bienenzucht.
