De Gucht, Karel

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Karel De Gucht

Karel De Gucht (geb. 27. Januar 1957 in Overmere, Belgien) ist ein belgischer Politiker und ehemaliger belgischer Außenminister. Seit dem 17. Juli 2009 ist er Mitglied der EU-Kommission.

Leben

Herkunft

Karel De Gucht wurde am 27. Januar 1957 im belgischen Overmere geboren.

Ausbildung

Karel De Gucht studierte Jura und legte 1976 sein Staatsexamen an der Freien Universität Brüssel (VUB) ab.

Wirken

Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Karel De Gucht bis zum Jahre 2001 als Rechtsanwalt. Daneben hatte er von 1991 bis 2009 eine Professur für europäisches Recht an der VUB.

Schon während seiner Studienzeit hatte er sich auch politisch engagiert. So bekleidete er zunächst den Vorsitz der Vereinigung Flämischer Liberaler Studenten von Brüssel (1974–1975) und danach den Landesvorsitz dieser Organisation (1975–1977). 1977 rückte er dann in das Parteibüro der damals noch unter dem Namen Partei für Freiheit und Fortschritt (PVV) fungierenden späteren Open Vlaamse Liberalen en Democraten (VLD) und war bis 1979 zudem Landeschef der Jungen Flämischen Liberalen. Von 1985 bis 1988 war er Vizepräsident seiner Partei, von 1999 bis 2004 deren Landesvorsitzender. Daneben agierte er fünf Jahre lang auch als Schöffe für Finanzwesen in Lebbeke (1983–1988).[1]

1980 wurde Karel De Gucht erstmals in das Europäische Parlament gewählt, dem er 14 Jahre lang angehörte. Danach saß er von 1994 bis 1995 im belgischen Senat, bevor er in das Parlament der Flämischen Gemeinschaft einzog. Bei den Parlamentswahlen 2003 holte er sich dann einen Sitz im belgischen Abgeordnetenhaus, und im Jahr darauf wurde er zum neuen Außenminister seines Landes ernannt. Dieses Amt übte er zunächst unter Regierungschef Guy Verhofstadt (VLD), und ab 2008 auch unter den Ministerpräsidenten Ives Leterme und Herman Van Rompuy aus. 2006 übernahm Karel De Gucht als Nachfolger des slowenischen Außenministers Dimitrij Rupel turnusgemäß für ein Jahr den Posten des Amtierenden Vorsitzenden der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und vermittelte in dieser Funktion u. a. im russisch-georgischen Konflikt in Folge der Festnahme von vier unter Spionageverdacht stehenden russischen Offizieren. Mit dem Wechsel in die EU-Kommission hat er das Amt des Außenministers aufgegeben. Sein Nachfolger wurde Yves Leterme.

„Juden sind Rechthaber“

Die Zeitung Wall Street Journal hatte im September 2010 den Vorsitzenden der Europäischen Kommission, Jose Manuel Barroso, aufgerufen, den Belgier Karel De Gucht, EU-Kommissar für Handel, für eine unachtsame Äußerung bezüglich der VSA zu entlassen, die eine Reihe von in Brüssel akkreditierten Journalisten als antisemitisch bezeichnete.

Karel De Gucht äußerte sich im September 2010 skeptisch zu den Chancen für einen Erfolg der Direktverhandlungen zwischen Israel und Palästina. Auf die Frage des flämischen Radios Een antwortete De Gucht nach einer Version von Medien, daß die jüdische Lobby im Capitol nicht unterschätzt werden dürfe. Das Interview-Zitat von De Gucht in dem Sender hat Entrüstung hervorgerufen: Die „meisten Juden“ seien im Glauben, „daß sie recht haben“, sagte er. Noch genauer gesagt: „Es gibt einen Glauben bei den meisten Juden, man kann es kaum anders beschreiben, daß sie recht haben.“ „Es ist nicht einfach, selbst mit gemäßigten Juden, eine rationale Diskussion über die aktuellen Vorgänge im Nahen Osten zu führen.“ De Gucht sprach auch über eine „jüdische Lobby“ in den USA. US-Präsident Barack Obama habe diese gegen sich im Hinblick auf die Siedlungspolitik. Der Jüdische Europakongress (EJC) und der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, kritisierte die Äußerungen.[2] Sollte Barroso den EU-Kommissar für Handel nicht entlassen, so müsse die US-Administration nach Meinung von Wall Street Journal den für den November geplanten EU-USA-Gipfel absagen. [3]

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Zionist Occupied Government, Die Israel-Lobby und die amerikanische Außenpolitik

Mitgliedschaften / Ämter

Außenminister (2004–2009); EU-Kommissar; Open VLD; Mitglied der Europäischen Kommission; Mitglied der Abgeordnetenkammer.

Familie

Karel De Gucht ist mit Mireille Schreurs verheiratet und Vater von zwei Söhnen, Frédéric und Jean-Jacques.

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 15/2010
  2. vgl. Handelsblatt, 4. September 2010: Nahostkonflikt: Zentralrat der Juden attackiert EU-Handelskommissar
  3. Weltexpress, dpa, RIA Novosti, 8. September 2010