Goßler, Karl Gustav von

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Karl Gustav von Goßler, um 1880; Schärpe und oberster Stern auf der linken Brust deuten auf den Schwarzen Adlerorden hin, was sich jedoch auf dem Bild nicht genau erkennen läßt. Von Goßler war Vorsitzender des (Rostocker) „Kunstvereins“ und unternahm als solcher mit seinem Freund Karl Eggers verschiedene Auslandsreisen.

Karl Gustav Goßler, ab 1813 von Goßler (Lebensrune.png 26. Mai 1810 in Kassel; Todesrune.png 12. Mai 1885 in Königsberg i. Pr.), war ein deutscher Jurist, Kanzler des Königreichs Preußen und Oberlandesgerichtspräsident.

Werdegang

  • Studium der Rechtswissenschaften in Berlin, Heidelberg und Königsberg
  • 1832 Kammergerichts-Referendar am Kammergericht Potsdam
  • 1835 Kammergerichts-Assessor
  • 1835 Assessor am Oberlandesgericht Naumburg
  • 1838 zum Land- und Stadtgerichts-Direktor als Kreisjustizrat an das Stadtgericht Weißenfels berufen
  • 1844 Kreisjustizrat am Stadtgericht Merseburg
  • 1846 Kreisjustizrat am Stadtgericht Potsdam
  • 1849 Direktor am Kreisgericht Potsdam
  • 1854 durch seine „preußischen Landesämter“ auf Lebenszeit in das Preußische Herrenhaus berufen
  • 1855 Vizepräsident des Appellationsgerichts in Königsberg
  • 1864 Präsident des Appellationsgerichts in Insterburg
  • 1868 Obertribunalrat in Königsberg
  • 1869 Staatskanzler und Kronsyndikus Preußens.
  • 1879 Präsident des Oberlandesgerichts Königsberg
    • Damit trug er den (Amts-)Titel „Kanzler des Königreichs Preußen“ und leistete einen entscheidenden Beitrag für die Vereinheitlichung der Rechtsordnung in Preußen.

Von Goßler und Theodor Storm

Während Storms dreiwöchigem Aufenthalt in Berlin im September 1853, wo er zu Gast im Hause des Kunsthistorikers Franz Kugler in der Friedrichsstraße war, kam man auf Potsdam zu sprechen. Es war der Kammergerichtsrat Wilhelm von Merckel, der Storm anbot, sich bei seinem Verwandten, dem Direktor des Potsdamer Kreisgerichts Karl Gustav von Goßler (1810–1885), für eine juristische Anstellung Storms einzusetzen. Am 20. September fuhr Storm mit einem Empfehlungsbrief in der Tasche nach Potsdam, wo nach einem „vortrefflichen“ Gespräch mit Goßler „in seinem Garten“ und einem Spaziergang „zwischen den Alléeen, Statuen und Fontainen des Parks von Sansouci“ ein Volontariat am Kreisgericht Potsdam verabredet wurde. Noch unter dem Eindruck von Potsdams landschaftlicher und städtebaulicher Schönheit teilte Storm seiner Frau am 21. September mit, ab dem Spätherbst „in Potsdamm [...] vorläufig zu wohnen“. Obwohl schon drei Tage später die Königliche Order erging, daß Storm „demnächst im Preußischen Justizdienste [...] definitiv angestellt werde“, verzögerte sich der Umzug um ein paar Wochen, denn erst am 14. Oktober erreichte Storm die Ernennung zum preußischen Gerichtsassessor. Am 23. November 1853 wurde Storm vor dem Kammergericht in Berlin vereidigt und am 10. Dezember in einer Plenarsitzung vor seinen Kollegen in Potsdam förmlich eingeführt. Mit Hilfe von Sophie von Goßler (1816–1877) hatte Storm eine Wohnung in der Brandenburger Straße 70 gefunden. Sie lag nur wenige Gehminuten entfernt vom Königlichen Kreisgericht in der Lindenstraße 54. Sichtlich erleichtert schrieb Storm noch am 25. November seiner Frau: „Ueber die Potsdamer Wohnung wirst Du Dich freuen; ich habe sie heute gleich auf 4 fernere Monate, also ihn Ganzen auf 7 M. im Ganzen gemiethet. Wir wohnen mit unsern Wirthen allein in dem Hause, die recht brave Leute sein sollen. Der Mann ist übrigens ein Krämer. Außerdem liegt die Wohnung dicht am Brandenburger Thor, wo es nach Sanssouci hinausgeht.“ Eine Grundrißskizze der Wohnung schickte Storm seinen Schwiegereltern nach Segeberg. Wenige Tage nach Storms Ankunft trafen Constanze Storm und die drei Söhne Hans, Ernst und Karl Anfang Dezember 1853 in Potsdam ein.[1]

Familie

Karl Gustav von Goßler war ein Sohn des Generalstaatsanwalts und Wirklichen Geheimen Oberjustizrat Konrad (Conrad) Christian Goßler (1769–1842) und dessen aus einer Hugenottenfamilie stammenden Frau Anna Charlotte, geb. Cuny (1780–1810). Seine Mutter war kurz nach seiner Geburt verstorben, sein Vater heiratete später ein zweites Mal und zwar Charlotte von Rumohr vom Rundhof (bei Flensburg) in Schleswig–Holstein, damals zu Dänemark gehörig. Am 27. Februar 1813 erfolgte die Verleihung des westfälischen Adels für seinen Vater.[2]

Ehe

Karl Gustav von Goßler heiratete 1837 in Berlin seine Verlobte Sophie von Mühler (1816–1877), die Tochter des preußischen Staats- und Justizministers Heinrich Gottlob von Mühler (1780–1857; preußischer Adel und Ritter des Königlich Preußischen hohen Ordens vom Schwarzen Adler seit 1851). Aus dieser Ehe sind elf Kinder entsprossen, davon sechs Söhne (zwei Söhne starben im Kleinkindalter):

Die Tochter Sophie von Goßler (1845–1879) heiratete den späteren Oberlandesgerichtspräsidenten und Kanzler im Königreich Preußen Karl Ludwig von Plehwe, Eine weitere Tochter Luise von Goßler (Lebensrune.png 1852) war mit dem preußischen Generalmajor Alfred Brausewetter (1838–1914) verheiratet und Mutter der Schriftstellerin Frieda Magnus-Unzer. Die jüngste Tochter Auguste von Goßler (1858–1879) heiratete den preußischen Generalmajor Friedrich von Merckel (1837–1907), Sohn des preußischen Juristen Wilhelm von Merckel.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten