Goßler, Heinrich von

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Kriegsminister Heinrich Wilhelm Martin von Goßler.png

Heinrich Wilhelm Martin von Goßler (Lebensrune.png 29. September 1841 in Weißenfels; Todesrune.png 10. Januar 1927 in Berlin-Wilmersdorf) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Infanterie sowie von 1896 bis 1903 preußischer Kriegsminister.

Werdegang

Heinrich Wilhelm Martin von Goßler II.png
Brief des Generalleutnants Heinrich von Goßler an Major (und späterer Generalleutnant) Hans Bendemann, Darmstadt, 11. August 1895
Zentenarmedaille für Leutnant Philipp Kapper, mit Original-Unterschrift des preußischen Kriegsministers von Goßler
Rangliste 1903
Rangliste 1914
Grabstätte von Heinrich und Emma von Goßler auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin
  • Besuch der Gymnasien in Potsdam und Königsberg; Abitur Februar März 1860
  • 15. März 1860 Dreijährig-Freiwilliger im 1. Ostpreußischen Grenadier-Regiment, später „Kronprinz“ Nr. 1
    • am 21. Juni 1888 in Grenadier-Regiment „König Friedrich III.“ (1. Ostpreußisches) Nr. 1 umbenannt
  • 23. Juli 1861 zum Sekondeleutnant
  • 1. Oktober 1864 bis 14. November 1866 Bataillonsadjutant
  • 1867 zum Herzoglich Sachsen-Coburg-Gothaischen Kontigent (6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95) kommandiert, anschließend dann drei Jahre an die Kriegsakademie nach Berlin
  • 9. Januar 1868 Premierleutnant
  • 1870/71 Deutsch-Französischer Krieg
    • als Zugführer der 12. Kompanie in der Schlacht bei Wörth schwer verwundet. Ende 1870 kehrte er zum Stammregiment zurück und wurde Führer der 6. Kompanie. In der Schlacht von Orléans wurde er leicht verletzt verwundet und mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.
  • Juli 1871 als Hauptmann à la Suite des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95 zur Dienstleistung ins Kriegsministerium abkommandiert
    • Oktober 1872 Dezernent der Armeeabteilung
  • 1876 bis 1878 Chef der 6. Kompanie/Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2
  • 30. April 1879 Major
  • 1878/79 in der 1. Abteilung für die Armee-Angelegenheiten des Kriegsministeriums als Mitglied der Ober-Examinationskommission
  • 1885 mit der Wahrnehmung der Geschäfte der 2. Abteilung für die Armee-Angelegenheiten B im Kriegsministerium beauftragt
  • 3. Dezember 1885 Oberstleutnant
  • 1886 Chef der 1. Abteilung für die Armee-Angelegenheiten A im Kriegsministerium
  • 4. August 1888 Oberst
  • 22. September 1888 bis 13. Februar 1891 Kommandeur des 3. Garde-Regiments zu Fuß
  • 14. Februar 1891 Kommandeur der 43. Infanterie-Brigade in Kassel
  • 16. Mai 1891 Generalmajor
  • 1. Oktober 1891 Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements des Kriegsministeriums, Mitglied der Landesverteidigungskommission, stellvertretenden Bevollmächtigten im Bundesrat, Vorsitzender der Reichs-Rayon-Kommission und Mitglied des Kaiserlichen Disziplinarhofs.
  • 27. Januar 1895 Generalleutnant
    • zum Kommandeur der Großherzoglich Hessischen (25.) Division in Darmstadt ernannt
  • 14. August 1896 bis 14. August 1903 preußischer Kriegsminister
  • 13. September 1899 General der Infanterie
  • 14. August 1903 unter Stellung à la suite des 3. Garde-Regiments zu Fuß des Garde-Korps mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt
    • Generalleutnant Karl von Einem war für den erkrankten von Goßler schon vom 16. Mai bis 14. August 1903 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kriegsministers beauftragt

Familie

Heinrich Wilhelm Martin war ein Sohn des Kanzlers des Königreichs Preußen Karl Gustav von Goßler (1810–1885), Kronsyndikus und Präsident des Oberlandesgerichts in Königsberg, und dessen Ehefrau Sophie, geborene von Mühler (1816–1877), Tochter des preußischen Staats- und Justizministers Heinrich Gottlob von Mühler (1780–1857). Er hatte zehn Geschwister, darunter die drei Brüder Gustav Konrad Heinrich (1838–1902), preußischer Staats- und Kultusminister, Konrad Ernst (1848–1933), General der Infanterie, und Albert Theodor Wilhelm (1850–1928), Generalleutnant.

Ehe

Hauptmann von Goßler heiratete am 31. August 1872 auf Gut Gerskullen in Ostpreußen seine Verlobte Julie Antonie Emilie Emma von Sperber (1848–1914), die Tochter des Gutsbesitzers Benjamin Franz Eugen von Sperber (1808–1879), Herr auf Gerskullen, und der Emilie Donalitius. Aus der Ehe sind neun Kinder entsprossen:

  • Sophie Ulrike Emilie (Lebensrune.png 12. Juni 1873 in Berlin) ∞ 6. Mai 1903 Ladislaus Victor von Redei (Lebensrune.png 1868)
  • Ernst (Lebensrune.png 3. Juni 1874 in Berlin; Todesrune.png 3. September 1881 ebenda)
  • Elisabeth (Lebensrune.png 7. Juni 1875 in Berlin; Todesrune.png 15. Dezember 1882 ebenda)
  • Heinrich (Lebensrune.png 21. Februar 1877 in Stettin)
  • Emma (Lebensrune.png 30. Juli 1878 auf Gut Gerskullen)
  • Gustav (Lebensrune.png 13. Juli 1879 in Charlottenburg bei Berlin)
  • Maria Johanna Luise (Lebensrune.png 25. Oktober 1881 in Berlin) ∞ 11. Februar 1904 Theodor Konrad Joachim von Loesch (Lebensrune.png 24. August 1876 in Oberstephansdorf, Schlesien), Herr auf Gabel, Kreis Guhrau, Schlesien
  • Eugen (Lebensrune.png 5. Juni 1885 in Berlin)
  • Magdalene Mathilde Elisabeth Klara (Lebensrune.png 31. Oktober 1886 in Berlin; Todesrune.png 20. Januar 1972 in Oberstdorf im Allgäu) ∞ 10. März 1908 Gottfried Heinrich von Waldthausen (1875–1954), königlich-preußischer Bergassessor und Industrieller aus Essen
    • Magdalene, Mutter von fünf Kindern (Maria, Karl Heinrich, Maximilian, Renate und Jutta), war von 1929 bis 1951 Vorsitzende der evangelischen Frauenhilfe im Rheinland und saß jahrelang als einzige Frau in der evangelischen Generalsynode Deutschlands. Mit ihrer Familie lebte sie während des Zweiten Weltkrieges in Essen. 1943 schlug jedoch der Bombenterror zu, die ausgebombte Familie mußte die Stadt verlassen. Sie zog 1945 auf die Müggenburg nach Norf bei Neuss, einem Besitz der Familie ihres Mannes. Über 15 Jahre stellte die Familie von Waldthausen der evangelischen Gemeinde den privaten Saal der Müggenburg für den sonntäglichen Gottesdienst zur Verfügung. Magdalene von Waldthausen begleitete als gut ausgebildete Pianistin auf ihrem Klavier die singende Gemeinde während der Gottesdienste in dieser Zeit. Durch die Aufbringung erheblicher finanzieller Mittel und die Stiftung eines geeigneten Grundstückes durch ihre Familie, trug sie maßgeblich zum Bau der ersten evangelischen Kirche in Norf bei, die 1961 als „Friedenskirche“ fertiggestellt wurde. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg schloß sich Magdalene von Waldthausen der CDU an. Von Konrad Adenauer wurde sie zum Mitglied des ersten ernannten Landtages von Nordrhein-Westfalen berufen, dem sie in den Jahren 1946 und 1947 angehörte. Gemeinsam mit Elly Heuss-Knapp, der Ehefrau des damaligen deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss, gründete sie im Jahre 1950 das „Müttergenesungswerk“. Als sie 75 Jahre alt wurde, würdigte die Bundesrepublik Deutschland sie im Jahre 1961 mit der Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland für ihre reiche diakonische Arbeit und ihr beispielhaftes soziales Engagement.

Auszeichnungen (Auszug)