Karl Martell

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Pfeil 1 start metapedia.png Für den Schauspieler siehe Martell, Karl (1906).
Das Grabbildnis Karl Martells in St. Denis

Karl (später zusätzlich[1] genannt Martell „Hammer“; also soviel wie „Karl der Hammer“; Lebensrune.png zwischen 688 und 691; Todesrune.png 16. oder 22. Oktober 741 in der Königspfalz Karisiacum) war ein aus dem Geschlecht der Karolinger stammender Hausmeier (Majordomus) im Fränkischen Reich.

Leben

Unter seiner Führung unterwarf das Reich die Friesen und verleibte sich Alemannien, Thüringen sowie Mainfranken ein. Martell ist jedoch bis heute vor allem berühmt für seinen Sieg über die im südwestlichen Frankreich eingedrungenen islamischen Araber im Jahre 732 zwischen Tours und Poitiers. Der Sieg war allerdings nur eine (bedeutende) Episode in einer langen Reihe blutiger Kämpfe[2], gilt aber dessen ungeachtet bis heute als Symbol für die Rettung des Abendlandes bzw. Germaniens vor der fremdländischen Invasion im frühen Mittelalter.

Die nächsten 20 Jahre liegt K. ruhelos kriegerischen Unternehmungen ob, die meistens der Wiedergewinnung entfremdeter Reichstheile gelten. Jahre der Ruhewerden in den Annalen besonders verzeichnet. In die weittragendsten Kämpfe verwickelt ihn Aquitanien. Durch den Frieden mit Karl und ein Bündniß mit dem arabischen Grenzfeldherrn gestärkt, faßt Herzog Eudo nach 10 Jahren den Entschluß, das Bündniß mit K. zu brechen. Eine zweimalige Verwüstung seines Landes ist seine Strafe (731). Statt der gehofften Hülfe von den Arabern zieht ein Aufstand seines Schwiegersohnes die Araber gerade als Feinde in das Land, bringt Eudo in doppelte Verlegenheit, K. aber in die Lage, sich Ruhm und die Oberherrschaft über Aquitanien zu erwerben. Der spanische Statthalter Abderaman siegt nämlich mit großem Heere über Eudo und dringt unter Einäscherung von Städten und Kirchen bis in die Nähe von Tours vor. Da ruft Eudo seinen Besieger um Hülfe. Dieser kommt wahrscheinlich mit dem Heerbann des ganzen merowingischen Reiches, von einem spanischen Annalisten als Heer von „Europäern“ bezeichnet, vereint sich mit seinem früheren Gegner, nimmt nordöstlich von Poitiers beim Flecken Cenon (Arr. Châtellerault) eine Defensivstellung. Sieben Tage beobachten sich die Feinde. An einem Octobersonnabend (732) beginnt die Schlacht. Die Angriffe der Araber prallen an der „unbeweglichen Mauer“ der Austrasier ab. Abderaman fällt. Groß ist der Verlust der Araber, klein der der Franken. Am andern Morgen finden die Sieger das Lager verlassen und voll Beute. Der Sieg rettet Germanen- und Christenthum in Europa; er ist eine Art Wiederholung der Schlacht auf den katalaunischen Feldern. Die Franken waren der letzte Wall vor muhammedanischer Ueberschwemmung. Weder Britten noch Langobarden wären widerstandsfähig gewesen.[3]

Karl Martell war trotz seiner De-facto-Herrscherrolle im Fränkischen Reich von 715 bis zu seinem Tode offiziell nur Hausmeier, erst sein Sohn Pippin der Jüngere wurde König der Franken, wodurch die Restherrschaft der Merowinger endgültig beendet war. Martells Enkel war Karl der Große.

Herders Conversations-Lexikon (1855)

„Karl, mit dem Beinamen Martell (Hammer), Sohn des Pipin von Heristall, des fränk. Hausmeiers, wurde nach dem Tode seines Vaters von seiner Stiefmutter Plektrude gefangen gehalten, entkam jedoch und wurde von den Austrasiern zum Herzog gewählt, unterwarf die Neustrier mit Waffengewalt u. herrschte als Hausmeier im Namen des unmächtigen merowingischen Königs über das ganze Frankenreich, besiegte die Alemannen u. Bayer, bekriegte die Friesen und Sachsen und rettete 732 in der Schlacht bei Tours Mitteleuropa voll der Unterjochung durch die Mohammedaner. Er st. 741 und hinterließ die Verwaltung des Reichs seinen Söhnen Pipin und Karlmann.“

Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon (1911)

„Karl, genannt Martell (Hammer), geb. um 689, Sohn Pippins von Heristal, seit 720 Majordomus des Fränk. Reichs, unterwarf die Neustrier, die Friesen und Sachsen sowie Burgund und rettete durch seinen Sieg über die Araber 732 zwischen Tours und Poitiers die christl.-german. Kultur, ließ seit dem Tode Theoderichs (735) den Thron unbesetzt, gest. 22. Okt. 741.“

Verweise

Fußnoten

  1. Karls Beiname „Martell – Der Hammer“ ist erst seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Diesen erhielt er möglicherweise deshalb, weil er mit einem Hammer („marteau“ auf französisch) gekämpft und sehr erfolgreich zugeschlagen haben soll. Es gibt jedoch noch mehrere andere Geschichten und Legenden über den Ursprung dieses Namens.
  2. Es folgten wichtige Siege über die Araber bei Avigon und in der Schlacht an der Berre, nur Septimanien blieb zunächst noch arabisch
  3. Hahn, H.: Karl (Martell), in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 121-127