Karolinger

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Die Herrscher der Karolinger

Die Karolinger waren ein fränkisches Herrschergeschlecht, welches ab 751 die Könige des Fränkischen Reiches und von 800 bis 911 die Kaiser des von Germanen eroberten Römischen Reiches stellte. Der Begründer dieser Kaiserdynastie war Karl der Große. Nach dem Aussterben der Karolinger folgten die Ottonen als neue Lenker der Geschicke des Heiligen Römischen Reiches auf den Thron.

Geschichte

Karl der Große, Stammvater der Karolinger. Standbild am Kölner Dom

Die Merowinger-Dynastie, welche seit dem 5. Jahrhundert das Fränkische Reich beherrschte, wurde 751 entmachtet. König wurde daraufhin Pippin der Jüngere (714–768) aus dem Geschlecht der Arnulfinger, das später von dessen Sohn Karl dem Großen in Karolinger umbenannt wurde.

Machtvermehrung

Unter dessen Herrschaft ab 768 erfuhr das Fränkische Reich einen derartigen Macht- und Gebietszuwachs, daß der germanische König und spätere römisch-deutsche Kaiser Karl schon zu Lebzeiten „Vater Europas“ genannt wurde. Er und sein Reich können daher als Vorläufer für die deutsche Nation gesehen werden.

Teilung des Frankenreiches

Nach dem Tode Karls des Großen wurde das Frankenreich in drei Teile zerschnitten, nämlich in das Ostfrankenreich, aus dem Deutschland entstand, das Westfrankenreich, dem Vorläufer Frankreichs und das zwischen diesen beiden und bis nach Italien reichende Lotharingien (der Name ist im heutigen Lothringen erhalten geblieben), dem keine heutige Nation zuzuordnen ist. Die Erben dieser Nachfolgereiche waren die drei Söhne Karls, Ludwig der Deutsche (Austrien), Karl der Kahle (Neustrien) und Lothar I. (Lotharingien).

Aussterben des Herrschergeschlechtes

Das Karolingergeschlecht starb in Deutschland im Jahr 911 mit dem Tode von Ludwig dem Kind, dem letzten ostfränkischen Karolingerkönig, aus, im Westfrankenreich endete die westfränkische Linie im Jahr 987.

Monarchen der Karolinger

(in Klammern gesetzt der Herrschaftszeitraum)

Pippinidische und karolingische Hausmeier

  • Pippin der Ältere (580–640)
  • Grimoald der Ältere (643–662)
  • Pippin der Mittlere (687–714)
  • Karl Martell (714–741)
  • Karlmann (741–747)
  • Pippin der Jüngere (741–751)

Karolingische Könige:

Karolingische Kaiser:

Könige des Ostfrankenreichs:

Könige Italiens:

  • Karl der Große (774–814)
  • Pippin, Mitkönig (781–810)
  • Bernhard (813–818)
  • Lothar I. (818–855)
  • Ludwig II. (844–875)
  • Karl II. der Kahle (875–877)
  • Karlmann (877–879)
  • Karl III. der Dicke (879–887)
  • Berengar I. (888–889, 896–901)
  • Ludwig III. (der Blinde) (900–905)
  • Berengar I. (905–924)

Könige von Lothringen

  • Lothar I. (843–855)
  • Lothar II. (855–869)
  • Zwentibold (895–900)

Könige des Westfrankenreichs

  • Karl II. der Kahle (843–877)
  • Ludwig II. der Stammler (877–879)
  • Ludwig III. (879–882)
  • Karlmann (866–884)
  • Karl III. der Dicke (885–887)
  • Karl III. der Einfältige (898–923)
  • Ludwig IV. der Überseeische (936–954)
  • Lothar (954–986)
  • Ludwig V. der Nichtstuer (986–987)

Könige von Aquitanien:

  • Ludwig der Fromme (778–814)
  • Pippin I. (817–838)
  • Pippin II. (838–848)
  • Karl das Kind (848–866)

Könige von Niederburgund:

Herzöge von Niederlothringen:

  • Karl (von Frankreich) (978–991)
  • Otto (991–1005/06)

Sonstige Herrscher:

  • Karl, König der Provence (855–863) (Niederburgund)
  • Karlmann, König von Bayern (876–880)

Siehe auch

Literatur

  • Johann Friedrich Böhmer: Regesta chronologico-diplomatica Karolorum. Die Urkunden sämmtlicher Karolinger in kurzen Auszügen, mit Nachweisung der Bücher, in welchen solche abgedruckt sind, 1833 (PDF-Datei)