Kirsch, Johann Viktor

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Johann Viktor Kirsch (Lebensrune.png 15. Februar 1891; Todesrune.png 28. Mai 1946 Landsberg am Lech) war ein deutscher SS-Hauptscharführer und als Lagerleiter von Außenlagern des KL Dachau eingesetzt.

Werdegang

Johann Viktor Kirsch wurde 1942 zur Wehrmacht und 1944 zur Waffen-SS eingezogen.

Nach einer anschließenden dreiwöchigen Ausbildung für den Konzentrationslagerdienst im KL Auschwitz wurde Kirsch zum 6. August 1944 in das Nebenlager des KL Dachau Kaufering III versetzt und war ab dem 16. August 1944 zudem als Lagerführer zum Aufbau des Dachauer Nebenlager Kaufering I unter Otto Förschner eingesetzt. Bis Dezember 1944 diente er in Kaufering als Rapportführer und Arbeitsdienstführer.
Im Januar 1945 wurde Kirsch als Kommandoführer in Mittergars, einem Nebenlager des KL Mühldorf unter SS-Sturmbannführer Walter Adolf Langleist eingesetzt.

Mitte April 1945 kehrte er in das KL Dachau zurück und begleitete einen Evakuierungsmarsch in Richtung Bayrischzell, von wo er sich mit anderen SS-Männern Anfang Mai 1945 bei Tegernsee absetzte. Kurze Zeit später wurde er bei Miesbach durch US-Truppen verhaftet.

Nachkriegszeit

Am 15. November 1945 wurde Kirsch mit neununddreißig weiteren Lagerangehörigen vor einem VS-amerikanischen Militärgericht in Dachau der Prozeß gemacht (siehe Dachauer Prozesse). Eine besondere Rolle spielte im Verfahren gegen Kirsch die sogenannte „Kinderaktion“ in Kaufering I. Auf Befehl des Kommandanten Otto Förschner ließ Kirsch hundert Kinder sammeln, die verlegt und unter weiterer Betreuung eine berufliche Ausbildung erhalten sollten. Die Anklagevertretung dichtete den Vorgang dahingehend um, die Kinder seien „selektiert“ worden, um in Bälde in das KL Auschwitz verbracht und dort vergast zu werden, um Kirsch die vermeintliche Tötung dieser Kinder anzulasten. Auch wurde Kirsch angelastet, die Schuhe kranker Lagerinsassen konfisziert zu haben, um diese arbeitenden Häftlingen auszuhändigen.

Am 13. Dezember 1945 wurden sämtliche Angeklagte der Kriegsverbrechen für schuldig befunden und Johann Viktor Kirsch mit fünfundfünfzig Mitangeklagten zum Tod durch den Strang verurteilt. In der Haftanstalt Landsberg wurde Kirsch Ende Dezember 1945 vor der Exekution durch den VS-jüdischen Nürnberger „Gerichtspsychologen“ Gustave M. Gilbert untersucht, der diesen als „schwachköpfigen Rohling“ diagnostizierte. Das widerrechtliche Urteil wurde am 28. Mai 1946 in der Justizvollzugsanstalt Landsberg durch den Henker Johann Reichhart vollstreckt.

Literatur

  • Case No. 000-50-2 (US vs. Martin Gottfried Weiss et al) Tried 13 Dec. 45
  • Holger Lessing: Der Erste Dachauer Prozess (1945/46). Baden-Baden 1993