Groth, Klaus

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Professor Dr. phil. h. c. Klaus Groth

Klaus Johann Groth (Lebensrune.png 24. April 1819 in Heide; Todesrune.png 1. Juni 1899 in Kiel) war einer der bekanntesten niederdeutschen Lyriker und Schriftsteller. Der Professor für deutsche Sprache und Literatur gilt gemeinsam mit Fritz Reuter als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur.

Leben und Wirken

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Groth war der älteste Sohn des Müllers Hartwig Groth und dessen Gemahlin Anna Christine, geb. Lindemann, aus Tellingstedt. Bis zu seiner Einschulung wuchs er in einer sprachlich rein niederdeutschen Umgebung auf. Die Schule besuchte Groth in Heide. Er war meist Klassenbester und wurde von seinen Lehrern sehr gefördert. Nach der Konfirmation 1835 war Groth Schreiberlehrling beim Kirchspielvogt, der über eine umfangreiche Bibliothek verfügte, die Groth intensiv nutzte. Daher bestand er die Aufnahmeprüfung am Lehrerseminar in Tondern, das er von 1838 bis 1841 besuchte. Das Examen schloß er mit „sehr rühmlicher Auszeichnung“ ab. Danach wurde er zunächst Substitut, 1842 dann Lehrer an der Mädchenschule in Heide. Groth, der weder ein Gymnasium noch eine Universität besucht hatte, habilitierte sich an der Kieler Universität und hielt am 1. Dezember 1858 seine erste Vorlesung als Privatdozent über deutsche Dichtung. 1866 wurde er zum Professor ernannt (die Habilitation wurde an der Kieler Universität im strikten Sinne erst 1869 eingeführt). Er berichtete seinem Freund Leonhard Selle:

„Gestern schloß ich meine öffentliche Vorlesung. Beim Herabsteigen vom Katheder erklärte mir der Herr Ziviladlatus Ministerialrat von Hofmann, ‚daß seine Exzellenz, der Statthalter, in Anerkennung der hervorragenden Verdienste des Herrn Privatdozenten Klaus Groth um die vaterländische Sprache und Poesie auf Antrag der Landesregierung ihm sein Jahrgeld erhöhe und gleichfalls im Hinblick auf seine ruhmreichen dichterischen Leistungen als auch auf seine anregende akademische Tätigkeit, dem ferneren Vorschlage der Landesregierung folgend, ihm den Titel eines Professors verleihe‘.“

Das Werk von Klaus Groth fand weite Beachtung, so u. a. durch Alexander von Humboldt, Theodor Mommsen, Hans Christian Andersen, Theodor Storm und Theodor Fontane. Mehrere Lieder wurden vertont, z. B. von Johannes Brahms. Zu seinem Wirken heißt es:[1]

„Klaus Groth, geboren den 24. April 1819 zu Heide in Holstein, besuchte das Lehrerseminar zu Tondern, war Volksschullehrer und lebt als Professor in Kiel. Er ist der plattdeutsche Lyriker. Schon vor Reuter war er mit einer Gedichtsammlung ‚Quickborn‘ hervorgetreten und hatte damit seinen wohlverdienten Ruhm begründet; denn Groth ist unbestreitbar ein Dichter von seiner Empfindung für die Natur und von tiefem Gemüt.“
Seit 1853 lebte Groth in Kiel, deren Ehrenbürger er 1899 wurde. Nur wenige Woche später verstarb er. Deshalb ziert das Stadtwappen den Grabstein, den man ihm auf dem Südfriedhof setzen ließ.

Einführung in Leben und Schaffen

Kurze Einführung in Leben und Schaffen aus dem Buch „Deutsche Geisteshelden – Aus dem Leben deutscher Dichter“:[2]

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Tod

Am 1. Juni 1899 verstarb Klaus Groth in Kiel. Eine große Trauergemeinde, darunter Vertreter der Universität, des Kaisers, der Stadt, der Provinzialverwaltung und der Vereine, nahm von ihm Abschied. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Südfriedhof.

Familie

1859 heirate Klaus Groth Dorothea „Doris“ Maria Louise Finke, die Tochter eines Bremer Weingroßhändlers. Mit Unterstützung des Schwiegervaters konnte Groth 1865 am Schwanenweg ein Grundstück erwerben, auf dem er ein Haus baute, in dem er bis zu seinem Tode lebte.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • Ehrendoktorwürde: Doktor honoris causa der Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Februar 1856 (auf Vorschlag des Germanisten Karl Simrock)
  • Preis der deutschen Goethe-Stiftung, 1875
  • Roter Adlerorden, III. Klasse, 1889
  • Schiller-Preis (Preußen), 1891 (gemeinsam mit Theodor Fontane)
  • Großer Schiller-Preis, 1894
  • Roter Adlerorden, II. Klasse, 1899
  • Ehrenbürger von Heide (Holstein), 1899
  • Ehrenbürgerrecht der Stadt Kiel am 24. April 1899
  • Klaus-Groth-Denkmal (Klaus-Groth-Brunnen) am Kleinen Kiel im Ratsdienergarten seit 1912 (von Heinrich Mißfeldt geschaffen)
  • Der Klaus-Groth-Preis wird seit 1939 verliehen.
  • Zahlreiche Straßen, Schulen und ein Platz (Kiel) wurden nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Eduard Hobein: Ueber Klaus Groth und seine Dichtungen: Zum Theil aus ungedruckten Quellen (1865) (PDF-Datei)
  • Adolf Bartels: Klaus Groth – Zu seinem achtzigsten Geburtstage (1899) (PDF-Datei)
  • Hans Siercks: Klaus Groth, sein Leben und seine Werks; eine deutsches Volksbuch (1899) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. A. Hentschel, Karl Linke: Illustrierte deutsche Litteraturkunde in Bildern und Skizzen für Schule und Haus, 1889, S. 245 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. C. Carstensen: Deutsche Geisteshelden – Aus dem Leben deutscher Dichter (PDF-Datei)