Störtebeker, Klaus
Dieser Artikel oder Unterabschnitt ist noch sehr kurz und befindet sich gerade im Aufbau bzw. bedarf einer Überarbeitung oder Erweiterung. Hilf bitte mit, ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung. → Du kannst ihn hier bearbeiten. |
Klaus Störtebeker, auch Claas Störtebecker, Klaas Störtebeker ( 1350; vermutlich am 20. Oktober 1401 in Hamburg) war ein deutscher Seeräuber. Der ursprüngliche Name Störtzebecher soll von seiner Trinkfreudigkeit herrühren.
Er soll zusammen mit Gödeke Michels einer der Anführer der Vitalienbrüder gewesen sein, die Kauffahrtschiffe der Hanse überfielen und die Beute unter sich aufteilten. Um sein Leben und Sterben ranken sich zahlreiche Legenden. Möglicherweise handelt es sich bei der Person selbst um einen Mythos, die mit dem Leben eines Mannes namens Johann Stortebeker vermischt wurde, der das Danziger Stadtrecht angenommen hatte und dort unter anderem als Kaufmann und Kapitän tätig war.[1] Sicher ist jedoch, daß auch ein anderer Mann namens Störtebeker gelebt hat und daß er auch einer der Hauptmänner der Vitalienbrüder war. Ein Beweis dafür sind die englischen Klageakten, in denen Angriffe auf englische Handelsschiffe zwischen 1394 und 1399 festgehalten wurden.
Im nachhinein wurden jedoch viele tatsächliche Gegebenheiten mit Erdachtem vermischt oder mit anderen zeitgenössischen Personen durcheinandergebracht. So soll er seine Beute mit den Armen geteilt haben – auch das ein Thema, das des öfteren in Volkssagen auftaucht. So geht auch das angebliche Ende Störtebekers auf eine tatsächliche, allerdings spätere, Begebenheit zurück. Ein Verräter soll sich auf Störtebekers Schiff geschmuggelt und das Steuerruder mit Blei manövrierunfähig gemacht haben. Das Schiff „Bunte Kuh“ einer Hamburger Flotte hatte dann leichtes Spiel, die Seeräubermannschaft nach Hamburg zu bringen. Tatsächlich hatte der etwa erst 100 Jahre darauf lebende Seefahrer Paul Beneke bei einem feindlichen Schiff das Steuerruder mit Blei ausgegossen.
Klaus Störtebeker soll am 20. Oktober 1401 mit etwa 30 weiteren Piraten, unter ihnen sein Steuermann Humbert Grobherz, auf dem Grasbrook bei Hamburg durch den Henker Meister Rosenfeld enthauptet worden sein.
Sicher ist, daß es einen Störtebeker, so wie er seit 1945 dargestellt wird, nie gegeben hat. Die verstärkte Legendenbildung seitdem hat wohl ihren Ursprung in der damals von den bolschewistischen Besatzern installierten „DDR“, denen der angebliche Geburtsort Rügen zupaß kam, so daß diese den Mythos ähnlich wie auch bei der Person Thomas Müntzers allein auf Mitteldeutschland beschränken konnte, ohne West- oder Ostdeutschland als Teil der deutschen Geschichte erwähnen zu müssen.
In der BRD seit 1990 hingegen werden Verbrecher zu angeblichen Helden stilisiert, tatsächliche Helden jedoch totgeschwiegen. So schrieb die deutschsprachige jüdische Zeitung „Die Welt“ im Juni 2007 zu recht:
Literatur
- Störtzebecher vnnd Gödiche Michael/ die raubten beide zu gleichemtheil/ In: Ein schoen Lied, Von Stoertzebecher, vnd Goediche Michael, etc. Wie sie so schendtlich geraupt haben, dafür sie denn auch ihrenm Lohn empfangen haben etc., 1560 (Netzbuch)
- Adolph Görling: Die Vitalien-Brüder oder Störtebeckers Leben und Ende. Nach historischen Quellen, 1844 (Bestellmöglichkeit der PDF-Datei und des Ausdrucks)
- K. Koppmann: Der Seeräuber Klaus Störtebeker in Geschichte und Sage, 1879
- Gustav Schalk: Klaus Störtebeker und die Vitalienbrüder: eine Geschichte aus der Zeit der Hanse, 1911
- Gustav Schalk / Hans Bohrdt / C. Gehrts, Johannes Gehrts / F. Lindner: Die bunte Kuh von Flandern im Kampf gegen den Seeräuberhauptmann Klaus Störtebeker und die Vitalienbrüder, 1905
- Georg Engel: Claus Störtebecker, Roman (1920) (PDF-Datei)
- Walter Persich: Störtebeker, der Seeräuber, 1942