Kleine Eiszeit

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Die Kleine Eiszeit von etwa 1450 bis etwa 1850 beendete eine ausgedehnte mittelalterliche Warmperiode. Zuvor hatten sich die Menschen auf der Nordhalbkugel der Erde eines milden Klimas erfreut. In den Jahren 800 bis 1300 erblühte die Landwirtschaft in Europa, und selbst Grönland war eine grüne Insel (daher der Name), in England gedieh der Weinanbau. Die Kleine Eiszeit sorgte dann ab dem 15. Jahrhundert am Ende des Mittelalters für extrem kalte, lange Winter und kühle, regenreiche Sommer in Europa und Nordamerika. Die Ostsee und viele Flüsse froren in dieser Zeit mehrfach zu, und Alpengletscher rückten bis in die Täler vor. Zudem stellten zum Beispiel die Zeiträume von 1570 bis 1630 und von 1675 bis 1715 besonders kalte Zeitabschnitte dar. Als Auslöser gilt eine Serie von einigen großen Vulkanausbrüchen, die bereits Ende des 13. Jahrhunderts zu einer Klimaabkühlung führten und damit den Beginn der über Jahrhunderte anhaltenden Kälteperiode auf der Nordhalbkugel der Erde einläuteten.

Die Abkühlung führte zur Aufgabe der mittelalterlichen Kolonien auf Grönland, Island und in Teilen Nordamerikas durch die Wikinger. Denn mit dem Einsetzen der Kleinen Eiszeit waren die bisherigen Seewege durch Packeis bedroht, und viele Häfen waren nur noch für kurze Zeit im Jahr schiffbar. Gleichzeitig veränderte die Kleine Eiszeit die Ausbreitung der Kabeljauschwärme im Atlantik, so daß die schlechten Ernten und geringeren Vieherträge nicht mehr durch den Fischfang ausgeglichen werden konnten. In Europa führten Mißernten in den sieben mageren Jahren zwischen 1315 und 1321 zum Großen Hunger, wodurch in einigen Regionen bis zu 30 Prozent der Bewohner starben. Auch die Zeit von 1330 bis 1350 war immer wieder durch Mißernten infolge kalter Winter und nasser Sommer geprägt. Dicht gefolgt wurde der Große Hunger von dem Ausbruch der Pest in den Jahren 1346 bis 1352. Allein dadurch starben dann noch einmal etwa 30 Prozent der europäischen Einwohner.

Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts nähern sich die Temperaturen wieder langsam an die vorherigen Normalwerte an. Die ursprünglichen Durchschnittswerte wurden jedoch bis heute (2018) nicht wieder erreicht.

Verweise