Klusfelsen (Halberstadt)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Klusfelsen

Die Klusfelsen bei Halberstadt waren Höhlenwohnungen und eine urgermanische Kultstätte der Vorzeit, die bis heute erhalten sind. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1070 zur Einrichtung einer Einsiedelei (Klause). Steinmetze hielten im 15. Jahrhundert hier ihre Zusammenkünfte ab, deren Steinmetzzeichen heute noch vorhanden sind. Während der sowjet-bolschewistischen Okkupation Mitteldeutschlands war das Gebiet von 1945 bis 1990 gesperrt.

Geschichte

Recht bemerkenswert sind die Klusberge bei Halberstadt gerade deshalb, weil in den weichen Quadersandsteinfelsen Höhlenwohnungen vorhanden sind, die sehr wahrscheinlich noch in die Vorgeschichte zurückreichen, da man überall in ihrer Nähe vorgeschichtliche Funde jeglicher Art gemacht hat. Selbst das Mittelalter hat einzelne Räume zu einer Kapelle noch benutzt, woher auch der Name Klus (Klause) sich herleitet.[1]

Von einer Begebenheit um 1420 wird berichtet:

Der Klusfelsen enthielt damals ausser der eigentlichen Klausnerzelle noch einen als „geistliche Kapelle" bezeichneten Raum. Einst war nun der Klausner gestorben, und da sich nicht sogleich ein neuer Bewerber gefunden hatte, so stand die Klus leer. Da nahm sich nun ein Halberstädter Bürger mit Namen Tile Voige der Sache an und zog an einem schönen Frühlingstage mit seiner Frau in die Felswohnung. Was ihn dazu veranlasste, darüber wissen wir nichts. Wahrscheinlich war er ein Naturfreund, der sich aus den engen, dumpfigen Wohnungen der Stadt hinaussehnte in die schöne, reine Bergluft Er war vielleicht der erste Halberstädter, der das Bedürfnis nach einer „Sommerfrische" empfand. Indessen ist auch die Möglichkeit vorhanden, dass er bittere Erfahrungen gemacht hatte im Verkehr mit seinen Mitmenschen, und dass die Sehnsucht nach Einsamkeit ihn hinaustrieb.[2]

Zu den Zeichen, die sich an den Wänden befinden heißt es:

In dem Klusfelsen bei Halberstadt sind die Wände mit Steinmetzzeichen bedeckt. Nach der illustr. Z. vom 16. Juli 1853 hätten die Steinmetzen а. E. des 15. Jahrh. dort ihre Zusammenkünfte gehalten und ihre Genossen bis in die neuesten Zeiten das Eingraben ihrer Zeichen fortgesetzt.[3]

Literatur

  • Winfried Katholing: Die Groß-Steinskulpturen, Kultplätze der Steinzeit? Ein Führer durch Literatur und Gelände, 2001

Dokumentation

Verweise

Fußnoten

  1. Mitteilungen Von Sächsisch-thüringischer Verein für Erdkunde, Halle 1892, S. 228 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Quedlinburgs Beziehungen zu Halberstadt im Mittelalter von Hermann Boettcher, 1900-1901, S. 21 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Die Haus- und Hofmarken Von Karl Gustav Homeyer, Berlin MDCCCLXX (1870) (PDF-Datei PDF-Datei)