Knesset
Knesset (steht für Knesset hagdola – Große Versammlung) ist der Namen des Parlamentes in Israel. Es liegt im Kiryat Ben Gurion, dem westlichen Teil Jerusalems. Als Grundlage für den Namen und für die Zahl von genau 120 Abgeordneten diente das Buch Nehemia (→ Altes Testament), in dem beschrieben wird, wie zur Zeit des zweiten Tempels 120 Gelehrte zur großen jüdischen Ratsversammlung geladen wurden und das öffentliche Leben regierten.[1]
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Gestaltung
Bereits in den 1950er Jahren entstanden Pläne für den Bau eines neuen Parlamentsgebäudes. Vor dem Bau der Knesset tagte das Parlament im Gebäude der Jewish Agency for Israel. James de Rothschild stimmte 1957 in einem Brief an Ben Gurion der Finanzierung zu, so daß 1958 der Grundstein gelegt wurde.[2] Die Gebäudeplanung erfolgte durch Joseph Klarwein, der sich von Nachbauten des Jerusalemer Tempels inspirieren ließ.[1] 1966 wurde das Gebäude fertiggestellt und offiziell eingeweiht. Das Parlamentsgebäude trägt die Bezeichnung Beth ha Knesset (Haus der Versammlung). Der Begriff ist gleichbedeutend mit dem Begriff Synagoge.[2]
Die Gestaltung des Vorraumes der Knesset geht auf Marc Chagall zurück.[1] Er entwarf drei große Wandteppiche und zwölf Bodenmosaike, in welchen er Themen des Alten Testamentes aufnahm und die u. a. die Zwölf Stämme Israels symbolisieren. Ebenso befinden sich im Vorraum Gedenkecken für Edmond de Rothschild und dem Finanzier James de Rothschild. Vor den Toren der Knesset steht eine fast fünf Meter hohe und vier Tonnen schwere Menora; sie war ein Geschenk des britischen Parlamentes und wurde von Benno Elkan gestaltet.[1] Die Menora zeigt Reliefbilder der jüdischen Geschichte, u. a. Bilder des Warschauer Aufstandes. In der Knesset befindet sich auch eine kleine Synagoge mit Ritualmöbeln.
Politik
Als Ein-Kammer-Parlament ist die Knesset die gesetzgebende Versammlung Israels. Sie besteht aus 120 Abgeordneten, von denen jeder ein eigenes Büro nutzt. Parteien benötigen 3,25 Prozent der Stimmen, um in die Knesset einzuziehen. In einem Archiv werden alle offiziellen Parlamentsvorgänge festgehalten und Dokumente gesammelt. Die Abgeordneten essen im Knessetrestaurant; Mitarbeiter haben dort keinen Zutritt.[1]
Reden
Reden nichtjüdischer Politiker, die vor der Knesset gestattet werden, nutzen die Israelis regelmäßig für Demütigungen der Gojim. Angela Merkel hielt vor der Knesset eine Rede, die sie in hebräischer Sprache begann und danach ihre unverbrüchliche Solidarität mit dem Besatzungsregime bekundete. Dennoch hatten mehrere Abgeordnete die Rede boykottiert, da sie in der „Sprache der Täter“, also deutsch, weiterredete.[3]
Selbst der SPD-Politiker Martin Schulz wurde Ziel antideutschen Hasses, nachdem er in seiner Funktion als EU-Präsident die Besatzungspolitik Israel kritisiert hatte. Der damalige Wirtschaftsminister Naftali Bennett forderte daraufhin eine Entschuldigung der EU, da er „keine Lügen von einem Deutschen akzeptiere“. Moshe Feiglin, Politiker der Likud-Partei, nutzte die Gelegenheit zur Auschwitz-Keule:
- „Ich werde während der Rede abwesend sein, weil es unpassend ist, dass im Parlament des jüdischen Staates eine Rede in der Sprache gehalten wird, in der unsere Eltern in die Eisenbahnwaggons und in die Krematorien gestoßen wurden“.[4]