Kolb, Peter

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Peter Kolb

Peter Kolb (Lebensrune.png 10. Oktober 1675 in Dörflas (Marktredwitz); Todesrune.png 31. Dezember 1726 in Neustadt an der Aisch) war ein deutscher Lehrer und Afrikaforscher.

Leben

Peter Kolb wurde am 10. Oktober 1675 als Sohn des Schmiedemeisters und markgräflich-brandenburgischen Zolleinnehmers Andreas Kolb und dessen Ehefrau Katharina in der Dörflaser Dorfschmiede geboren. Im nahen Redwitz besuchte er die Grund– und Volksschule und trat 1688 aufgrund seiner hervorragenden Leistungen als „schwarzer Alumnat“ in die Lateinschule in Wunsiedel ein. Obwohl sein Vater bereits 1691 starb und vom Elternhaus keine finanzielle Unterstützung mehr zu erwarten war, blieb er bis 1694 auf der Lateinschule, seinen Freiplatz als Chor– und Singknabe verdienend. Mit glänzenden Abgangszeugnissen und nur 24 Groschen in der Tasche wechselte er danach in die St.-Lorenz-Schule und kurz darauf in das Gymnasium nach Nürnberg über, um sich dort für das Hochschulstudium vorzubereiten.

Obwohl schon in seiner Wunsiedeler Zeit klar zu erkennen war, daß Kolb einst ein Studium der Theologie einschlagen werde, geriet er als Nürnberger Studiosus in Zweifel, da er Bekanntschaft mit dem Astronomen Eimmart machte und sich plötzlich auch dermaßen für Mathematik und Physik begeistern konnte. Eimmart war es auch, in dessen Haus Kolb als Stipendiat Aufnahme fand. Da der Vater Eimmarts ein bedeutender zeitgenössischer Radierer und Kupferstecher war, ist es gut möglich, daß sich Kolb bei ihm auch zeichnerisch ausbildete. In seinen späteren wissenschaftlichen Werken wurden nämlich stets die zeichnerischen Beigaben bewundert.

Als Universalgenie besuchte er neben theologischen und metaphysischen auch mathematisch-physikalische Kollegs und beschäftigte sich mit astronomischen Studien. 1701 promovierte er mit einer in Latein abgefaßten Dissertation Über die Natur der Kometen, über ihre und der übrigen Gestirne Einflüsse und Kräfte auf die unter dem Mond lebenden Geschöpfe zum Doktor der Philosophie. Wohl in der stillen Hoffnung eine Professur in Mathematik und Astronomie zu erlangen, schickte er sich an, Privatkollegs auf diesen Gebieten zu halten. Seine mißliche finanzielle Lage veranlaßte ihn aber, vorerst die Stelle eines Sekretärs bei Geheimrat Bernhard Friedrich von Krosigk anzunehmen. Krosigk schickte ihn Ende 1704 zu wissenschaftlichen Beobachtungen ans Kap der Guten Hoffnung, wo Kolb im Juni 1705 anlangte. Nach wenigen Jahren erfolgreicher Arbeit verstarb 1707 sein Mäzen Krosigk und Kolb wurde Privatsekretär beim niederländischen Gouverneur von Aßenburg. Als er 1712 wieder erwerbslos wurde und ein Augenleiden zeitweise zur totalen Erblindung führte, schiffte er sich im April 1713 bar jedweder geldlicher Mittel auf einem Segler ein und kam im August in Amsterdam an. In Rastatt gelang es dem Geheimrat Dr. Goeckel den Afrikaforscher völlig von dessen Augenleiden zu befreien.

Ab 1718 übte Peter Kolb in Neustadt an der Aisch eine Tätigkeit als Rektor am Gymnasium aus. Hier fand er endlich Zeit seine zahlreichen wissenschaftlichen Studien abzuschließen, schriftlich fixieren und editieren zu können.

Am Silvesterabend des Jahres 1726 verstarb Kolb im Alter von 51 Jahren.

Literatur

  • Dr. Hermann Braun: Peter Kolb – ein Gelehrtenschicksal vor 250 Jahren in Frankenland – Zeitschrift für das Frankenvolk und seine Freunde, 21. Jahrgang, Würzburg, Dezember 1969