Komintern

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Die Abkürzung Komintern steht für die 1919 auf Initiative Lenins gegründete Kommunistische Internationale. Sie wurde von Moskau aus straff und in engsten Zusammenhang mit der sowjetischen Politik geleitet und hatte das Ziel, in möglichst vielen Ländern einen Umsturz im Sinne des Bolschewismus einzuleiten.

Im November 1936 wurde zwischen dem Deutschen Reich und Japan ein Abkommen zur gemeinsamen Abwehr der Zersetzungsarbeit der Kommunistischen Parteien geschlossen.

Auflösung 1943

Im Herbst 1941 war die Moskauer Zentrale des Komintern-Apparates als Reaktion auf den deutschen Vormarsch in die weiter östlich gelegene Stadt Ufa in Baschkirien evakuiert worden. Am 15. Mai 1943 faßte das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale den Beschluß über die Auflösung der Komintern zum 10. Juni. Dessen Veröffentlichung kam selbst für Komintern-Funktionäre völlig überraschend. Nach dem Eingang zustimmender Reaktionen von 31 angeschlossenen KP stellten die Komintern-Organe ihre Tätigkeit ein.

Es wird davon ausgegangen, daß der EKKI-Beschluß unmittelbar auf eine Entscheidung Stalins zurückgeht. Dieser erklärte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters am 28. Mai 1943, daß mit der Auflösung vor aller Welt zwei Momente unterstrichen werden sollten: daß Moskau sich nicht „in das Leben anderer Staaten“ einmische und daß die kommunistischen Parteien „im Interesse ihres eigenen Volkes“ und nicht „auf Befehl von außen“. handelten. Allgemein gilt die Auflösung der Komintern als ein Zugeständnis Stalins an die westlichen Alliierten, die VSA und Großbritannien, auf deren Unterstützung Stalin mittlerweile nach Hitlers Präventivschlag gegen die Sowjetunion angewiesen war. Einen politischen Einfluß hatte die Organisation zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Siehe auch

Literatur

  • Bernhard Bayerlein: Das neue Babylon. Strukturen und Netzwerke der Kommunistischen Internationale und ihre Klassifizierung. In: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (2004)
  • Adolf Ehrt: Der Weltbolschewismus (1936)
  • Kurt Krupinski: Die Komintern seit Kriegsausbruch (1941); PDF-Datei
  • Wolfgang Leonhard: Völker hört die Signale. Die Gründerjahre des Weltkommunismus 1919–1924 ISBN 3-570-02583-7
  • Alfred Normann: Bolschewistische Weltmachtpolitik (1935)
  • Alfred Pirker (Hg.): Utopie und Mythos der Weltrevolution. Zur Geschichte der Komintern 1920–1940, (1964)
  • Tim Rees / Andrew Thorpe (eds.): International Communism and the Communist International 1919–1943 (1998)
  • Alfred Rosmer: Moskau zu Lenins Zeiten (1989) ISBN 3-88332-160-5
  • Sicherheitshauptamt: Leitheft über die Kommunistische Internationale (1937)
  • Hermann Weber: Die Kommunistische Internationale. Eine Dokumentation (1966)