Konflikt niedriger Intensität

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Ein Konflikt niedriger Intensität wird angewandt in einer Auseinandersetzung mit einem Gegner, der in einem herkömmlichen Krieg zu stark wäre, bei Contra-Operationen gegenrevolutionärer Gruppen (Nicaragua, Angola/UNITA, Afghanistan) oder bei der Aufstandsbekämpfung/Counterinsurgency (COIN) mit militärischen und entwicklungsorientierten Elementen.
Beim Low Intensity Conflict (LIC) geht es nicht darum, militärische durch politische Lösungen zu ersetzen sondern um die Vermengung von militärischen und zivilen Methoden. Durch die Verschleierung offener militärischer Intervention erhofft man sich weniger Rückwirkung auf die Heimatfront (limited warfare). Die Verschleierung auf militärischem Gebiet geling durch den Einsatz von Spezialtruppen in Kommandoform wie Navy SEALs, Delta Force, Green Berets oder dem KSK. Nach einer hohen Einsatzphase in den 1950/60ern und einer Vernachlässigung der Kommandos durch die US Army im Zuge des verlorenen Vietnamkrieges wurden die Einheiten seit den 1980ern wieder ausgebaut. Zur ideologischen oder psychologischen Seite gehört die Erzeugung einer mindestens wohlwollenden Gleichgültigkeit der Bevölkerung im konfliktinszenierenden Land und die Begleitung von LIC-Kampagnen bspw. durch Wirtschaftshilfe im Sinne Herz und Verstand der Menschen gewinnen. Seit den 1990ern wurde nach dem Wegfall des Feindbildes Ostblock die Rolle der USA im den Theorien zum LIC verschleiert (siehe Änderungen FC/FM 100-20 in der Version 1990 zu 1986 der gesamten Dienstvorschrift) und die anderen Staaten zugeschriebene Doktrin als Bedrohung der US-Interessen (Energiereserven, Transit) betrachtet. Eine neue Welle von Untersuchungen zum Thema stellte vor allem die Möglichkeiten der Luftwaffe heraus. Zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Doktrin siehe die Netzseite der Special Operations/Low Intensity Conflict (SO/LIC) Abteilung der National Defense Industrial Association.

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Tatsächlich sollte die Definition von LIC sich nicht auf die militärische Ebene des Konfliktes konzentrieren, sondern auf seinen politischen Charakter. […] Das Ziel ist nicht militärische Eroberung, sondern soziale Kontrolle, zu dessen Erreichung militärische Mittel als ein Element des Kampfes genutzt werden können.

– William Olsen, U.S. Army War College: Airpower in Low-Intensity Conflict in the Middle East. In: Ninth Air University Airpower Symposium. 1985.
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LIC ist ein begrenzter politisch-militärischer Kampf zur Erreichung politischer, militärischer, sozialer, wirtschaftlicher oder psychologischer Ziele. […] LIC beinhaltet die tatsächliche oder erwogene Anwendung militärischer Mittel bis unterhalb der Schwelle des Kampfes zwischen regulären Streitkräften.

– Dienstvorschrift Field Circular FC 100-20, 1986
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Konflikt der niedrigen Intensität ist eine politisch-militärische Konfrontation zwischen streitenden Staaten oder Gruppen unterhalb des herkömmlichen Krieges und oberhalb der gewöhnlichen und friedvollen Konkurrenz zwischen den Staaten. Er bezieht häufig langwierige Kämpfe der konkurrierenden Verfassungen und der Ideologien mit ein. Konflikt der niedrigen Intensität reicht von der Subversion bis zu dem Gebrauch der Streitkräfte.

Field Manual FM 100-20, 1990 (vorher Field Circular FC)


Literatur

  • Kornbluh/Klare: Low Intensity Warfare - How the USA Fights Wars Without Declaring Them. 1989.
  • Moderne Konzepte zur Herrschaftssicherung: "Kriegführung niederer Intensität" (LIC). In: Totaler Krieg gegen die Armen - Geheime Strategiepapiere der amerikanischen Militärs. 1989. S. 21-39.
  • Searle, Deane: Low Intensity Conflict - Contemporary Approaches and Strategic Thinking. 2008.

Verweise