Kornblume
Die Kornblume (wissenschaftlich Centaurea cyanus), nach dem Standort der Blume in Korn- bzw. Getreidefeldern benannt, ist seit jeher das Sinnbild für natürliche zeitlose Schönheit und wurde auch Symbol deutscher Treue. In den Vereinigten Staaten wird die Kornblume als offizielles Symbol der jährlich stattfindenden Deutsch-Amerikanischen von Steuben Parade verwendet. Sie ist auch seit 1968 die Nationalblume Estlands.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Die wilde Art prägt im Sommer ganze Landstriche mit ihrem unverwechselbaren Blau. Sie gehört zur Gattung der Flockenblumen (Centaurea) und damit zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die zarten, kantigen Stengel der einjährigen Kornblume verzweigen sich locker innerhalb weniger Wochen zu einer schlanken Sommerblume mit einer Höhe zwischen 40 und 80 Zentimetern.
Centaurea
- Centaurea L. (Flockenblume), Gattung der Kompositen, Kräuter, seltener Halbsträucher mit ganzen oder fiederteiligen Blättern, einzeln endständigen oder Doldenrispen bildenden Blütenköpfen und meist kahlen und glatten, etwas zusammengedrückten Achänen. Etwa 470 Arten, meist im Mittelmeergebiete, dem übrigen Europa und im gemäßigten Asien. C. cyanus L. (Kornflockenblume, Kornblume, Tremse, Cyane), Sommergewächs aus Sizilien und wahrscheinlich mit dem Getreide schon zur Pfahlbauzeit verbreitet, wird mit mannigfach gefärbten Blüten als Zierpflanze in Gärten kultiviert. Die Randblüten benutzt man als schmückenden Zusatz zu Räucherpulvern. Auch C. montana L. (Bergflockenblume), mit größern, himmelblauen, in der Mitte purpurrötlichen Blüten, auf Kalkbergen und Gebirgswiesen, C. atropurpurea Waldst. et Kit., 2 m hoch und darüber, mit zahlreichen Varietäten, werden als Zierpflanzen kultiviert. C. Calcitrapa L. (Calcitrapa Hippophaestum Gärtn.), mit blaß purpurroten oder weißen Blüten und bitter schmeckenden Blättern, die mit den Blüten zuweilen als Fiebermittel gebraucht werden, fast überall in Deutschland. C. moschata L. (Bisamflockenblume, Moschusblume), mit großen weißen oder lilaroten Blüten mit schwachem Bisamgeruch, stammt aus dem Orient und Griechenland. Von C. Behen L. (Behenflockenblume, Rübendistel), am Euphrat, wird die bittere, etwas scharfe Wurzel (weiße Behenwurzel, Widerstoßwurzel, Gliedweichwurzel) im Orient gegen Gift und als Erregungsmittel angewendet. Als Zierpflanzen kultiviert man C. macrocephala Willd. (s. Tafel »Zierpflanzen II«, Fig. 12), mit 90 cm hohem Stengel und goldgelben Blütenköpfen von 9 cm Durchmesser. Als Einzelpflanze auf Rasen kultiviert man C. ragusina L. (C. candidissima hort.) aus Dalmatien, mit sein verschlitztem, blendend weißem Laub.[1]
Gedichte
Gedicht von Emanuel Geibel, aus der Sammlung „Die beiden Engel“:
- Kornblumen flecht' ich dir zum Kranz
- Ins blonde Lockenhaar.
- Wie leuchtet doch der blaue Glanz
- Auf goldnem Grund so klar!
- Der blaue Kranz ist meine Lust;
- Er sagt mir stets auf’s neu,
- Wohl keine sei in tiefster Brust
- Wie du, mein Kind, so treu.
- Auch mahnt sein Himmelblau zugleich
- Mich heimlich süßer Art,
- Daß mir ein ganzes Himmelreich
- In deiner Liebe ward.