Krimgoten

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Bei den Krimgoten handelt es sich um ein germanischsprachiges Volk, das bis in das 18. Jahrhundert hinein auf der Krim-Halbinsel (Taurien) in der heutigen Ukraine siedelte.

Geschichte

Das Siedlungsgebiet der Ostgoten lag bis zur durch die Hunnen verursachte Völkerwanderung weit im heutigen Osteuropa. Bereits in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. d. Z. ließen sich Goten auf der fruchtbaren Krim nieder. Anders als die restlichen Goten flohen die germanischen Bewohner auf der Krim jedoch nicht, sondern beschlossen zu bleiben. Sie kamen danach unter hunnische und tatarische Herrschaft, konnten aber ihre Eigenständigkeit trotzdem bewahren.

1252 berichtete Wilhelm Ruysbroek, daß sich in diesem Gebiet auch viele Goten befänden und bezeichnet die Sprache dieser Goten als die deutsche. Auch andere Quellen bezeugen dies: „Ein Bericht Nürnberger Kaufleute aus dem Jahre 1475 enthält eine Geschichte über Goten auf dem taurischen Chersones“. Als sie in Folge eines Sturmes an die Küste der Krim kamen, hätten sie sich „mit einem Jüngling in ihrer Sprache unterhalten können. (...) Auch deutsche Kriegsgefangene behaupten, daß sie auf der Krim verstanden worden wären.“[1] Der Flame Busbeck war von 1560 bis 1562 Gesandter beim Sultan und berichtete ebenso von den dort lebenden Goten, die seiner Aussage nach rassisch aber nicht mehr einheitlich waren, sondern sich bereits mit den Tartaren vermischt hätten. „Busbeck konnte 86 Worte aufschreiben, die trotz schlechter Überlieferung (...) die Gewißheit geben, daß es sich um Goten handelte“, da sie vom Wortlaut her sehr ähnlich der bekannten gotischen Sprache war, „aber auch iranische Einflüsse von den auf der Insel wohnenden Alanen erfahren hat[te].<“ref name="Schwarz: Stammeskunde" />

Das Krimgotische dürfte erst im 18. Jahrhundert erloschen sein, die benachbarte Sprache enthält einige gotische Lehnwörter. Offenbar ist es den Krimgoten gelungen, ihre Sprache mehrere Jahrhunderte lang zu bewahren.

Später ging man auch davon aus, daß die Schwarzmeerdeutschen, die in diese Gebiete zogen, mit der noch vorhandenen krimgotischen Teilbevölkerung vermischt hätten, was bisher jedoch nicht nachgewiesen werden konnte.

Siehe auch

Verweise

Literatur

Fußnoten

  1. Ernst Schwarz, Germanische Stammeskunde, Wiesbaden 2009, S. 97