Sonnemann, Leopold

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Leopold Sonnemann

Leopold Sonnemann (eigentlich Saul Sonnemann, geb. 29. Oktober 1831 in Höchberg, Unterfranken; gest. 30. Oktober 1909 in Frankfurt am Main) war ein jüdischer Bankier, Verleger und Politiker.

Werdegang

Seine Eltern zogen 1840 von Franken nach Offenbach und führten dort eine Tuchhandlung. Als Leopold Sonnemann 1853 als Erbe die väterliche Firma übernahm, wandelte er sie zu einem Bankunternehmen um und beschloß, als vermögender Privatier Politik zu machen.

1856 gründete er die „Frankfurter Zeitung“ (F.Z.), die zunächst bis 1866 „Frankfurter Handelszeitung“ hieß, wurde später ihr alleiniger Besitzer und blieb dies bis zum Ausscheiden aus der Verlagsleitung 1902. Die Zeitung wurde nun zu einem parlamentarisch-demokratisch bzw. egalitaristisch ausgerichteten Organ.

1863 betätigte sich ausgerechnet der Bankier Sonnemann führend an den Bestrebungen des „Vereinstags der deutschen Arbeitervereine“. Nach der Gründung war er dann sogar dessen eigentlicher Leiter. Seine und jüdische Gruppeninteressen verfolgte Sonnemann zudem als Reichstagsabgeordneter in der linksliberalen Deutschen Volkspartei. Von 1871 bis auf eine kurze Unterbrechung 1877/78 behielt Sonnemann sein Reichstagsmandat bis 1884. Mit seiner Zeitung wirkte er stark in das linksliberale Bürgertum hinein. Das Blatt stand in Opposition zu Reichsgründer und Reichskanzler Otto von Bismarck.

Leopold Sonnemann war auch Gründer der Societätsdruckerei in Frankfurt am Main. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) setzt seit 1949 Sonnemanns „Frankfurter Zeitung“ fort.

Sonnemann gehörte seit 1855 der Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröte in Frankfurt am Main an.

Ehrungen durch die Parlamentsdemokratie

Die Realschule an seinem Geburtsort erhielt den Namen des jüdischen Bankiers Sonnemann. Außerdem wurde in Frankfurt am Main eine Straße in Frankfurt-Ostend nach ihm benannt.

Literatur

  • Heinrich Simon: Leopold Sonnemann. Seine Jugendgeschichte bis zur Entstehung der "Frankfurter Zeitung". Frankfurt 1931
  • Frankfurter Biographie (hrsg. v. W. Klötzer). Frankfurt am Main: Kramer. 1996. Bd. 2.
  • Harald Lordick: Leopold Sonnemann. Streitbarer Politiker und Gründer der Frankfurter Zeitung. In: Kalonymos, 12. Jg. 2009, Heft 3, S. 1 ff.

Verweise

  • Theodor Fritsch: Der jüdische Zeitungs-Polyp (1921), Hammer-Schriften Nr. 28 [Die Schrift charakterisiert auf Seite 9 die „Frankfurter Zeitung“ als ausgesprochen demokratisch-jüdisch und auf Seite 2 ihre Rolle im Zusammenhang mit der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg als verdächtig bzw. verräterisch.]