Lippe-Detmoldisches Kriegsverdienstkreuz

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Empfangsberechtigt waren vornehmlich Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten des Infanterie-Regiments „Graf Bülow von Dennewitz“ (6. Westfälisches) Nr. 55 (dessen Chef der Fürst vom 27. Januar 1910 bis Auflösung war) und lippische Staatsangehörige, die in anderen Einheiten dienten. Vorschläge wurden durch das Militärkabinett in Detmold bearbeitet. Alleiniger Hersteller war der Hofjuwelier C. F. Zimmermann in Pforzheim. Einige wenige Stücke wurden aus vergoldetem Silber hergestellt. Zur Verleihung gab es stets eine Urkunde (Geld für Kämpfer, weiß für Nichtkämpfer), auf deren Rückseite die Statuten abgedruckt waren.

Das Fürstlich Lippische Kriegsverdienstkreuz (auch: Lippe-Detmoldische Kriegsverdienstkreuz oder Kriegsverdienstkreuz Lippe-Detmold; abgekürzt: LV, LVK und LKVK) war eine einklassige Tapferkeits- und Verdienstauszeichnung des Fürstentums Lippe im Ersten Weltkrieg. Am Kämpferband wurden bis 1922 18.375 Kreuze und am Nichtkämpferband 1.117 Kreuze verliehen. Eine Rückgabepflicht bestand nicht. Verleihungen an Frauen an Damenschleife sind auch bekannt.

Geschichte

Statuten

Das Kriegsehrenzeichen wurde am 8. Dezember 1914 durch Leopold Julius Bernhard Adalbert Otto Karl Fritz Georg Gustav, IV. Fürst zur Lippe gestiftet und konnte an alle Personen verliehen werden, die sich durch Tapferkeit bzw. besondere Leistungen im Kriege, oder durch in der Heimat erworbene Verdienste um die Interessen des Heeres z. B. Leistungen für die Truppen, Sorge um die Verwundeten, amtliche oder private Tätigkeit, welche den kriegerischen Erfolg fördern, verdient gemacht haben.

Nach dem Erhalt des preußischen Eisernen Kreuzes II. Klasse 1914 erhielt der Beliehene, insofern er ein Bürger des Fürstentums war, automatisch das Kriegsverdienstkreuz. Allerdings konnte das Verdienstkreuz auch unabhängig vom Eisernen Kreuz verliehen werden. Auch wenige Soldaten anderer deutscher Staaten, in seltenen Fällen der Mittelmächte (vornehmlich Offiziere) sollen empfangsberechtigt gewesen sein. So erhielt beispielsweise Bernhard von Claer das Kriegsverdienstkreuz als Ordonnanzoffizier im Stab des VII. Armee-Korps. Das Infanterie-Regiment „Graf Bülow von Dennewitz“ (6. Westfälisches) Nr. 55 unterstand nämlich der 25. Infanterie-Brigade/13. Division/VII. Armeekorps/2. Armee.

Aussehen

Das aus Geschützbronze („Geschützmetall“) gefertigte Kreuz hat die Form des Eisernen Kreuzes. In der Mitte ist die Lippische Rose zu sehen, die von einem Lorbeerkranz umschlossen ist. Auf dem oberen Kreuzarm ein von der Fürstenkrone überragtes großes L, im unteren Kreuzarm die Jahreszahl 1914. Rückseitig in den Kreuzarmen die Inschrift (von oben nach unten) FÜR AUSZEICHNUNG IM KRIEGE.

„Das Kriegsverdienstkreuz ist ein an einer Kugelöse befestigtes Kreuz mit geschwungenen, gekörnten Kreuzarmen und glatten Rändern. In der Kreuzmitte befindet sich ein mit einer Schleife zusammengebundener Lorbeerkranz, der die lippische Rose in der Kreuzmitte umrahmt. Auf der Vorderseite befindet sich unten das Stiftungsjahr ‚1914‘ und oben die gekrönte Initiale ‚L‘ des Stifters Leopold IV. zur Lippe. Auf der Rückseite befindet sich auf den gekörnten Kreuzarmen die Inschrift ‚FÜR AUSZEICHNUNG IM KRIEGE‘.“[1]

Zum Kriegsende wurde Exemplare wegen Materialmangel auch aus Zink (Feinzink vergoldet) gefertigt, diese sind jedoch extrem selten.

Band

Das Band besteht aus Seide und ist 35 mm breit. Die Farben waren:

  • a) für Kriegsverdienst gelb (35 mm breit) mit rotem und weißen Seitenstreifen (je 3,9 mm breit)
  • b) für Heimat-Verdienste (Nichtkämpfer) weiß (35 mm breit), mit jeweils rotem und gelben Streifen (je 3,9 mm breit)

Steckkreuz (I. Klasse)

„Das Kriegsverdienstkreuz als Steckkreuz, analog der 1. Klasse anderer Kriegsverdienstkreuze, wurde offiziell nie gestiftet und verliehen. Eine Stiftung als 1. Klasse, des am 8. Dezember 1914 durch Fürst Leopold IV. gestifteten Kriegsverdienstkreuzes am Band, wird angenommen. Bis zur Abdankung des Fürsten 1918 wurde aber keine Stiftung mehr realisiert. Über die Herkunft der wenigen zeitgenössischen Kreuze herrscht weitgehend Unklarheit. Ob diese wenigen Exemplare Musterstücke waren oder inoffiziell gefertigte Exemplare für dem Fürsten nahestehende, hohe Persönlichkeiten kann nur gemutmaßt werden. Die Art der Fertigung und einige Merkmale in der Gestaltung lassen C.F. Zimmermann aus Pforzheim als Produzenten vermuten. Kreuze die als zeitgenössisch angesehen werden sind sehr selten. Es sind auch mehrere Kopien des Kreuzes bekannt die sich in der Gestaltung und dem Nadelsystem von diesen Stücken unterscheiden.“[2]

Fußnoten