Claer, Bernhard von

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Bernhard von Claer)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bernhard von Claer.jpg

Bernhard Eberhard Theodor von Claer (Lebensrune.png 7. Dezember 1888 in Berlin; Todesrune.png 29. März 1953 in Göttingen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Bernhard von Claer, Werdegang I.JPG
Bernhard von Claer (vorne), Oberfeldkommandant in Gent (1940-1942) und Lüttich (1943-1944).jpg
Bernhard von Claer, Werdegang II.JPG
  • Leutnant ohne Patent (14. März 1907)
    • aus dem Kadettenkorps (Preußische Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde) kommend Überweisung in das „Königin Elisabeth“ Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Charlottenburg
    • Patent als Leutnant erhalten (15. Juni 1907 mit Wirkung vom 14. Juni 1907)
    • 1. Oktober 1912 bis 3. August 1914 Adjutant des I. Bataillons
    • 21. August 1914 leicht verwundet (Schuß durch rechter Oberschenkel) und bis 22. August 1914 in Gefangenschaft geraten
    • 5. September 1914 zur Truppe zurück
    • 23. Oktober 1914 bei der Schlacht bei Lille erneut verwundet (Prellschuß sowie Splitter im rechten Oberschenkel)
    • 1. November 1914 Ordonnanzoffizier im Stab des VII. Armee-Korps
  • Oberleutnant (24. Dezember 1914)
  • Hauptmann (5. Oktober 1916)
    • 31. Oktober 1916 im Generalstab der Armeegruppe „von Bernhardi“ an der Ostfront (u. a. vor Dünaburg)
    • 28. März 1917 im Stab der 5. Ersatz-Division
    • 22. September 1917 im Generalstab der Etappeninspektion der 8. Armee
    • 21. Oktober 1917 zum Generalstab der Armee kommandiert
    • 20. März 1918 im Generalstab der Etappeninspektion der 10. Armee
    • 7. Juli 1918 im Generalstab der Heeresabteilung D (XX. Armee-Korps)
    • 22. Dezember 1918 im Generalstab der Heeresgruppe Kiew
    • 13. Januar 1919 mit dem Zug nach Nikolajew bei Odessa befohlen, nach einem Zugunfall mußte er zurückkehren
    • 19. Januar 1919 in den Stab der Gruppe Nikolajew versetzt
    • 15. März 1919 in den Stab der 15. Landwehr-Division versetzt
    • 29. März bis 28. Juni 1919 Gefangenschaft in Saloniki
    • 28. Juni 1919 Rückkehr in die Heimat und zur Verfügung des XX. Armee-Korps beurlaubt
    • 20. Juli 1919 Rückkehr in den Generalstab des XX. Armee-Korps
    • 1. Oktober 1919 beurlaubt zwecks Eintritt in den Polizeidienst (im Organisationsstab der Sicherheitspolizei in Berlin
  • Charakter als Major (31. Januar 1920)
    • als solcher an diesem Tag aus dem Militärdienst entlassen
    • 16. März 1920 im Stab der Polizeigruppe Gumbinnen
    • 10. Mai 1920 nach Beteiligung am Kapp-Aufstand Entlassung aus dem Polizeidienst
    • 13. Mai 1920 Eintritt in den Heimatbund Ostpreußen
    • 1. April 1926 Angestellter der Reichswehr in Berlin
    • 1. Juli 1931 bis 1. Oktober 1933 im Stab der Grenzschutzdirektion Königsberg
  • Major a. D. (Ernennung zum Landesschutzoffizier am 1. Oktober 1933)
    • 1. Dezember 1934 bis 1. September 1937 Ausbildungsleiter Stolp
  • Major (Ergänzungsoffizier) (5. März 1935 mit Rangdienstalter vom 1. April 1935)
  • Oberstleutnant (1. September 1937); zu den aktiven Offizieren überführt
    • im Stab des Infanterie-Regiments 4
  • Oberst (1. April 1938)
    • 10. November 1938 Kommandeur des Infanterie-Regiments 4
  • Generalmajor (1. April 1942)
    • 10. Juni 1943 bis 7. September 1944 Oberfeldkommandant (OFK) 589 (Lüttich)
  • Generalleutnant (1. Oktober 1944)
    • Im Oktober 1944 wurde eine Division „von Claer“ aufgestellt und im selben Monat vernichte. Zurück blieb der Stab z. b. V. „von Claer“
      • „Das XIII. SS-AK erhielt am 30.März den Auftrag, im Neckar-Enz-Abschnitt eine neue Sperrlinie aufzubauen. Dazu wurden dem Korps die Stäbe von Claer und Seitz unterstellt, um die Befehlsführung in diesem Abschnitt sicherzustellen. An Kräften standen dem Korps Ersatz- und Marscheinheiten, Besatzungen des Kampfkommandanten von Heilbronn sowie Ersatzeinheiten und Pioniere, die schon zum Ausbau der Stellung eingesetzt waren, und Volkssturmeinheiten zur Verfügung […]“
    • 7. April 1945 schwer verwundet
      • „Freiherr von Buddenbrock hatte […]den Befehl erhalten, an Stelle des verwundeten Generals von Claer dessen Stab vorübergehend zu führen. Aufgabe dieses Stabes war es damals, Straßensperren zu überprüfen und, wenn notwendig, neue Sperren anzulegen. In der Zeit […] bis 30. April hatte Generalmajor von Buddenbrock den Auftrag, den Raum Waldenburger Berge – Löwensteiner Berge nachhaltig zu sperren. Ein zweiter Auftrag galt später der Erkundung und Vorbereitung von Straßensperren im Raum westlich der Amper zwischen Ammersee und Murnau. Für zwei Tage übernahm Freiherr von Buddenbrock auch die Führung einer schwachen Sicherung an der Donau ostwärts von Günzburg. ‚In der Zeit zwischen der Führung der Kampfgruppe II und II erhielt ich den Befehl, für den verwundeten General v. Claer den Stab Claer vorübergehend vertretungsweise zu führen. Die Aufgabe dieses Stabes war, die bereits angelegten Straßensperren zu überprüfen und wenn notwendig, neue anzulegen Sprengungen oder Zerstörungen irgendwelcher Art wurden nicht durchgeführt.‘“[1]

Kriegsgefangenschaft

Von 24. April 1945 bis 7. Februar 1947 verbrachte Generalleutnant von Claer in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Anschließend wurde er an Belgien ausgeliefert und war Angeklagter im Prozeß (ab dem 25. September 1950) um Alexander von Falkenhausen, dem Geiselerschießungen vorgehalten wurde. Während von Falkenhausen und der Chef des Militärverwaltungsstabes Eggert Hans Reeder zu 12 Jahren verurteilt worden sind, wurden von Claer und Georg Franz Bertram (andere Quellen berichten, Bertram erhielt 10 Jahre Arbeitslager, wurde aber unter Anrechnung der Untersuchungshaft entlassen) am 9. März 1951 freigesprochen[2] und am 16. März 1951 (nach anderen Quellen erst am 28. März 1951) entlassen. Von Falkenhausen und Reeder wurden kurz darauf begnadigt und am 7. Mai 1951 entlassen.

Familie

Bernhard war der Sohn des Generals der Infanterie Eberhard von Claer und dessen Erna Luise Magdalene, geb. von Heyden (1865–1944). Seine Geschwister waren:

  • Erna Marie Agnes Veronika Gabriele (Lebensrune.png 11. November 1886 in Berlin)
  • Otto Wichard (Lebensrune.png 16. November 1887; Todesrune.png 13. Juni 1975 in Wiesbaden), Leutnant d. R. a. D., Regierungsrat im Landesfinanzamt ∞ Ilse Anna Aurelie Juliane Schönian (1899–1973); Sohn: Wichard Albert Eberhard Julius von Claer (1924–2004)
  • Wichard Hans Eberhard (Lebensrune.png 7. März 1890 in Berlin), gefallen am 6. August 1914 bei Lüttich als Leutnant im Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83
  • Anna (Lebensrune.png 6. Januar 1892; Todesrune.png 9. Januar 1892 in Berlin)
  • Helmut Hans Ernst Eberhard (Lebensrune.png 19. Januar 1895 in Hamburg), gefallen am 8. September 1914 bei La Normeé als Leutnant im „Königin Elisabeth“ Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3
  • Maria Magdalene Karoline Emma (1896; Todesrune.png 16. Juni 1904 in Spandau)

Ehe

Bernhard von Claer heiratete am 14. September 1922 in Deutsch Wilten, Kreis Friedland, Ostpreußen, seine Verlobte Maria Theresia Elisabeth Anna Bert(h)a Diana von Alt-Stutterheim (Lebensrune.png 1903). Aus der Ehe sind zwei Söhne entsprossen, darunter der spätere CDU-Politiker Eberhard von Claer (Lebensrune.png 9. Juni 1923 in Königsberg; Todesrune.png 19. Mai 2013), der im Krieg als junger Offizier kämpfte, zweimal verwundet wurde und nach dem Krieg zu 90 Prozent schwerkriegsbeschädigt war. Nach seiner Vertreibung 1945 aus Ostpreußen begann er in Göttingen sein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften. Zwischen 1949 und 1954 legte er sein juristisches Staatsexamen ab und war im Anschluß zwischen 1954 und 1960 in der Finanzverwaltung des Landes Niedersachsen beschäftigt. Er war Vorsitzender des Landesverbandes Oldenburg der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge in der CDU/CSU. Zwischen 1964 und 1972 wurde er Ratsherr in der Stadt Oldenburg und war vom 20. Oktober 1976 bis 20. Juni 1978 Mitglied des Niedersächsischen Landtags.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Stab z. b. V. von Claer April 1945
  2. Kriegsende 1945 in Deutschland, herausgegeben von Jörg Hillmann und John Zimmermann, Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 27.11.2014, S. 215