Aschoff, Ludwig

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Ludwig Aschoff

Karl Albert Ludwig Aschoff (Lebensrune.png 10. Januar 1866 in Berlin; Todesrune.png 24. Juni 1942 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Pathologe.

Werdegang

Aschoff, geboren am 10. Januar 1866 als Arztsohn in Berlin, war „der nach Virchow wohl bedeutendste deutsche Pathologe des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts“.[1] Der Mitbegründer der modernen pathologischen Anatomie erforschte u.a. das Reizleitungssystem des Herzens, entdeckte die nach ihm benannten Rheumaknoten im Herzmuskel, schuf die Lehre vom retikuloendothelialen System und arbeitete grundlegend über Arteriosklerose und Gallensteinbildung. Auch war er einer der bedeutendsten Fürsprecher wissenschaftlicher Rassenkunde beim Menschen; den späteren führenden Rassenwissenschaftler der Zeit des Nationalsozialismus, Fritz Lenz, promovierte Aschoff 1912 in Freiburg, wo er bis zur Emeritierung (1936) Direktor des pathologisch-anatomischen Instituts der Universität war.

Den Wahlsieg der NSDAP begrüßte der stark vaterländisch empfindende Aschoff, der im Ersten Weltkrieg als Frontarzt im Felde gestanden hatte; er forderte in einem Brief an seinen Sohn: „Wir alle müssen den neuen Staat stützen und fördern. Er ist der letzte Hort vor dem Bolschewismus. Wir Kulturträger an der Universität, Professoren und Studenten, haben nur die Pflicht, dafür zu sorgen, daß alle notwendigen Schritte so gerecht wie möglich, so der Kulturhöhe unseres Volkes entsprechend als nur denkbar, so wahrhaftig wie nötig geschehen.

Ende der 1930er, Anfang der 1940er Jahre trat Aschoff, der auch zahlreiche japanische Forscher ausgebildet hatte und in Fernost in höchstem Ansehen steht, mit grundlegenden Werken über Blutkreislauf, Syphilis und über Virchow hervor.

Ludwig Aschoff war Gründungsmitglied der Freiburger Medizinischen Gesellschaft.

Auszeichnungen

Schriften

  • Ehrlichs Seitenkettentheorie und ihre Anwendung auf die künstlichen Immunisierungsprozesse. Fischer, Jena 1902
  • Bericht über die Untersuchungen des Herrn Dr. Tawara, die „Brückenfasern“ betreffend, und Demonstration der zugehörigen mikroskopischen Präparate. Münchn Med Wochenschr 52 (1905) 1904
  • Zur Myokarditisfrage. Verh Dtsch Pathol Ges 8 (1904) 46
  • Die heutige Lehre von den pathologisch-anatomischen Grundlagen der Herzschwäche (mit S. Tawara). Jena 1906
  • Pathologische Anatomie. 1908
  • L. Aschoff und K. Kiyono: Zur Frage der großen Mononucleären. Folia Haem 15:385-390 (1913)
  • Das Reticuloendotheliale System. Erg Inn Med Kinderheilk 26 (1924) S. 1-117
  • Medizin und Mission im Fernen Osten. Berlin 1926

Fußnoten

  1. „Ärzte-Zeitung“ zum 50. Todestag des Genies