Luftangriff auf Potsdam

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Die schwer getroffene Potsdamer Garnisonkirche nach dem anglo-amerikanischen Terrorangriff

Der Luftangriff auf Potsdam, auch als Nacht von Potsdam bezeichnet, fand vom 14. auf den 15. April 1945 statt.

Geschichte

In dieser Nacht zerstörte ein Luftangriff der britischen Royal Air Force große Teile der Potsdamer Innenstadt. Nach nur sehr kurzer Vorwarnzeit wurden ab ca. 22.16 Uhr von den 512 Bombern vom Typ Lancaster und de Havilland Mosquito innerhalb von nur 20 Minuten 1.751 Tonnen Bomben abgeworfen. Zur Markierung wurden Leuchtbomben über dem Stadtgebiet abgesetzt.

Nach dem Berliner Wissenschaftler und Historiker Jörg Friedrich, Autor der Buches „Der Brand“, forderte der alliierte Bombenterror in Potsdam in dieser Nacht über 5.000 Menschenleben. Erneut wurden unschuldige Zivilisten ermordet, mehrheitlich Frauen und Kinder, fast 1.000 Gebäude in der Innenstadt waren völlig zerstört und rund 70.000 Menschen wurden obdachlos. Deutsche Truppen in und um Potsdam waren im April kaum vorhanden, ebensowenig wie es dort militärische Ziele gab.

Chronologie

Zitat eines der Opfer des Bombenterrors[1]

Hans-Werner Mihan beschreibt in „Die Nacht von Potsdam“ das Kriegsverbrechen so:

  • 17.45–19.00 Uhr. Beginn der Operation in England
  • 18.39 Uhr. Start der Lancaster PB 676 E (Masterbomber)
  • 18.41 Uhr. Start der Lancaster SW 288 A (Stellv. Masterbomber)
  • 22.01 Uhr. Erste Luftgefechte zwischen Paderborn und Kassel
  • 22.13–22.15 Uhr. Ablenkungsangriff auf Cuxhaven
  • 22.15 Uhr. Luftalarm in Potsdam
  • 22.20–22.33 Uhr. Halifax NA 112 erreicht Potsdam
  • 22.39 Uhr. Der Masterbomber erreicht Potsdam – die Markierung beginnt ca. 23.39 Uhr
  • ca.22.40 Uhr. Die Bombardierung Potsdams beginnt.
  • 22.45 Uhr. Der Masterbomber korrigiert das Bombardement, da der Rückkriecheffekt Richtung Westen entsteht.
  • 22.57 Uhr. Munitionszug explodiert im Bahnhof.
  • 23.00 Uhr. Der Masterbomber verläßt Potsdam, der Angriff endet.
  • 23.15–23.21 Uhr. Ablenkungsangriff von 60 Mosquitos auf Berlin
  • 23.16 Uhr. Der letzte Nachzügler verläßt Potsdam.
  • 23.31–00.06 Uhr. Ablenkungsangriff von 10 Mosquitos auf Wismar
  • 02.00–03.00 Uhr. Die Bomber landen in England.

Zitate

  • „Nicht der Nationalsozialismus, sondern Preußen als der angeblich von ‚Junkern‘ beherrschte Kern Deutschlands sollte niedergeworfen werden. Auch mit dem britischen Luftangriff auf Potsdam am 15. April 1945 sollte Preußen nur wenige Tage vor Ende des Krieges getroffen werden. Die Zerstörung Potsdams war ohne die geringste militärische Bedeutung. Mit diesem Angriff der Airforce sollte das kulturelle Erbe Preußens zerstört werden. Potsdam war die preußischste Stadt der preußischen Könige, die Stadt entsprach in ihrer Vielfalt im tiefsten ihres Wesens dem preußischen Staat. Die Zerstörung Potsdams war ein Akt kultureller Barbarei.“ — Ehrhardt Bödecker (2004)[2]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Vgl. Hans-Werner Mihan: Die Nacht von Potsdam, Verlagsgesellschaft Berg (1997), ISBN 978-3921655832
  2. Ehrhardt Bödecker: Preußen und die Wurzeln des Erfolgs, Olzog-Verlag, 4. Aufl. 2008, S. 105