Royal Air Force
Der Begriff Royal Air Force (offizielle Abkürzung RAF) bezeichnet die Luftstreitkräfte des Vereinigten Königreichs Großbritannien.
Inhaltsverzeichnis
RAF-Vorläufer
Königlich fliegendes Korps
Das Royal Flying Corps (RFC) war die britische Heeres-Luftwaffe von 1912 bis 1918. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war das RFC hauptsächlich für den Einsatz bemannter Aufklärungsballons für die Artillerie an der Westfront verantwortlich. Die meisten Kampfeinsätze flog zu dieser Zeit die französische Luftwaffe, die zahlenmäßig den Briten an Flugzeugen weit überlegen war. Doch unter der starken Führung von Generalmajor Hugh Trenchard, der das Kommando in Frankreich am 19. August 1915 übernahm, steigerte das RFC seine Aktivitäten und errang unter schweren Verlusten zunehmend Kampferfolge. 1916 starben über 700 Mann, es war die höchste Rate während des Krieges.
Zu Beginn der Schlacht an der Somme, Mitte 1916, verfügte das RFC über 421 Flugzeuge und vier Fesselballon-Schwadronen mit 14 Ballons. Zum ersten Mal wurde die Sopwith 1½ Strutter eingesetzt, die, über ein Jahr nach der Einführung der deutschen Erfindung bei der Fliegertruppe, ein eingebautes Maschinengewehr besaß, das mit dem Propeller synchronisiert war.
Im „Bloody April“, im April 1917 während der Schlacht bei Arras, verlor das RFC 275 Flugzeuge (von insgesamt 365 Flugzeugen) und 400 Besatzungsmitglieder (darunter 207 Gefallene). Die deutsche Fliegertruppe, trotz des Verlustes von 66 Flugzeugen, konnte mit nur fünf (zum Ende des Monats acht) Staffeln einen zahlenmäßig überlegenen Gegner an den Rand einer völligen Vernichtung der Luftstreitkräfte bringen.
Übergang zur RAF
Am 1. April 1918 wurde die Royal Air Force als Zusammenschluß aus RFC und der Marineflieger der Royal Naval Air Service, kurz RNAS (seit 1. Juli 1914), gegründet.
Rolle der RAF während des Zweiten Weltkrieges
Bekannt ist die RAF-Bomberflotte mit ihren Terrorfliegern durch die gemeinsam mit der US-amerikanischen USAAF durchgeführte systematische Zerstörung Zentraleuropas durch Bombenterror und die Ermordung von Millionen Zivilisten während des Zweiten Weltkrieges.
- „Ob es sich bei den deutschen Luftangriffen u. a. auf die militärisch verteidigte Stadt Warschau (26.000 zivile Opfer trotz mehrfacher Vorwarnung durch Flugblattabwurf seitens der deutschen Luftwaffe) im September 1939 oder bei dem ab 11. Mai 1940 von der britischen RAF geführten Luftkrieg gegen deutsche Städte, bei der anschließenden Luftschlacht um England [...], bei der deutschen Bombardierung der verteidigten Stadt Rotterdam am 14. Mai 1940 (900 Tote) oder bei dem zum Flächenbombardement ausgeweiteten Bombenkrieg der Alliierten ab Anfang 1942 (Area Bombing Directive) mit 537.000 Opfern unter der Zivilbevölkerung Deutschlands um Verbrechen gegen die Menschlichkeit (aufgrund der Haager Landkriegsordnung von 1907, Art. 25) gehandelt hat, wird mittlerweile in Bezug auf die Bombardements der Alliierten kontrovers diskutiert.“[1]
Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten sind mit der Royal Air Force verbunden (in chronologischer Reihenfolge):
- Hugh Trenchard, 1. Viscount Trenchard, Marshal of the Air Force 1918–1929
- Arthur Harris, Air Marshal 1941–1945
- Hugh Dowding, Air Marshal 1933–1940
- Charles Portal, Air Chief Marshal 1940–1945
Ausländer (Auszug)
- Pierre-Henri Clostermann, französischer Freiwilliger
Siehe auch
Fußnoten
24 Kinder von Nimwegen • Alexanderplatz • Bombenkrieg gegen Österreich • Angriffe der Alliierten auf niederländische Städte • Area Bombing Directive • Atombombenabwurf auf Deutschland • Atombombenabwurf auf Japan 1945 • Consolidated B-24 • Entschärfung angloamerikanischer Bomben • Frauenkirche • Geplanter Senfgasgroßangriff auf das Ruhrgebiet • Geplanter Milzbrandgroßangriff auf das Deutsche Reich • Bomber Harris • Luftterror • Möhnetalsperre • Napalmbombardement • Reichsluftverteidigung • Schloßbergstollen • Terrorflieger • Torso-Kreuz von Recklinghausen • Trenchard-Doktrin • Wilde-Sau-Nachtjagdverfahren
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