Long, Carl Ludwig

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Der Sportler Luz Long im Trikot des Leipziger Sportclubs 1901 e. V. (LSC) um 1934

Carl Ludwig „Lu(t)z“ Hermann Long (Lebensrune.png 27. April 1913 in Leipzig; Todesrune.png gefallen 14. Juli 1943 in Biscari, Sizilien) war ein deutscher Leichtathlet, promovierter Rechtswissenschaftler und Obergefreiter der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Von links: Carl und Johanna Long mit ihren Kindern Heinrich, Charlotte, Elfriede, Carl Ludwig (Luz) und Sebastian um 1925
Luz Long und Jesse Owens – Völkerfreundschaft trotz anti-deutscher Hetze aus dem Ausland

Long war mehrfacher Deutscher Meister und gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1936 hinter Jesse Owens[1] die Silbermedaille im Weitsprung.

Statistik

Erfolge im Einzelnen:

  • Deutscher Meister im Weitsprung: 1933 (deutscher Rekord 7,65 m), 1934, 1936 (deutscher Rekord 7,81 m), 1937, 1938, 1939
  • Leichtathletik-Europameisterschaften 1934 in Turin: Dritter im Weitsprung (7,25 m)
  • Olympische Spielen:
    • Zweiter im Weitsprung (7,54 – 7,74 – 7,84 – 7,73 – 7,87 m – ungültig)
    • Zehnter im Dreisprung (14,31 – 14,62 – ungültig; nach dem Vorkampf ausgeschieden)
  • Europäischer Rekord: 1. August 1937 (7,90)
  • Leichtathletik-Europameisterschaften 1938 in Paris: Dritter im Weitsprung (7,33 – 7,54 – 7,27 – 7,39 – 7,56 m – 7,48)

Tabellarischer Lebenslauf

  • Schule:
    • Ostern 1923 - Ostern 1932 Nikolai Gymnasium, Leipzig
    • Ostern 1932 - Ostern 1934 mit Abitur am Friedrich-List-Schule in Gohlis mit Studienberechtigung
  • Ausbildung 1934: Volontariat bei der „Hammer und Schmidt Bank“ in Leipzig
  • Universität: 2.5.1934 -15.4.1939 Studium an der juristischen Fakultät der Universität Leipzig. Am 21.7.1939 Verleihung des Grads eines Doktors der Rechte von der Juristenfakultät der Universität Leipzig, nachdem er in ordnungsgemäßen Promotionsverfahren die Dissertation: Die „Leitung des Sports durch den Staat, eine entwicklungstechnische Darstellung!“ sowie durch seine mündliche Prüfung seine wissenschaftliche Befähigung erwiesen hat.
    • 24.2.-4.4.1936 als Student der Rechte beim Amtsgericht Leipzig gewissenhaft beschäftigt
    • Seit 1937 Mitglied des NS-Studentenbundes
    • 31.12.1937 Referendar Examen
    • 1.2.1938 Erste juristische Staatsprüfung
    • 28.5.1938 für ein Jahr Referendar beim Amtsgericht in Zwenkau/Deutschland.
  • Long wird 1938 Mitglied in der SA. Long wurde beim Reichswettkampf der SA am 21.7.1939 in Berlin zum ersten Mal in der Siegerliste als „Rottenführer" erwähnt.
  • 28.5.1939 Luz arbeitet als Referendar in Leipzig - Besoldung 100,- Reichsmark
  • 1940 Ausbildung zum Gerichtsreferendar in Hamburg, wohnhaft in Hamburg. Luz ist schwer erkrankt und nimmt 1940 an keinem Wettkampf teil.
  • Aufnahme in die NSDAP am 1. April 1940 mit der Mitgliedsnummer 8051702
  • Hochzeit 4.1.1941 mit Gisela geb. Behrens in Hamburg (Verlobung 22. März 1940)
  • 16.3.1941 Examen zum „kriegsbedingten Notassessor“
  • 1941 ist Luz Sportausbilder der Wehrmacht und nahm am 14. Juli 1941 als Kanonier am Wehrmachts-Sportfest in Wismar teil.
  • Sohn Kai-Heinrich Long (Lebensrune.png 13.11.1941) wird in Hamburg geboren.
  • Im April bekam er eine Schnellausbildung bei der leichten Flak in Deep (Westpommern) an der Ostsee.
  • Im Mai 1943 wird Luz als Obergefreiter der Division „Hermann Göring“ nach Nordafrika bzw. Sizilien abkommandiert.
  • Sohn Wolfgang Matthias Long (Lebensrune.png 30. Mai 1943) wird in Hamburg geboren, sein Vater sah ihn nie; Wolfgang Matthias (Todesrune.png 06.3.1944) starb schwer erkrankt im Kinderkrankenhaus Leipzig.
  • 10.-14. Juli 1943 Teilnahme als Obergefreiter am Gefecht mit den Invasionstruppen der Alliierten auf Sizilien teilgenommen – im Kampf gefallen am 14. Juli 1943. Er galt bis zum 21. März 1950 als vermißt.
  • Seine Silbermedaille wurde dem Sportmuseum Leipzig zur Verfügung gestellt

Zweiter Weltkrieg

Der Familienvater erlebte schwere Kämpfe in Nordafrika und wurde am 10. Juli 1943 bei der Abwehr der feindlichen Invasion (→ Operation Husky) auf Sizilien schwer verwundet.

Tod

Dr. jur. Carl Ludwig Long starb vier Tage später in einem britischen Lazarett. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte Motta St. Anastasia auf Sizilien, zusätzlich gibt es eine Grabtafel auf dem Familiengrab, Südfriedhof Leipzig.

Ehrungen (Auszug)

  • Ehrenmitgliedschaft des LSC 1901 am 30. Oktober 1936 in Würdigung seiner Leistung bei den Olympischen Spielen
  • SA-Sportabzeichen
Posthum
  • 1956 Erstes Luz-Long-Gedenksportfest in Leipzig, dem besten Weitspringer wurde ein Luz-Long-Gedenkpokal gestiftet
  • 1957 Zweites Luz-Long-Gedenksportfest in Leipzig
  • 1958 / 1959 Luz-Long-Gedenkspringen mit Pokal-Verleihung im Rahmen der Internationalen Messesportfeste
  • 1971 Einweihung des Luz-Long-Ufers im Olympiapark München
  • 2001 Einweihung des Luz-Long-Weges in Leipzig (ehemaliger Ziegeleiweg)

Würdigung

1964 wurde ihm posthum die höchste olympische Auszeichnung verliehen, die Pierre-de-Coubertin-Medaille. Die Witwe Gisela Long und Sohn Kai-Heinrich nahmen die Ehrung in Berlin stellvertretend entgegen.

Veröffentlichungen

  • Die Leitung und Aufsicht des Sports durch den Staat. Leipzig 1939. (Juristische Dissertation)

Literatur

  • Kai-Heinrich Long: Luz Long – eine Sportlerkarriere im Dritten Reich. Sein Leben in Dokumenten und Bildern. Arete Verlag, Hildesheim 2015, ISBN 978-3-942468-26-8.

Fußnoten

  1. Owens traf 1976 Longs Sohn Kai-Heinrich. „Ich liebte Luz Long wie ich meine Brüder liebte“, erzählte Jesse Owens noch vierzig Jahre nach Berlin bei den Spielen von Montreal.