Mährisch Trübau

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Mährisch Trübau

Wappen von Mährisch Trübau
Staat: Deutsches Reich
Gau: Sudetenland
Landkreis: Mährisch Trübau
Einwohner (1939): 8.199
Bevölkerungsdichte: 194 Ew. p. km²
Fläche: 42,2 km²
Höhe: 360 m ü. NN
Koordinaten: 49° 46′ N, 16° 40′ O
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Mährisch Trübau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Mährisch Trübau ist eine deutsche Stadt in Mähren. Bis zur Vertreibung durch die Tschechen 1945/46 war die Stadt überwiegend von Deutschen bewohnt. Zwischen 1850 und 1960 war Mährisch-Trübau eine Bezirksstadt.

Lage

Die Stadt liegt liegt an der Mährischen Triebe in der Landschaft des Schönhengstgaues, der ehemaligen größten deutschen Siedlungsinsel in Böhmen und Mähren. Vom übrigen deutschen Gebiet des Sudetenlandes war die deutsche Siedlungsinsel teilweise nur um wenige Kilometer getrennt.

Geschichte

Im Jahre 1257 wurde Mährisch-Trübau erstmals urkundlich erwähnt. Bis nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gehörte die deutsche Stadt zum Staatsgebiet von Österreich-Ungarn, und wurde ab 1919 mit Billigung der Entente-Siegermächte gegen den Willen der deutschen Bevölkerung vom neugeschaffenen Kunststaat Tschecho-Slowakei annektiert. Nach dem Anschluß an das Deutsche Reich war die Stadt von 1938 bis 1945 Hauptort des selbstständigen Landkreises Mährisch Trübau im Regierungsbezirk Troppau im Reichsgau Sudetenland. Nach Ende des gegen Deutschland geführten Zweiten Weltkrieges mussten die Deutschen aufgrund tschechischer Vertreibungspogrome ihre 700-jährige Heimat verlassen; einen besonderen Exess stellte hierbei das Massaker von Mährisch Trübau dar.

Das Massaker von Mährisch Trübau

In den Tagen nach dem 5. Mai 1945 fanden in der Tschechei an vielen Orten blutige Massaker statt, die „tschechische Patrioten“ als dieses ohne Risiko möglich war, unter den einheimischen Deutschen sowie an wehrlosen deutschen Soldaten verübten. Diese Massenmorde wurden oft geleugnet und in der Öffentlichkeit verschwiegen. Über ein solches Verbrechen berichtete der sudetendeutsche Bauer G., der nach der Vertreibung in einem Städtchen an der Tauber eine neue Heimstatt fand. Er hatte folgendes selbst erlebt: Am 9. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht, fuhr ein deutscher Lazarettzug voller Verwundeter auf der Strecke Hewitsch-Kornitz. Vor Mährisch-Trübau wurde er in Ranigsdorf von Sowjetrussen aufgehalten. Das Begleitpersonal versuchte zu flüchten, wurde dabei aber vollständig niedergemacht. Der Zug stand dann eine Weile auf der Strecke vor dem Hof des Bauern G. Dieser ging nach einiger Zeit zu dem Zug und fragte die Verwundeten nach ihren Wünschen, ob er diese erfüllen könnte. Die Soldaten baten um ungesalzenes Fett für ihre Wunden. Der Bauer ging zurück, um das Gewünschte zu besorgen. Nach etwa zwei Stunden schickte er einen Burschen mit dem Fett zu dem Zug. Der Junge kehrte unmittelbar darauf, ganz verstört, zurück und berichtete, daß alle Verwundeten bestialisch erstochen worden und tot seien, „tschechische Patrioten“ hatten sich in der Zwischenzeit im Zug ausgetobt. In der folgenden Nacht sei der Zug mit den Toten nach Mährisch-Ostrau geleitet worden. Dort seien dem Zug gegenüber Gruben ausgehoben worden, in denen die verstümmelten deutschen Soldaten verscharrt worden seien. Auch für solche Verbrechen galten anschließend die Benesch-Dekrete und die allgemeine Amnestie für Untaten an Deutschen. Die Täter wurden nicht belangt und brauchten keine Strafe zu befürchten. Die Opfer waren ja Deutsche.[1]

Bekannte, in Mährisch Trübau geborene Personen

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Der Große Wendig, Band 5, S. 633