Müller, Friedrich Konrad

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Friedrich Konrad Müller von der Werra (Lebensrune.png 14. November 1823 in Ummerstadt; Todesrune.png 26. April 1881 in Leipzig) war ein deutscher Schriftsteller, Arzt und Dichter, dessen Lieder zum Teil vertont wurden.

Leben

Der Sohn Sohn eines Pfarrers wurde Apothekerlehrling in Hildburghausen und ging Mitte der vierziger Jahre nach Heidelberg. In Zürich und Bern studierte er Medizin. Zuerst als Assistenzarzt in Bern, lebte er dann in Genf, Zürich, Bern, St.Gallen, Weimar, Coburg, Gotha und zuletzt in Leipzig. Er wurde 22. August 1855 in die Freimaurer-Loge „Zu den drei Hammern“ in Naumburg a. S. aufgenommen.[1] Er begründete den Thüringer Volks-Kalender und war in Dresden Direktor des zoologischen Gartens.[2] 1871 wurde er Ehrendoktor der Universität Jena.

Müller: Friedrich Konrad M., unter dem Namen Müller von der Werra bekannt, geb. am 14. November 1823 zu Ummerstadt in Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. Sein Vater war Pfarrer; der Sohn, zur Pharmacie bestimmt, ward Apothekerlehrling in Hildburghausen und ging in der Mitte der vierziger Jahre nach Heidelberg um daselbst seine chemisch-naturwissenschaftlichen Studien zu beenden. Hier, in der Stadt der Musen, des schönsten Denkmals deutscher Renaissance, das infolge einheimischer Ohnmacht von ausländischen Händen barbarisch verwüstet wurde, fand der Jüngling, dessen Dichten und|Trachten sich von nun an um Deutschlands Einheit und Größe drehen sollte, seinen wahren Beruf, die Poesie. Sein leitender Genius erschien ihm hier in der Person der excentrischen Dichterin Wilhelmine von Chezy (Bd. IV. S. 119), welche ihren Schützling auch mit Geldmitteln unterstützte, so daß er in Stand gesetzt war, die Pharmacie mit der Medicin zu vertauschen. Da kam das Jahr 1848, das auch M. in seine Strudel zog; sein lebhafter Sinn für öffentliche vaterländische Angelegenheiten zeigte sich zunächst in der Hingabe an die Ideale der Märztage des bedeutsamen Jahres; zum Glück fand der zur Besinnung Gekommene, was nicht einem Jeden gelang, später die Brücke zu der neuen deutschen Zeit, einer Zeit, die in dem Jahre 1870 ihre Krönung erfuhr, das M. selbst noch begeistert feierte. Zunächst mußte der Fünfundzwanzigjährige Deutschland verlassen und er flüchtete nach der gastlichen Schweiz, vorläufig noch an seinem Brotstudium festhaltend; in Zürich und Bern studirte er Medicin; in letztgenannter Stadt nahm er auch eine Stelle als Assistenzarzt an; aus dieser Zeit stammt auch das Wenige, was M. an fachwissenschaftlichen Werken schrieb, seine „Rationelle Heilkunde“, die in Erlangen erschien. Von nun an warf er die Medicin über Bord und widmete sich ganz der schönen Litteratur. Auch sein Vaterland erschloß sich ihm wieder; nachdem er in der Schweiz nacheinander in Genf, Zürich, Bern und St. Gallen seßhaft gewesen war, siedelte er nach Kamburg a. S. über; Haltepunkte seines weiteren wie es scheint etwas unruhigen Lebens bildeten Weimar, Nürnberg, Koburg, Gotha und zuletzt Leipzig, woselbst der Dichter am 26. April 1881 starb. Das letzte Jahrzehnt seines Lebens war nicht arm an mannigfachen Ehrenbezeigungen, die dem ehrlichen Patrioten auch zukamen; 1869 bereiste M., der auch als Vertreter mehrerer amerikanischer Zeitungen journalistisch sich bethätigte, als Ehrengast des Khedive bei der Eröffnung des Suezkanals Egypten; 1871 ernannte ihn die Universität Jena zum Dr. honoris causa und im darauffolgenden Jahre seine Vaterstadt Ummerstadt zum Ehrenbürger. Was die Poesie Müller's von der Werra anbelangt, die sich in ihrer Hauptsache auf die Lyrik beschränkt, so muß man sich einerseits vor der Ueberschätzung seiner einem etwas wohlfeilen Turnerpatriotismus huldigenden Richtung hüten, wie andererseits vor Unterschätzung; denn die Masse, für deren festliche Gehobenheit der Dichter vorwiegend sorgte (für verschiedene deutsche Sängerfeste verfaßte er die Festgesänge), braucht solche poetische Waare, die sich zu ihr herabläßt, um erwärmt zu werden. Unterscheiden muß man auch zwischen dem, was M. in seinen letzten Jahren schrieb, die regelmäßigen Huldigungsgedichte zum 22. März, 23. April, 2. September, welche allzusehr eine künstlerische Erschöpfung verrathen, und seinen früheren, besseren Leistungen. Etwas wirklich Bedeutsames ist seiner Feder nicht entströmt. Dagegen verstand er seine patriotischen Ergüsse in eine schöne Form zu fangen und seine Lieder sangbar zu machen. Diese Lieder sind denn auch von Componisten wie Spohr, Lindpaintner, Lachner, Zöllner, Methfessel, Abt u. a. in Musik gesetzt und so bekannt geworden. Seine erste Gedichtsammlung „Die Reime" kam 1849 heraus, seine letzte „Hohenzollern-Preis" 1879; die drei Decennien, welche diese beiden Jahreszahlen in sich schließen, umfassen folgende lyrischen Bücher: „Der Freiheit Wunderhorn" (Zeitgedichte), 1850; „Der Liederhort", 1851; „Amoranthos", 1855; „Ein Lorbeerkranz", 1857; „Ein deutscher Eichenkranz", 1857; „Flamboyant" (Zeitgedichte), 1859; „Schwert und Schild" (Vaterlandslieder), 1860; „Alldeutschland", 1861; „Das Buch der Lieder“ (Vaterländische Gedichte), 1866 und „Deutscher Kinderfrühling“, 1869. Als Herausgeber fungirte M. v. d. Werra in dem „Deutschen Liederhort“, 1869 und in dem vortrefflichen „Reichskommersbuch“, 1875 (7. Aufl., besorgt von Felix Dahn und Karl Reinecke 1885), auch in dem „Thüringer Volkskalender“, der vier Jahrgänge (1860—1863) erlebte und der Wochenschrift|"Die neue Sängerhalle“, die es auf zehn Jahrgänge (1861—1871) brachte. Seinem Heimathland setzte der Sohn Thüringens ein praktisches Denkmal in dem Reisehandbuch „Thüringen“, 1861. Auch auf das Gebiet der Novelle wagte sich M.; es erschienen zwei Erzählungen von ihm: „Der Johannistraum“, 1860 und „Ererbt und ergerbt“, 1871.[3]

Gedicht

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Vergiß für mich die Rose nicht:[4]

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Deutscher Kinderfrühling in Wort, Klang und Bild

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Werke (Auswahl)

Literatur

  • Peter Joseph von Lindpaintner: „Die Reime des Minne- und Volkssängers Müller von der Werra“, Zürich 1849 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. „Allgemeines Handbuch der Freimaurerei“, Bd. M-Z, 1901, S. 61 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. vgl.: Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien, Band 32, S. 479 (auf Google-Bücher)
  3. Rissert, Julius: Müller, Friedrich Konrad, in: „Allgemeine Deutsche Biographie“ 22 (1885), S. 702-704
  4. in: Neuer deutscher Parnass: Silberblicke aus der Lyrik unserer Tage Von Max Moltke, S. 453f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!