Machete (2010)

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FILM

Filmdaten
Deutscher Titel: Machete
Originaltitel: Machete
Produktionsland: VSA
Erscheinungsjahr: 2010
Laufzeit: 105 Minuten
Sprache: Englisch
Stab
Regie: Robert Rodriguez,
Ethan Maniquis
Drehbuch: Robert Rodriguez,
Álvaro Rodríguez
Produzenten: Elizabeth Avellan,
Robert Rodriguez,
Rick Schwartz
Musik: John Debney,
Carl Thiel
Kamera: Jimmy Lindsey
Schnitt: Rebecca Rodriguez,
Robert Rodriguez
Besetzung
Darsteller
(Synchronstimme)
Rolle
Danny Trejo
(Thomas Wolff)
Machete Cortez
Steven Seagal
(Ekkehardt Belle)
Rogelio Torrez
Jessica Alba
(Stephanie Kellner)
Sartana Rivera
Robert De Niro
(Christian Brückner)
Senator John McLaughlin
Michelle Rodríguez
(Anke Reitzenstein)
Luz / Shé
Jeff Fahey
(Tom Vogt)
Michael Booth
Cheech Marin
(Ronald Nitschke)
Padre Cortez
Don Johnson
(Reent Reins)
Von Jackson

Machete ist ein Actionfilm von Robert Rodriguez und Ethan Maniquis mit Danny Trejo in seiner ersten Hauptrolle. Weitere Darsteller sind Robert De Niro, Jessica Alba, Michelle Rodriguez, Steven Seagal, Cheech Marin, Jeff Fahey, Lindsay Lohan und Don Johnson.

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Filmheld Machete ist ein einstiger Cop und illegaler mexikanischer Zuwanderer. Auf dem Schwarzmarkt in Texas oder Arizona muß er sich mit Handlangerdiensten sein Geld verdienen. Die wohlhabenden alteingesessenen Amerikaner nutzen die billigen Dienste der illegalen Zuwanderer, um ihren Lebensstandard zu pflegen. Einwanderer schuften also anständig als Gärtner oder Bauarbeiter, müssen sich demütigende Sprüche anhören, um sich etwas öligen Kaffee und einen Happen von der Imbissbude leisten zu können. Soweit die Inszenierung der Opferrolle.

Vom gewalttätigen Charakter der mexikanischen Kultur etwa, von den zahlreichen Straftaten mexikanischer Gangs ist selbstverständlich keine Rede. Die Texaner hingegen erweisen sich durchgehend als unmoralische, rassistische, brutale Schmierlappen, denen nichts mehr Freude bereitet, als die Einwanderer zu belügen, auszubeuten und am liebsten wie Vieh abzuknallen.

In dieser Situation wird Machete unter Druck gesetzt und als Killer angeheuert. Er soll einen, von Robert de Niro gespielten, einwanderungskritischen „Rechtspopulisten“ bei einem Wahlkampfauftritt erschießen. Der Politiker tritt kurz darauf vor die Massen. Nationalfarben und Plakate zum Schutz der englischen Sprache dominieren. Machete lauert mit Zielfernrohr auf einem Hochhausdach. Was er nicht weiß: Er soll das Bauernopfer eines Komplotts werden. Machete soll vor der Ausführung seines Planes gestellt und der Öffentlichkeit als mexikanischer Terrorist präsentiert werden. Der machtgierige Senator hingegen wird nur von einer versteckt aus den eigenen Reihen abgeschossenen Kugel verletzt, um die Szene als Wahlkampfmanöver zu nutzen.

Spätestens hier bleibt einem das Popcorn im Hals stecken. Man denkt an das Schicksal einwanderungskritischer Aktiver wie Pim Fortuyn und Theo van Gogh, das hier unbewußt verballhornt wird.

Machete führt jedenfalls fortan einen zunehmend verwirrenden Rachefeldzug gegen seine Häscher. Därme und Köpfe fliegen im Eiltempo durch die Luft. Die hanebüchene Story endet in einer großen Schlacht, bei der die vereinten Einwanderer in aufgepimpten Karossen das Hauptquartier der weißen Rednecks stürmen.

Wie die Schlacht ausgeht, versteht sich von selbst. „Politisch korrekt“ gewinnt. Zudem scheint der von Danny Trejo gespielte mexikanische Held seltsamerweise ausgesprochen sexy auf das weibliche Geschlecht zu wirken. Ständig hängen ihm nackte oder halbnackte Schönheiten am narbigen Hals. Der einwanderungskritische Politiker hingegen erscheint am Ende als kleine Witzfigur, die das Fähnchen in den Wind hängt, und dann von den eigenen Leuten den Gnadenschuß bekommt. Der von den Weißen projektierte Grenzzaun, der Einwanderer vom Grenzübertritt abhalten sollte, erweist sich als nur von zwielichtigen ökonomischen Interessen geleitetes Projekt, hinter dem die Schmuggel-Mafia steht. Und spätestens als die ihren Job in der Einwanderungsbehörde schmeissende Jessica Alba sich ihrer Wurzeln bewußt wird und vor den mexikanischen Aufständischen eine politische Rede anstimmt, versteht der gewöhnliche Multiplex-Besucher nicht mehr ganz, worum es da wirklich geht. Alba plädiert für die generelle Öffnung der Grenzen und verlautbart, dass ein staatliches Recht keine Existenzberechtigung mehr habe, wenn nicht die (natürlich selbst definierte) Gerechtigkeit darin umgesetzt würde. Dann werden Fäuste zum Kommunistengruß gehoben, und auch Gewalt scheint als Mittel legitim (hierzulande müßte der Verfassungsschutz alarmiert sein).

Das ist nun linker Klassenkampfschmalz vom feinsten. Exakt so stellen sie es sich vor: Man lasse eine Menge Einwanderer ins Land, baue ein untergründiges Netzwerk auf (es wird in dem Film auch so genannt), agitiere die Leute, und schon habe man die soziale Basis für die nächste sozialistische Revolution. Daß man statt Klassenkampf allenfalls den Rassenkampf bekommen mag, wird sie nicht weiter stören. Sie werden mit den Schultern zucken und auf die nächsten Versuche einer Umsetzung von dem, was sie unter „sozialer Gerechtigkeit“ verstehen, lauern.

Natürlich ist „Machete“ Trash, und kaum ein Zuschauer wird sich beim Konsum des durchaus amüsanten Streifens über die politischen Hintergründe Gedanken machen. Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass das doch nur „Unterhaltungs“-Kino ist. Morgen vergessen. Das stimmt allemal, zudem die politische Botschaft des Films eher nebensächlich transportiert wird, ja für manche sogar als ironisch gebrochen interpretiert sein mag. Doch solche Sichtweise unterschätzt die langfristige Suggestivkraft der Bilder und Erzählungen, die nicht durch ein einzelnes Produkt, sondern durch langsamen, steten Konsum irgendwann auch politische Konsequenzen tragen kann.

Quelle: Claus Wolfschlag: Machete und der Raum ohne Volk