Mahl, Emil

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Emil Mahl (geb. 9. November 1900; gest. 1. April 1967 in Heidelberg) war ein Funktionshäftling im KL Dachau.

Leben

Emil Erwin Mahl, von Beruf Mechaniker, wurde am 9. November 1900 geboren. Von 1940 bis Kriegsende war Mahl als Berufsverbrecher im KL Dachau inhaftiert. Zunächst wurde er verschiedenen Arbeitskommandos zugeteilt, zeitweise fungierte er als Blockältester im Strafblock. Ab 1943 arbeitete er dann im Lagerkrematorium, wo er im Juli 1944 Kapo unter SS-Oberscharführer Theodor Bongartz, dem Leiter des Krematoriums, wurde. Er behielt diese Position bis zur Eroberung des KL Dachau durch die VS-Truppen im April 1945 inne.

Nachkriegszeit

Im November 1945 befand sich Emil Mahl unter den vierzig Angeklagten im ersten Dachauer Prozeß vor einem VS-amerikanischen Militärgericht. Mahl wurde insbesondere zur Last gelegt, an Exekutionen von Lagerinsassen, die sich todeswürdige Vergehen gegen die Lagerordnung haben zuschulden kommen haben lassen als Assistent mitgewirkt zu haben. In seiner Aussage in eigener Sache unterstützte Mahl die Klageführung und belastete sämtlicher seiner Mitangeklagten schwer , die er allesamt als „Verbrecher“ charakterisierte. Er gab an, den Dienst im Krematorium nur aus Angst vor Repressionen, nicht etwa um Vorteile gegenüber anderen Lagerinsassen zu erlangen, verrichtet zu haben. Auch führte er aus, von seinen Mitangeklagten fortwährend misshandelt worden zu sein. Obwohl wertvoller Zeuge der Anklage erkannte das Gericht Mahls Hilfsbereitschaft und vermeintliche Opferrolle in Dachau als Verteidigung nicht an und hob hervor, dass auch Mahl als Funktionshäftling ein Rädchen im Getriebe der Lagerhierarchie im KL Dachau gewesen sei (siehe Common design). Das Militärgericht sprach ihn wie alle Angeklagten der Kriegsverbrechen schuldig und verurteilte ihn gemeinsam mit fünfunddreißig seiner ehemaligen „Peiniger“ zum Tode durch den Strang. In der Revisionsinstanz wurde Mahls Urteil auf zehn Jahre Haft reduziert und zu deren Verbüßung in die Justizvollzugsanstalt Landsberg verbracht. Im Februar 1952 erfolgte die Haftentlassung, über den weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.

Literatur

  • Lessing, Holger: Der erste Dachauer Prozess (1945/46). Baden-Baden 1993