Schatz, Manfred

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Professor Manfred Schatz

Manfred Schatz (Lebensrune.png 10. Dezember 1925 in Bad Stepenitz am Stettiner Haff; Todesrune.png Oktober 2004 in Meerbusch) war ein deutscher Maler und vaterländischer Jagdkünstler.

Leben

„Die Vertreibung“ des renommierten Tiermalers Professor Schatz gilt als einer seiner beeindruckensten, ergreifendsten Gemälde, das sich mit dem unbegreiflichen Verbrechen der millionenfachen Vertreibung von Deutschen während und nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, unter der auch die Familie Schatz aus Pommern schwer gelitten hat.
„Kalter Wintertag“ (Wildschweine auf verschneiter Lichtung)

Von 1940 bis 1943 besucht Manfred Schatz die Kunstgewerbeschule Stettin und die Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg. In Berlin ist er mit siebzehn Jahren der jüngste Student deutscher Kunsthochschulen. Bereits im ersten Jahr fragt ihn sein Lehrer, Professor Ulrich, ob er nicht Tiermaler werden wolle.

Nach Arbeits-, Wehrdienst und sowjetische Kriegsgefangenschaft kehrte er 1949 schwer erkrankt aus Rußland zurück. Dank der Unterstützung seiner Frau und seines Bruders gesundet er. Nach Auftragsmalerei findet Manfred Schatz Anfang der 1950er Jahre endlich zu seiner wahren Bestimmung: das augenblickliche Erfassen der sich in ihrer natürlichen Umgebung bewegenden Tiere.

Für ihn waren Fotoapparat und Filmkamera tabu, sein einziges Hilfsmittel war das Fernglas. Auf zahlreichen Reisen kehrte er immer wieder in die ihm so vertrauten Landschaften von Skandinavien, insbesondere Schweden, zurück. Erst in den 1980er Jahren besuchte er nach langer Zeit seine Heimat, das im Krieg abgebrannte Pommernland am Stettiner Haff, um die Natur, die er schon als Kind geliebt hatte, wieder zu erleben und in seiner Sichtweise auf der Leinwand umzusetzen. In Anlehnung an die Plein-air-Malerei der Impressionisten fertigte der Künstler in freier Natur Tierzeichnungen in Kohle und Landschaftsstudien in Öl. Aus diesen entwickelte er später im Atelier großartige, bewegende Ölgemälde.

In seinen Bildern erlebt der Betrachter Wildtiere in Augenblicken ihres Daseins, wie sie nur ein Manfred Schatz in seiner Art der impressionistisch überhöhten Darstellung zu zeigen verstand. Mit der Angriffs- und Fluchtbewegung der ihm eigenen Gestaltungsweise kommt auch seine Sorge um die Erhaltung der freilebenden Tiere und ihres vom Menschen bedrohten Lebensraums zum Ausdruck. Von seiner Angst um die Bewahrung unserer Welt zeugt auch das in den letzten Schaffensjahren des Künstlers entstandene Werk „Die Anklage“.

Bedeutung

Für Manfred Schatz war Kunst die größte und wertvollste Art menschlichen Denkens und Fühlens, sichtbarer Ausdruck seines Geistes durch sein Wissen und Können. Und Ephraim Kishon sprach der gesamten Fachwelt aus dem Herzen, als er in einem persönlichen Brief schrieb:

„Lieber Herr Schatz, Sie sind der Beweis dafür, daß es auch heute, im Jahrhundert des Bluffs, noch echte Maler gibt!“

Besonders tat sich der Maler der Düsseldorfer Schule durch die Darstellung von Wildtieren in Bewegung, Jagdszenebildern und in dreidimensional erscheinenden Gemälden hervor.

„Die Tiere werden nicht einfach statisch dargestellt, sondern in der Bewegung. Fein und fließend werden ihre Konturen in die jeweils charakteristische Landschaft eingebunden. Die Liebe zur Natur und zur Tierwelt waren bei Professor Manfred Schatz tief verwurzelt, jedes seiner Werke zeugt davon.“ — Siegfried Kursch

Für manche Sammler gilt Professor Schatz als Vertreter eines eigenständigen Spät-Impressionismus.

„Unvergessen bleiben die großartigen Tier- und Landschaftsdarstellungen in spätimpressionistischer Malweise, das Tier in der Bewegung, die dreidimensionalen Schatz-Bildnisse [...]“ — Dr. Wolfgang Köpp

Tod

Am 24. Oktober 2004 starb Manfred Schatz nach kurzer schwerer Krankheit in seinem Zuhause in Meerbusch.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • 1964 Silbermedaille für „Ziehende Elche“ auf der internationalen Kunstausstellung für Tiermalerei in Florenz
  • 1968 Goldmedaille für „Flüchtiger Luchs“ auf der Interfauna in Düsseldorf
  • 1975 wird er auf der Internationalen Kunstausstellung in Toronto mit 143 Künstlern aus 25 Nationen (Royal Ontario Museum) mit dem Ehrentitel gekürt „Bedeutendster Maler wild lebender Tiere“
  • 1979 Kulturpreis des Deutschen Jagdschutzverbandes
  • 1984 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
  • 1986 1. Preis und Goldmedaille auf der internationalen Kunstausstellung Wildtier und Umwelt in Nürnberg
  • Inhaber einer lebenslänglichen Professur (Professor für Malerei) an der St. Ambrose University in Davenport, Iowa

Werke (Auswahl)

  • Jagdtage, Werner Verlag, Düsseldorf 1973
  • Wildbahn – Impressionen, Bjoern, Krefeld 1979
  • Faszination der Bewegung. Manfred Schatz – Maler der freien Wildbahn, Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1992
  • Augenblicke der Bewegung – Die neue Epoche der Wildtiermalerei, München 1996
  • Ilseken Hall, Selbstverlag, 2001
  • Meister der Wildtiermalerei, NWM-Verlag, 2006

Literatur

  • Wolfgang Köpp: Der einsame Ruf. Grevesmühlen
    • Manfred Schatz Museumsführer, 2002
    • Stille am langen Bruch, Grevesmühlen 2005
  • Siegfried Kursch: Unvergessen – Erinnerung an Professor Manfred Schatz, Neumann-Neudamm-Verlag (2014)

Verweise