2004
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
- 22. Januar: Gerhard Schröder zu Gast bei Südafrikas Staatschef Thabo Mbeki, wo er den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen fordert.
- 24. Januar: Der Arbeitsamt-Chef Florian Gerster tritt zurück.
- 6. Februar: Gerhard Schröder legt den SPD-Vorsitz zugunsten des Generalsekretärs Franz Müntefering nieder.
- 7. Februar: Neuer Generalsekretär der SPD wird Karl-Uwe Benneter; Stoiber und Merkel fordern Neuwahlen.
- 27. Februar: Gerhard Schröder wird von VS-Präsident George W. Bush empfangen; keine Besserung der Beziehungen.
- 29. Februar: Senatswahlen in Hamburg: Die CDU unter Ole von Beust gewinnt die absolute Mehrheit, die Schill-Partei verliert dramatisch und ist nicht mehr im Parlament vertreten.
- 3. März: In einer geheimen Konferenz wird Wolfgang Schäuble als Präsidentschaftskandidat der CDU/CSU abgelehnt, stattdessen wird Horst Köhler als neuer Kandidat präsentiert.
- 4. März: Die SPD stellt Gesine Schwan als Gegenkandidatin vor.
- 6. März: Bundespräsident Johannes Rau besucht den Papst, der das deutsche Engagement gegen den Irakkrieg lobt.
- 21. März: Gerhard Schröder gibt den SPD-Vorsitz nach fünf Jahren an Franz Müntefering ab.
- 25. März: Der Bundeskanzler hält eine Rede zur Lage der Nation und verteidigt den Reformkurs seiner Regierung.
- 27. April: Die Bundesrepublik fordert EU-Beitrittsverhandlungen für die Türkei.
- 10. Mai: Die deutsche Regierung kündigt eine hohe Neuverschuldung an.
- 14. Mai: Forderung der SPD, den EU-Stabilitätspakt zu mißachten.
- 18. Mai: Die Stadt Leipzig scheitert mit ihrer Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012.
- 23. Mai: Horst Köhler wird von der Bundesversammlung mit 604 Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt.
- 6. Juni: Gerhard Schröder nimmt an den „Feierlichkeiten“ zum 60. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie teil.
- 9. Juni: Bundeskanzler Schröder und VS-Präsident Bush zeigen sich bei einem Treffen in den VSA versöhnt.
- 13. Juni: Bei den EU-Wahlen erleidet die SPD eine schwere Niederlage; Die CDU verliert leicht, FDP, Grüne, PDS und die Kleinparteien gewinnen hinzu.
- 14. Juni: Gerhard Schröder verkündet, an seinem Reformkurs festhalten zu wollen.
- 1. Juli: Horst Köhler als Bundespräsident vereidigt.
- 19. September: Die NPD zieht erstmals seit über dreißig Jahren wieder in ein deutsches Landesparlament ein. In Sachsen erreicht sie sensationell 9,2 % der Stimmen und 12 Sitze. Die DVU kann mit 6,1 % ihr Ergebnis von 1999 noch verbessern und gewinnt einen Sitz hinzu.
Frankreich
- 30. Januar: Der ehemalige Premierminister Alain Juppé, der Wunschnachfolger Jacques Chiracs, wird zu Haft auf Bewährung und Verlust des passiven Wahlrechts auf zehn Jahre verurteilt.
- 28. März: Die Konservativen erleiden ein Desaster bei den Regionalwahlen.
- 30. März: Chirac hält weiter an seinem Premierminister Raffarin fest.
VSA
- 9. Januar: George W. Bush verkündet, langfristig eine VS-Landung auf dem Mars anzustreben.
- 14. Januar: Bis 2020 soll eine Raumstation auf dem Mond fertiggestellt werden.
- 21. Januar: Bush verteidigt in einer Rede zur Lage der Nation den Irakkrieg.
- 25. Januar: VS-Außenminister Colin Powell räumt ein, daß es möglich sei, daß der Irak keine Massenvernichtungswaffen besessen habe.
- 27. Januar: Vizepräsident Cheney besucht den Papst, der jedoch kritisch zur aktuellen VS-Politik ist.
- 4. Februar: John Kerry gewinnt die Vorwahlen der Demokraten in fünf Bundesstaaten.
- 8. Februar: Bush bezeichnet sich in einem Gespräch als „Kriegspräsident“.
- 27. Februar: George Bush empfängt den deutschen Bundeskanzler Schröder in Washington.
- 3. März: John Kerry steht als Präsidentschaftskandidat der Demokraten fest.
- 16. März: Die VSA werfen Spanien, das seine Truppen aus dem Irak zurückziehen will, Zurückweichen vor dem Terrorismus vor.
- 18. März: Bush rechtfertigt die Invasion in den Irak ein Jahr nach dem Beginn des Krieges.
- 12. Mai: Empörung über die Hinrichtung von Amerikanern vor laufender Kamera im Irak.
- 1. Juni: Bush bittet Deutschland um Unterstützung für seine VN-Resolution.
- 4. Juni: Bush besucht den Papst und wird von diesem kritisiert.
- 6. Juni: „Feierlichkeiten“ zum 60. Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie.
- 20. Juni: Im Irak wird eine amerikanische Geisel geköpft.
- 2. November: Bei den Präsidentschaftswahlen bezwingt George W. Bush seinen Herausforderer John Kerry von den Demokraten und bleibt weitere vier Jahre im Amt.
Rußland
- 8. Februar: Iwan Rybkin, ein Gegenkandidat Putins bei der anstehenden Präsidentschaftswahl, verschwindet spurlos, er taucht nach fünf Tagen wieder auf.
- 5. März: Der neue Ministerpräsident Fradkow wird vom Kreml bestätigt.
- 14. März: Bei den Präsidentschaftswahlen wird Wladimir Putin mit knapp 70 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt; der Kommunist Nikolaj Charitinow erhält 13 %, der nationalistische LDP-Kandidat bekommt 5 %, der Liberale Sergej Glasjew ebenfalls. Oleg Malyschkin (2 %) und Sergej Mironow (1 %) sind chancenlos. 5 % der Wähler stimmen „gegen alle“.
- 9. Mai: Bei einem Anschlag auf ein tschetschenisches Stadionfest wird der moskautreue Präsident Tschetscheniens, Ramsan Kadyrow, getötet; Moskau kündigt Vergeltung an.
- 1. September - 3. September: Geiselnahme an einer Schule in Beslan (Ossetien); Die Befreiung der Geiseln durch die Polizei endet blutig. Über 350 Menschen, überwiegend Kinder, sterben.
Spanien
- 11. März: Bei Anschlägen auf drei Züge in Madrid sterben 191 Menschen, etwa 1400 sind verletzt; Hinter den Anschlägen werden die ETA oder El-Kaida vermutet.
- 12. März: Etwa elf Millionen Spanier demonstrieren gegen den Terror; die ETA weist Verantwortung für Anschläge von sich.
- 13. März: Die Anzeichen für ein islamistisches Attentat häufen sich.
- 14. März: Sieg der Sozialisten bei den Parlamentswahlen. Die bisher regierende konservative Volkspartei unter José Maria Aznár verliert dramatisch und geht in die Opposition.
- 15. März: Der designierte spanische Ministerpräsident José Luis Zapatero kündigt den Rückzug der spanischen Truppen aus dem Irak an.
- 22. Mai: Der spanische Kronprinz Felipe heiratet in Madrid die Bürgerliche Letizia Ortiz.
Irak
- 19. Januar: 100.000 Schiiten demonstrieren für freie Wahlen.
- 1. Februar: Bei zwei Selbstmordanschlägen auf Büros kurdischer Parteien kommen mehr als 100 Menschen ums Leben.
- 10. Februar: Bei einem Anschlag auf eine Bagdader Polizeistation sterben mindestens fünfzig Menschen; Wütende Iraker stürmen die Ruine.
- 11. Februar: 46 Tote bei Anschlag auf Bagdader Rekrutierungsbüro.
- 14. Februar: Anschlag auf Gefängnis in Falludscha: Mindestens 21 Tote, zahlreiche Insassen entfliehen.
- 2. März: Bei Angriffen auf Schiiten am heiligen Feiertag in Kerbela sterben etwa 150 Menschen.
- 19. März: Südkorea stellt die Entsendung von Truppen in das Land ein.
- 31. März: Aufständische Iraker schleifen in Falludscha getötete Amerikaner durch die Stadt.
- 1. April: Die VSA kündigen Vergeltung für die Leichenschändung an.
- 5. April: Der radikale schiitische Prediger Muqtada al-Sadr ruft zum Aufstand gegen die Besatzer auf. In der Folge werden zahlreiche Städte von den Rebellen in Besitz genommen, darunter die heilige Stadt Nadjaf; schiitische und sunnitische Aufständische verbünden sich, bis zum 12. April sterben etwa siebenhundert Iraker und zirka siebzig GIs.
- 7. April: El-Kut wird von den Rebellen eingenommen.
- 9. April: Die Amerikaner erobern El-Kut zurück.
- 10. April: Nach Kritik des irakischen Regierungsrates werden Friedensverhandlungen aufgenommen.
- 11. April: Die VS-Armee verstärkt den Kessel um Falludscha.
- 12. April: Zwei deutsche GSG-9-Beamte sterben im Rahmen einer Entführung.
- 14. April: George W. Bush leugnet die Existenz eines Volksaufstandes.
- 29. April: Die VSA kündigen den Rückzug von GIs aus Falludscha an.
- 10. Mai: Amerikanische Militärs bezeichnen den Krieg als verloren.
- 12. Mai: Ein Amerikaner wird vor laufenden Kameras von Aufständischen geköpft.
- 17. Mai: Der Präsident des irakischen Regierungsrates wird ermordet; dennoch soll die Machtübergabe wie geplant am 30. Juni stattfinden.
- 18. Mai: Bei einem amerikanischen Luftangriff auf ein irakisches Hochzeitsfest werden mehrere Menschen getötet.
- 21. Mai: Die spanischen Truppen werden aus dem Irak zurückgezogen.
- 8. Juni: Drei italienische Geiseln werden freigelassen.
- 20. Juni: Eine amerikanische Geisel wird geköpft.
- August: Aufstand von Muqtada al-Sadr, der nach Zugeständnissen der Amerikaner und Intervention der schiitischen Geistlichkeit mit einem Waffenstillstand endet.