Manichäismus

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Der Manichäismus war eine vom Gedankengut der Gnosis beeinflußte Offenbarungsreligion, die von ihren Anhängern Askese als Voraussetzung für die angestrebte Erlösung verlangte. Benannt wurde sie nach ihrem Stifter, dem persischen Weisen Mani, der sich selbst nach Buddha und Jesus als den letzten Propheten ansah.

Kennzeichnend für den Manichäismus ist seine streng dualistische Weltanschauung. Die manichäistische Welt ist geteilt in absolut Gutes und absolut Böses. Die katholische Kirche hat zu jeder Zeit manichäische Einflüsse auf ihr Lehrgebäude energisch zurückgewiesen (typischerweise mittels eines Gottesbildes, das an den göttlichen Ausspruch aus der biblischen Genesis anschließt: „Und siehe da, es war gut“). Tatsächlich jedoch gibt es ein breites gnostisch-manichäisches Erbe innerhalb der christlichen Glaubenslehre, insofern, als daß (dem Katechismus – und der Glaubenstradition – zufolge) das ehelose Leben der Nonne und des geweihten Geistlichen oder Mönches als höherwertig gegenüber der Ehe gilt.

Auch der breite Überlieferungsstrom innerhalb des Katholizismus, der das Wort „weltlich“ als Schimpfort verwendet, entspricht ebenfalls dieser völlig anders fühlenden religiösen Tradition. Erst in jüngerer Zeit versuchen katholische Bischöfe und Kardinäle ferner, das erzkatholische – und pessimistischen Weltanschauung entstammende – Wort „Jammertal“ (das beispielsweise noch die jesuitischen Exerzitien wesentlich bestimmt) aus der gegenwärtigen Glaubensverkündigung zu tilgen.

Verweise

Literatur

  • Gerhard Zacharias: Satanskult und Schwarze Messe. Ein Beitrag zur Phänomenologie der Religion. Limes-Verlag, Wiesbaden ²1970 [keine ISBN zugewiesen, Erstausgabe: 1964].