Manifest
Ein Manifest (mlat. manifestum, von lat. manifestus „sichtbar gemacht“, eigentlich: „handgreiflich gemacht“[1]) ist eine öffentlich dargelegte Erklärung, Kundmachung von Zielen und Absichten bzgl. einer wichtigen, oftmals das politische oder gesellschaftliche Leben betreffenden, Angelegenheit. Im Kulturleben steht der Begriff auch für eine programmatisch gehaltene Veröffentlichung einer Kunst- und Literaturrichtung, -gruppe o. Ä.
Darüber hinaus wird der Ausdruck auch als Abkürzung oder Vereinfachung für einen Titel verwendet, (beispielsweise wird häufig „Industrial Society and its Future“ von Theodore Kaczynski als „Unabomber-Manifest“ oder 2083: A European Declaration of Independence von Anders Behring Breivik kurz als „Breivik-Manifest“ bezeichnet). Ähnliche Begriffe für das Manifest sind die Erklärung oder der Beschluß.
Auswahl
- An Alle, Alle! Das Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft des Geldes von Gottfried Feder
- Braunschweiger Manifest
- Buchenwalder Manifest
- Cluetrain-Manifest
- Dadaistisches Manifest (Huelsenbeck)
- Das personalistische Manifest
- Davoser Manifest
- Esprit nouveau
- Fondazione e Manifesto del Futurismo 1909
- Hackermanifest von Loyd Blankenship
- Heidelberger Manifest
- Manifest der Kommunistischen Partei von Karl Marx und Friedrich Engels
- Manifest der 12
- Manifest der 93
- Manifest der 121
- Manifest der 2000 Worte
- Manifest des abstrakten Romans
- Manifest des Bundes Demokratischer Kommunisten Deutschlands
- Manifest des Herzogs von Braunschweig
- Manifest des Surrealismus 1924
- Münchner Manifest
- Müttermanifest
- Oberhausener Manifest
- Prager Manifest
- Russell-Einstein-Manifest
- The Puzzy Power Manifesto
- Humanistisches Manifest
Weitere Verwendung
Darüber hinaus wird der Begriff in der Musik verwendet, beispielweise das Album Manifest von Division Germania oder die Musikgruppe Meat Beat Manifesto.
Literatur
- Wolfgang Asholt / Werner Fähnders (Hrsg.): Manifeste und Proklamationen der europäischen Avantgarde (1909-1938). J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1995/2005, ISBN 978-3-476-02075-8
- Wofür wir kämpfen. Manifest des europäischen Widerstandes. Das metapolitische Hand- und Wörterbuch der kulturellen Revolution zur Neugeburt Europas von Guillaume Faye. Veröffentlichungen des Thule-Seminars e.V. : Reihe Thule-Polemos ; Bd. 2. [Kassel] : Ahnenrad der Moderne 2006. Originaltitel: Pourquoi nous combattons. Übers. aus dem Franz.: Jean-Louis Pesteil. ISBN 3-935562-10-1
- Joachim Schultz: Literarische Manifeste der „Belle Époque“, Frankreich 1886-1909. Versuch einer Gattungsbestimmung. Lang, Frankfurt am Main / Bern 1981 (Bayreuther Beiträge zur Literaturwissenschaft 2)
- Johanna Klatt, Robert Lorenz, (Hrsg.): Manifeste. Geschichte und Gegenwart des politischen Appells, Transcript-Verlag, Bielefeld 2011 (Studien des Göttinger Instituts für Demokratieforschung zur Geschichte politischer und gesellschaftlicher Kontroversen 1)