Avram, Marcel
Marcel Avram (geb. 1. März 1938 in Bukarest, Rumänien) war ein jüdischer Konzertveranstalter (Medienmanager).
Werdegang
Avram wurde als Sproß einer jüdischen Familie geboren[1] und wanderte 1948 mit seinen Eltern nach Israel aus. Mit 14 Jahren kam er nach Frankfurt am Main. Seine Eltern bauten sich dort als Großimporteure im Teppichhandel eine Existenz auf.
Erstmals machte sich Marcel Avram als Gemüsehändler selbständig. In den 1960er Jahren hatte er sich ohne sonderlichen Erfolg als Rock-Sänger betätigt. Dann stieg er auf das Konzertmanagement um. 1968 gründete er dann mit Marek Lieberberg (Marek Lieberman) die Konzertveranstaltungs- und Tourneeagentur „Mama-Concerts“. Er organisierte die deutschen Auftritte von Rock- und Pop-Berühmtheiten aus aller Welt.
Dann folgten drei eigenständige Jahre bis Avram 1989 mit seines langjährigen schärfsten Konkurrenten Fritz Rau und dessen Agentur „Lippmann + Rau“ zu „Mama Concerts und Rau“ fusionierte. 1998 folgte die Ausgründung zur „Fritz Rau GmbH“. Nach der Fusion kontrollierte Avram rund drei Viertel des entsprechenden Marktes.[1] 1986 trennten sich die beiden und wurden wieder eigenständig.
Avram gründete in Altendorf in der Nähe von Zürich, Schweiz die „Entertainment One AG“, welche im Jahre 2008 mehrheitlich von der DEAG - Deutsche Entertainment AG übernommen wurde.
1991 wurde Konzertmogul Marcel Avram vom Bundespräsidenten von Weizsäcker aufgrund „seiner Verdienste für die Kunst“ mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Im April 1997 wurde er verhaftet. Als — Zitat — „total geradliniger Mann mit fast schon naiv anmutenden Wertvorstellungen“[2] wurde Avram wegen Steuerhinterziehung zu Lasten der bundesrepublikanischen Staatskasse in vielfacher Millionenhöhe zu einer dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt,[1] von denen er allerdings nur ein Jahr verbüßte.
Avram wohnt sowohl in Grünwald bei München, soll aber auch in Tel Aviv einen Wohnsitz haben.
Auszeichnungen
- 1991: Bundesverdienstkreuz
- 2005 / 2006: den Live Entertainment Award für sein Lebenswerk