Marinha Portuguesa
Die Marinha Portuguesa ist die Kriegsmarine Portugals.
Erstmals wird eine portugiesische Kriegsflotte 1180 erwähnt, als vor Nordafrika eine muslimische Flotte geschlagen wurde. 1317 wurde die erste offizielle Marine unter einem Genueser Admiral gegründet. 1807 sicherte die Marine die Königsfamilie mit 15 000 Anhängern vor dem Zugriff Napoleons und evakuiert sie nach Brasilien. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Marine ausgemusterte Einheiten aus England sowie als Kriegsbeute Küsten- und Hochseetorpedoboote Österreichs. Portugal gehörte zu den Feinden der Mittelmächte. Mit dem Machtantritt Antonio Salazars 1932 tritt die Sicherung der vorhandenen Kolonien in den Vordergrund. Innerhalb von vier Jahren wurden 22 Schiffe für subtropische, Küsten- und Flußoperationen in Dienst gestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird das diktatorisch regierte Land dennoch in die NATO aufgenommen, die geostrategische Lage v.a. der Azoren ist zu verlockend. Jetzt wurde die Marine wieder ausgerüstet für eine Hochseekriegsführung im Atlantik. Aus England kamen U-Boote, 1953-55 aus den USA Minensucher. Mit der Unabhängigkeit der letzten Kolonien Anfang der 1970er Jahre blieb nur noch die Aufgabe der Abwehr sowjetischer U-Boote im Atlantik. Nachdem auch der Kalte Krieg Geschichte wurde, steht der Küstenschutz mit kleineren Einheiten im Vordergrund. Patrouillenboote und Fregatten, die auch NATO-Einsätze unterstützen. Das 1700 Mann starke Regiment der Marineinfanterie verfügt auch über eine Kampfschwimmereinheit. Was von den gegenwärtigen Planungen für weltweite Einsätze noch verwirklicht wird ist bei der Finanzkrise kaum abzusehen.
Literatur
- Alcofar Nassaes, José Luis: Die portugiesische Marine seit 1945. In: Marine-Rundschau. Heft 2. 1981. S. 73-80.
- Estado-Maior da Armada (Generalstab der Streitkräfte): Marinha portuguesa. 1985.
- Mommsen, Klaus: Marinha Portuguesa – Ein Kurzporträt der portugiesischen Marine. In: MarineForum. Heft 10. 2013. S. 45-49.