Claudius, Matthias

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Gemälde von Leisching

Mat[t]hias Claudius (Pseudonym Asmus, Lebensrune.png 15. August 1740 in Reinfeld (Holstein); Todesrune.png 21. Januar 1815 in Hamburg) war ein deutscher Dichter und Journalist, bekannt als Lyriker mit volksliedhafter, intensiver Verskunst.

Leben

Claudius studierte von 1759 bis 1763 in Jena zuerst Theologie, dann die Rechte. 1768 trat er in die Redaktion der „Hamburgischen Adress-Comtoir-Nachrichten“ ein und leitete, nach Wandsbeck übergesiedelt, von 1771 bis 1775 unter dem Namen Asmus das Blatt „Der Wandsbecker Bote“. 1776 ging er nach Darmstadt, kehrte aber schon 1777 nach Wandsbeck zurück. Im Jahre 1788 wurde er zum ersten Revisor der Schleswig-Holsteinischen Bank in Altona ernannt.

Seine Schriften zeichnen sich durch kräftigen Humor, schlichte religiöse Innigkeit und Treuherzigkeit aus. Für die Erweckung eines nationaldeutschen Sinnes hat Claudius durch den von ihm erstrebten naiv-volksmäßigen Ton seiner Schriften viel getan. Seine volkstümlichen Verse und Prosastücke erlangten weithin einen hohen Bekanntheitsgrad.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

„In Verzweiflung und Grauen hatte die Zeit der Sammlung nach dem Dreißigjährigen Kriege begonnen; in Menschenliebe und frommer Stille klingt sie hinüber in eine Epoche, da der geläuterte Geist ruhige, edle Gespräche um zanklose Dinge führt. Mathias Claudius, niederdeutsch nach der Herkunft wie im Adel der Seele, ist in seinem traumstillen Wirken echter Sohn seiner Zeit, die sich nun für einen noch höheren Aufstieg zu rüsten beginnt. Zurückgezogen bringt er sein Leben als Dichter in einer versponnenen Kleinstadt zu. Dort ist Stille und Traum, dort findet er in seiner Lyrik die dichterische Geschichte und manchmal auch die unsterbliche Form. Niemals wird sein ‚Abendlied‘ untergehen, niemals werden die schlichten Bilder von Haus und Herd und leisem, heimischem Glück verblassen, die er ergriffen besungen hat. In Bach und Leibnitz und Friedrich dem Großen strahlt das deutsche Leben jener Jahrzehnte glanzvoll auf; aber was diesem Leuchten den Hintergrund gibt, das zauberstille Leben der Bauern und kleinen Bürger, das bescheiden fromme Glück in den Stuben der Gelehrten und Pfarrer, hat Claudius in den Gedichten des „Wandsbecker Boten“ in bleibende Bilder gebannt.“[1]

Eine Urenkelin Claudius’ war die Schauspielerin Marieluise Claudius.

Kurze Einführung

Kurze Einführung in Leben und Schaffen aus dem Buch „Deutsche Geisteshelden – Aus dem Leben deutscher Dichter“:[2]

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Bildergalerie

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

Claudius’ Werke erschienen zunächst verstreut in Musenalmanachen und Zeitschriften, vor allem im Wandsbecker Boten. Ab 1775 begann Claudius die mehrbändige Textsammlung Asmus omnia sua secum portans (oder Sämtliche Werke des Wandsbecker Bothen) zu veröffentlichen. Die zwischen 1770 und 1775 entstandenen ersten Bände erschienen 1775 in Hamburg. In unregelmäßigen Abständen folgten weitere Bände, der letzte 1812 mit Werken aus den Jahren 1803 bis 1812.

Lyrik

  • Der Tod und das Mädchen
  • Der Mensch („Empfangen und genähret“)
  • Christiane
  • Die Sternseherin Lise
  • Die Liebe
  • Der Tod
  • Ein Wiegenlied bei Mondschein zu singen
  • Täglich zu singen
  • Kriegslied: „’s ist Krieg!“
  • Der Frühling. Am ersten Maimorgen
  • An – als Ihm die – starb (Der Säemann säet den Samen)
  • Wir pflügen und wir streuen
  • Der Mond ist aufgegangen
  • Im Winter
  • Ein Lied hinterm Ofen zu singen
  • Vaterlandslied

Briefe

  • An meinen Sohn Johannes, 1799

Bücher

  • Tändeleyen und Erzählungen, Reinfeld, 1762
  • Bei den Demütigen ist Weisheit, herausgegeben von Hans Thun
  • Werke (PDF-Datei)
  • Das fromme Buch (PDF-Datei)

Verweise

  • Biographie und Auswahl von Gedichten auf zeno.org (Keine direkte Einbindung, da von dort aus auf die linksextreme Wikipedia verwiesen wird)

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, Lehmanns-Verlag, München 1937
  2. C. Carstensen: Deutsche Geisteshelden – Aus dem Leben deutscher Dichter (PDF-Datei)